| Digitalfunk

Lewentz: Digitalfunk vereinfacht Zusammenarbeit in Krisen- und Notfalleinsätzen

„Die flexible und zukunftsorientierte Anbindung der Leitstellen an den Digitalfunk wird die tägliche Arbeit sowie das schnelle Handeln in Krisen- und Notfalleinsätzen deutlich vereinfachen“, sagte Innenstaatssekretär Roger Lewentz heute in Trier bei der Vorstellung des Projekts zur gemeinsamen Entwicklung einer einheitlichen zentralen Abfrage- und Vermittlungstechnik für das künftige Leitstellennetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). „Dies gewährleistet zusätzliche Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz“, erklärte Lewentz im Beisein des Trierer Oberbürgermeisters Klaus Jensen und zahlreicher Vertreter der Rettungs- und Sicherheitsorganisationen im Land.

Bundesweit wird der digitale Sprech- und Datenfunk für Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Zoll und Rettungsdienste eingeführt. Dadurch wird erstmals ein einheitliches Funknetz für Rettungs- und Sicherheitskräfte flächendeckend über das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung stehen. Rheinland-Pfalz baut derzeit sein landesweites Digitalfunknetz auf. Betrieb und Management übernimmt der Landesbetrieb Daten und Information (LDI), der Partner für die Infrastruktur wird die T-Systems International GmbH. Im Land sollen etwa 270 Basisstationen aufgebaut werden, die über drei Vermittlungsstellen miteinander verbunden sind. „Die Schaffung einer gemeinsamen BOS-übergreifenden technischen Lösung ist Garant für eine optimierte Zusammenarbeit. Die Form der Zusammenarbeit zwischen dem Land und den Kommunen ist dabei richtungsweisend“, erklärte der Innenstaatssekretär.
Um die neuen Möglichkeiten des Digitalfunks optimal nutzen zu können, ist eine technische Anpassung der polizeilichen und Integrierten Leitstellen (ILS) im Land erforderlich. Bei insgesamt fünf Leitstellen (ILS Trier, Koblenz und Ludwigshafen sowie die polizeilichen Leitstellen in Koblenz und Mainz) ist ein größerer Anpassungsaufwand erforderlich. Statt fünf dezentrale Lösungen zu realisieren, hat sich die Landesregierung zu einer Zentralisierung der Abfrage- und Vermittlungstechnik (AVT) entschlossen. Die Leitstellen greifen dabei über ein virtuelles privates Netz (VPN) auf zentrale Server zu. Diese IP-gestützte Lösung gewährleistet eine flexible und zukunftsorientierte Anbindung der Leitstellen und bietet Redundanzszenarien durch automatisiertes Routen im rlp-Netz. Bei einem Ausfall einer Leitstelle wird künftig jede andere rheinland-pfälzische Leitstelle in der Lage sein, Aufgaben sofort zu übernehmen und auf bestehende Daten zuzugreifen. Herzstück dieser Technik ist ein speziell entwickelter und bislang nur in Rheinland-Pfalz eingesetzter Konzentrator, der nicht nur mehr technische und taktische Features ermöglicht, sondern auch noch erheblich günstiger im Betrieb ist. Gegenüber den Standardlösungen, die in anderen Bundesländern eingesetzt werden, spart der rheinland-pfälzische Konzentrator Kosten in Millionenhöhe.

Noch in diesem Sommer soll der Vertragsabschluss für die Endgeräte folgen. Danach kann – voraussichtlich im Frühjahr 2011 – der erweiterte Probebetrieb des Systems zunächst in der Region Trier aufgenommen werden. 2012 ist mit der Inbetriebnahme des gesamten Betriebs zu rechnen.

#Themen

News

Teilen

Zurück