Dorfladenberatung
Sonderförderung für rheinland-pfälzische Dorfläden 2021
Ab dem 1. März 2021 können Betreiberinnen und Betreiber rheinland-pfälzischer Dorfläden eine Sonderförderung von bis zu 10.000 Euro beantragen. Die Sonderförderung kann für Maßnahmen der Aktivierung oder der Reaktivierung der sozialen Funktion von Dorfläden während und nach der Corona-Pandemie genutzt werden. Damit wird die im Frühjahr 2020 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium eingerichtete Sonderförderung für Dorfläden mit neuem Schwerpunkt fortgesetzt.
Ziel der Förderung ist es die Funktion der Dorfläden als lebendiger Dorfmittelpunkt und Treffpunkt wieder zu stärken, nachdem die Dorfläden sich im letzten Jahr pandemiebedingt auf den reinen Einkauf oder die Belieferung beschränken mussten.
Die Hinweise für Antragsteller*innen zur Sonderförderung Dorfläden 2021 und den Vordruck zur Einreichung einer Interessensbekundung für die Sonderförderung 2021 des Ministeriums des Innern und für Sport können Sie sich im Download-Kasten auf der rechten Seite herunterladen.
Dorfläden in Rheinland-Pfalz
Kommunen streben danach, sich durch ein vielfältiges Angebot an Einrichtungen und Dienstleistungen als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort zu präsentieren. Ein eigener (Nahversorgungs-) Laden, in dem es Lebensmittel oder andere Waren zu kaufen gibt, ist ein wichtiger Teil der Infrastruktur und ein lebendiger Dorfmittelpunkt.
Projekt Dorfladenberatung M.Punkt RLP
Rheinland-Pfalz bietet seinen Kommunen, bei diesem Projekt besonders seinen ehrenamtlich geführten Ortsgemeinden,eine Hilfestellung bei der Neugründung und dem Erhalt von Dorfläden an: Mit dem Dorfladenberatungsprojekt "M.Punkt RLP" werden Kommunen landesweit von der ersten Idee bis zur Geschäftseröffnung begleitet. Diese intensive Beratung ist deshalb so wichtig, weil Dorfläden nicht zum Alltagsgeschäft einer Ortsgemeinde gehören.
Das Erfolgsrezept von M.Punkt RLP
Bei der Dorfladenberatung steht die langfristige, eigenständige und wirtschaftliche Tragfähigkeit im Mittelpunkt aller Überlegungen. Alle M.Punkt-Dorfladenprojekte sind daher bis heute in Betrieb. Dies ist ein wichtiger Beitrag, die Lebensqualität in ländlichen Räumen zu erhalten, ohne dass Kommunen zu große wirtschaftliche Risiken eingehen müssen.
Die stetige Ausrichtung an der Wirtschaftlichkeit, bei der Umsetzung von Projekten, ist das Erfolgsrezept von "M.Punkt RLP" und bundesweit einzigartig.
Wie funktioniert die Dorfladenberatung?
Nimmt eine Ortsgemeinde Kontakt auf mit M.Punkt RLP erfolgt in der Regel eine erste Beratung. Sind die Voraussetzungen, wie Personen, Strukturen vor Ort und so weiter gegeben, wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie positiv, beginnt die Beratungsphase für das Projekt, die auch mehrere Jahre andauern kann. Die Beratung umfasst alle Fragen rund um die Errichtung, wie Förderung und Finanzierung und den langfristigen Betrieb, darunter fallen:
- Die „Macher vor Ort“,
- die Trägerstruktur, das heißt beispielsweise Genossenschaften, wirtschaftliche Vereine oder sonstige Betreiber
- die Ladengestaltung,
- die Betriebs- und Warenkonzepte,
- die Einrichtung,
- die Kassensysteme,
- die Kühlsysteme,
- die Einbindung regionaler Erzeuger,
- die Weiterentwicklung des Dorfladens und
- die Weiterbildung.
Kosten verringern
Durch das stufenweise Vorgehen bei der Prüfung der Wirtschaftlichkeit einer Projektidee werden Kosten gespart. Eine komplette Projektentwicklung wäre im Vergleich dazu wesentlich teurer.
Sind die Projektideen nicht tragfähig berät M.Punkt bei anderen Lösungen zum Beispiel rollende Läden oder Wochenmärkte. Damit werden Gemeinden davor bewahrt, für nicht tragfähig entwickelte Dorfläden große Summen aufzuwenden - unter Umständen mit Fördermitteln, die sich nach wenigen Monaten oder Jahren als Fehlinvestitionen herausstellen würden.
Die Ergebnisse der Analysen werden offen und ehrlich kommuniziert - auch wenn sie negativ ausfallen sollten. Dies spiegelt keine Kritik an den handelnden Personen wieder, sondern liegt meistens an den wirtschaftlichen oder strukturellen Gegebenheiten wie starke Konkurrenz im Umfeld, ungünstiger Standort oder fehlende Unterstützung vor Ort.
Gute Beratung ist gut investiertes Geld und schont langfristig kommunale Mittel
Im Zeitraum Januar 2011 bis Dezember 2020 fanden 1023 Kontaktaufnahmen zwischen M.Punkt und Ortsgemeinden statt. Das sind mittlerweile mehr als 25 Prozent aller Ortsgemeinden in Rheinland-Pfalz. Daraus ergaben sich 900 Erstberatungen. Aus diesen Erstberatungen entstanden 116 Machbarkeitsstudien, von denen wiederum 75 positiv ausgefallen sind. Von den positiv bewerteten Gemeinden starteten 63 in eine Projektberatung, die mit der Eröffnung von 41 Dorfläden erfolgreich umgesetzt wurden. Hierbei werden oftmals aus den Förderprogrammen die Investitionen, nicht aber der Betrieb, unterstützt.
Alle der 41 gegründeten Dorfläden sind heute noch in Betrieb und wirtschaftlich eigenständig tragfähig. Auch bestehende Einrichtungen werden beraten, um diese in ihrer Wirtschaftlichkeit zu festigen und Infrastruktur vor Ort zu erhalten. Dies erfolgte seit 2011 in 328 Fällen.
Die Presseanfragen, zahlreiche Anfragen bei M.Punkt und die monatlich 2.500 Zugriffe auf die Internetseite www.m-punkt-rlp.de belegen, dass Menschen ihre Heimat gestalten wollen. Daher wird auch die Bürgerschaft beteiligt, indem für alle Machbarkeitsstudien seit 2011 mehr als 32.000 Haushalte befragt wurden.
Die Dorfladenberatung ist bereits über Monate hinweg "ausgebucht". Aus diesem Grund und den bisher positiven Erfahrungen wurde das Dorfladenberatungsprojekt "M.Punkt RLP" für die kommenden Jahre (2017-2021) verstetigt und wird durch das Ministerium des Innern und für Sport jährlich mit 250.000 EURO gefördert. Die Förderung ermöglicht auch kleinen Gemeinden, die Beratung bei einer Selbstbeteiligung von 850 EURO (zzgl. MwSt.) anzunehmen.