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Bruch stellt Studie zur Dopingprävention in Rheinland-Pfalz vor

Innenminister Karl Peter Bruch hat heute die Studie „Dopingprävention in Rheinland-Pfalz“ vorgestellt, die vom Innenministerium 2008 beim Zentrum für Dopingprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Auftrag gegeben wurde. Autor der Studie ist der wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts, Andreas Singler. Ziel der Studie war es, den aktuellen Stand in Sachen Dopingprävention in Rheinland-Pfalz und ihren Stellenwert aus Sicht der in den Landesverbänden tätigen Sportfunktionäre zu untersuchen. „Die Einstellungen von Sportfunktionären gerade auf der regionalen Ebene bestimmen wesentlich mit, wie insbesondere junge Sportlerinnen und Sportler mit dem Thema Doping und Medikamentenmissbrauch konfrontiert werden. Sportfunktionäre sind für die Umsetzung von Anti-Dopingmaßnahmen mitverantwortlich und haben auf diesem Gebiet durchaus Vorbildcharakter“, erklärte der Minister die Motivation für diese wissenschaftliche Untersuchung.

Ergebnisse der Studie, so Andreas Singler in der Zusammenfassung der Untersuchung, sind:

  • „Erstens gibt es eine gewisse Tendenz, das Dopingproblem zu marginalisieren. Die nach Ansicht vieler Experten den Spitzensport in seinen Fundamenten bedrohende Situation des Dopings im internationalen und nationalen Bereich wird von den meisten Funktionären in den Ländern zumindest in Bezug auf die eigene Sportart oder den hier vertretenen Leistungsstand als nicht so schwerwiegend empfunden.
  • Zweitens werden Ursachen für die Entstehung der Dopingproblematik im Allgemeinen oder das Dopingproblem selbst häufig externalisiert. […] Doping wird ferner vor allem als Problem anderer Sportarten, anderer Leistungsbereiche oder pauschal des Auslands beschrieben. 
  • Und drittens gibt es eine starke Tendenz zur Zentralisierung der Problemlösung. Die Verantwortung für die Lösung des Dopingproblems wird in erster Linie auf der Bundesebene, insbesondere bei den Spitzenfachverbänden und bei der NADA, angesiedelt.“

„Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen deutlich, dass auf diesem Gebiet noch viel getan werden muss. Der Kampf gegen Doping ist vorrangig eine Einstellungssache, erst danach eine Frage von Maßnahmen. Keine Maßnahme greift, wenn man nicht gewillt ist, sie anzuwenden und für den Sinn dahinter deutlich einzustehen“, bilanziert Bruch. Die Landesregierung könne hier nur Hilfestellungen leisten. So bietet das Land gemeinsam mit dem Landessportbund Präventionsseminare für Sportler, Trainer und Betreuer an sowie Aufklärungsworkshops für Athletinnen und Athleten. Auch führte das Innenministerium mit dem LSB zusammen 2008 ein Antidoping-Forum durch, das viele Vereinsvertreter, Trainer und Übungsleiter ansprach, viele weitere Veranstaltungen werden vor Ort durchgeführt.
 
Auch die Kontrollen werden mit Hilfe des Landes intensiviert: Seit 2008 führt der Radsportverband Rheinland-Pfalz eigenständige Kontrollen bei regionalen Wettkampfveranstaltungen durch. „Der Triathlon-Verband in Rheinland-Pfalz will damit jetzt beginnen; andere Verbände sollten folgen. Diese Initiative ist bundesweit beispielhaft“, betonte Bruch die Initiativen des Landes. „Die wirkliche Überzeugungsarbeit muss aber in den Köpfen der Funktionäre und der Sportler stattfinden, Veranstaltungen können hier nur Anregungen bieten. Dass Doping schädlich ist, für den Athleten wie auch für den Sport insgesamt, muss vor Ort gelebt werden. Dafür wollen wir uns weiter einsetzen“, sagte Bruch abschließend.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse finden Sie unter www.ism.rlp.de unter der Rubrik „Sport“.

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