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Lewentz: Konsum von Kräutermischungen ist lebensgefährlich

Innenminister Roger Lewentz warnt vor dem Konsum sogenannter Kräutermischungen mit berauschenden Substanzen. „Kräutermischungen werden besonders im Internet als legale Rauschmittel mit spektakulärer Wirkung zu günstigen Preisen angepriesen. Die bunten Tütchen sind alles andere als harmlos, das zeigen auch aktuelle Fälle aus Rheinland-Pfalz“, sagte Lewentz bei einem Besuch der Untersuchungslabore im Landeskriminalamt am Dienstag in Mainz.

Der Minister nannte ein Ereignis vom vergangenen Wochenende als Beispiel, bei dem ein 20-Jähriger und seine 19 Jahre alte Freundin aus Pirmasens einen bösen Horrortrip nach dem Konsum einer Kräutermischung erlebt hatten und orientierungslos in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten. „Polizei und Ärzte warnen immer wieder vor den Mischungen, die neben getrockneten Kräutern auch synthetische Drogen in völlig unbekannter Dosierung enthalten können“, betonte der Minister. Auch wenn nicht alle Kräutermischungen gesetzlich verboten seien, gebe es doch fast immer erhebliche Gefahren für die Gesundheit. „Mediziner sagen, dass die Drogen im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen können“, sagte Lewentz.

Der Minister fügte hinzu, aus diesem Grund prüfe die Polizei in jedem Einzelfall nach dem Polizeirecht, ob beschlagnahmte Mischungen nicht herausgeben werden müssen, selbst wenn sie nicht unter das Betäubungsmittel- oder das Arzneimittelgesetz fielen. Die Produzenten würden häufig nur minimale Änderungen an den Substanzen vornehmen, damit sie für kurze Zeit nicht zu den verbotenen Substanzen gezählt würden.

Den Angaben des stellvertretenden LKA-Präsidenten Eberhard Weber zufolge werden in den LKA-Laboren pro Jahr etwa 2.000 bis 3.000 Mischungspäckchen analysiert. „Die Wirkungen sind unkalkulierbar. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Substanzen bereits verboten sind oder nicht. Die im Internet vertriebenen Rauschmittel enthalten ungeprüfte psychotrope Substanzen, deren Wirkung unberechenbar und damit gefährlich ist“, sagte Weber.

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