Einheitliches Geodatenmanagement in Rheinland-Pfalz (rlp-GDM®)
"Digitale Geodaten als Abbild der realen Welt sind der digitale Rohstoff einer smarten Geozukunft" ist ein Kernsatz aus der "Strategie für das digitale Leben in Rheinland-Pfalz - wir vernetzen Land und Leute" der Landesregierung.
Mit der permanenten Verfügbarkeit bis auf die Ebene mobiler Endgeräte sind Geodaten als besondere Art einer zunehmend an Bedeutung gewinnenden Geodateninfrastruktur aus dem öffentlichen wie privaten Bereich heute nicht mehr wegzudenken.
Die Entwicklung und die Bereitstellung von Geodatenangeboten und -anwendungen der Landesverwaltung zu einem einheitlichen Geodatenmanagement in Rheinland-Pfalz weiter zu entwickeln, ist Inhalt des vom IT-Beauftragten der Landesregierung (CIO), Staatssekretär Randolf Stich, beim Ministerium des Innern und für Sport unter Federführung der IT-Zentralstelle, Breitband gestarteten Projekts "Voruntersuchung zur Einführung eines einheitlichen Geodatenmanagements in Rheinland-Pfalz".
Staatssekretär Randolf Stich überreichte am 29. April 2019 dem Projektteam den Projektauftrag verbunden mit der Erwartung die Entwicklung und Bereitstellung von Geodatenangeboten und -anwendungen der Landesverwaltung weiter zu optimieren und zu einem einheitlichen Geodatenmanagement zu entwickeln.
Mit dem auf zwei Jahre angelegtem Projekt "Voruntersuchung zur Einführung eines einheitlichen Geodatenmanagements" sollen unter Federführung der IT-Zentralstelle im Ministerium des Innern und für Sport nun Basis- und Querschnittsdienste für Geodaten unter Beibehaltung der fachliche Verantwortung der jeweils zuständigen Stellen entwickelt werden. Dabei steht die Konzeption eines Sollzustands insbesondere in organisatorischer, IT-technischer und verwaltungswirtschaftlicher Hinsicht im Mittelpunkt der Überlegungen. Durch verbindliche, ressortübergreifende Standards werden vielfältige Synergieeffekte im Geodatenmanagement erwartet.
Die dazu erforderlichen Weiterentwicklungen der heutigen "Geodatenlandschaft" werden in enger Abstimmung mit den beteiligten Stellen erfolgen, zugleich soll der Wissens- und Technologietransfer aus Hochschulen und der Wirtschaft gestärkt werden.
Das Projekt ist Teil des CIO-Projekts "IT-Standardisierung und -Konsolidierung" als Themenfeld der ressortübergreifenden Strategie für das digitale Leben in Rheinland-Pfalz.
Mit einem Kick-Off-Treffen in Mainz am 30. Juli 2019 wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Projektteam rlp-GDM® im Ministerium des Innern und für Sport (MdI) und der wissenschaftlichen Begleitung aus Speyer gestartet.
Wie funktioniert modernes, effizientes Geodatenmanagement in Rheinland-Pfalz, welche neuen Entwicklungen müssen dabei berücksichtigt werden – und auf welche Weise können innovative Methoden zur Neugestaltung beitragen? Diese und weitere Fragen soll das Projekt „Voruntersuchung zur Einführung eines einheitlichen Geodatenmanagements in Rheinland-Pfalz (rlp-GDM®)“, das im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport angesiedelt ist, im Rahmen der nun begonnenen Zusammenarbeit mit der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, dem Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH analysieren.
Beim ersten Treffen in Mainz wurden die Methoden zur Analyse der bestehenden „Geodatenlandschaft“ in Rheinland-Pfalz erörtert. In einer interaktiven Einheit kartierte Dr. Rubina Zern-Breuer, wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts „Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der Verwaltung“ (WITI) an der Universität Speyer, gemeinsam mit dem neuen Projektteam die vom Geodatenmanagement potentiell tangierten Akteurinnen und Akteure sowie Mandate und Zuständigkeiten in Rheinland-Pfalz. Auf dieser Grundlage werden als erste Schritte eine umfangreiche Online-Umfrage und Interviews mit Expertinnen und Experten vorbereitet. Darauf aufbauend wird rlp-GDM® als Teil der CIO-Projekts 5 „IT-Standardisierung- und Konsolidierung“ der E-Government- und IT-Strategie des Landes Rheinland-Pfalz konzipiert werden. Durch den Basisdienst rlp-GDM® soll eine effizientere Bereitstellung digitaler Geodaten sowie deren intensive Nutzung im Land gefördert werden.
Der Basisdienst rlp-GDM® soll digitale Geodaten kompakt und übersichtlich bereitstellen sowie deren intensive Nutzung fördern. Ein wissenschaftlicher Bericht innerhalb des Projekts zum Basisdienst Geodatenmanagement in Rheinland-Pfalz hat die Bedeutung der Geodatennutzung und den Bedarf für diesen Dienst nun bestätigt. Dabei identifiziert der Zwischenbericht zwei Trends für ein modernes Geodatenmanagement: Erstens die übergreifende Kooperation und zweitens die Fähigkeit einer systemunabhängigen Zusammenarbeit, die sogenannte Interoperabilität. Die Ergebnisse wurden im August 2020 Staatssekretär Randolf Stich vorgestellt.
In einem interdisziplinären Ansatz betrachtete das Team aus dem Bereich der Verwaltungsinnovation der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und dem Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer gemeinsam mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH das Thema Geodatenmanagement wissenschaftlich aus unterschiedlichen Perspektiven. Als Methoden kamen Online-Umfragen, Interviews, Literaturrecherchen und Workshops zum Einsatz. Die Auswertung der Daten zeigt, dass der Basisdienst eine zielführende Maßnahme für ein modernes Geodatenmanagement darstellt. Begründet wird dies zum einen mit der anhaltenden Entwicklung kontinuierlich neue Geodaten aufzubereiten und zum anderen systemunabhängig Schnittstellen, Plattformen und Basisdienste zusammenzubringen, um Interoperabilität herzustellen. Die Ergebnisse des wissenschaftlichen Berichts werden nun in die weiteren Untersuchungen des im Innenressort angesiedelten Projekts zum Basisdienst Geodatenmanagement (rlp-GDM®) einfließen.
Der wissenschaftliche Bericht wurde im Dezember 2020 als „Speyerer Arbeitsheft“ Nr. 245 veröffentlicht.