KuLaDig RLP - Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz
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Jede Kommune besitzt ihre ganz eigene Geschichte und kulturellen Schätze, die den Menschen vor Ort Identität stiften und das Zusammenleben in der Gemeinde prägen. Dieses Erbe zu bewahren und sichtbar zu machen – auch für künftige Generationen – ist ein zentrales Anliegen des Projekts „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz (KuLaDig RLP)“.
Ziel des Projekts ist es daher, identitätsstiftende Orte und Objekte sowie damit verbundene Geschichten systematisch in Rheinland-Pfalz zu erfassen und für die Öffentlichkeit vielseitig nutzbar zu machen – etwa über digitale Karten, audiovisuelle Inhalte oder interaktive Formate für Groß und Klein. Die Angebote richten sich dabei sowohl an Einheimische als auch an Besucherinnen und Besucher.
Gerade für kleinere ländliche Kommunen bietet das Projekt großes Potential. Sie erhalten die Möglichkeit, ihr kulturelles Erbe kreativ aufzubereiten und aktiv für die eigene Entwicklung zu nutzen – sei es zur Stärkung der regionalen Identität, zur Förderung des Ehrenamts oder zur Belebung des Kulturtourismus.
Umgesetzt wird das im Jahr 2019 gestartete Forschungs-, Modell- und Förderprojekt, das vom Ministerium des Innern und für Sport gefördert wird, federführend vom Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz in enger Zusammenarbeit mit dem KuLaDig-Kompetenzzentrum für Rheinland-Pfalz bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd.
Kooperationspartner ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR), dessen seit 2002 betriebenes Informationsportal „KuLaDig – Kultur. Landschaft. Digital“ die technische Basis für das Projekt bildet.
Für den aktuellen Förderzeitraum wurde das Projekt weiterentwickelt und neu aufgestellt. Es basiert nun auf folgenden drei zentralen Säulen:
Mehr Informationen
KuLaDig RLP:
https://kuladigrlp.net/
KuLaDig - Kultur. Landschaft. Digital:
https://www.kuladig.de/
KuLaDig RLP Kompetenzzentrum
Christine Brehm
Kompetenzzentrum
KuLaDig RLP
Friedrich-Ebert-Str. 14
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 99-2228
E-Mail
Modellkommunen mit thematischem Schwerpunkt
Jedes Jahr werden ausgewählte Städte, Orts- und Verbandsgemeinden sowie Landkreise in Rheinland-Pfalz als Modellkommune dabei unterstützt, ihr kulturelles Erbe digital sichtbar zu machen – auch einzelne Stadtteile oder „Stadtdörfer“ können mitmachen. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen eines jährlich wechselnden Schwerpunktthemas, das die Geschichte und die regionale Identität der Kommunen in den Mittelpunkt stellt.
Im Jahr 2025 steht das Leitthema „Lebenswege der Geschichte: Biografische Spurensuche“ im Fokus.
Das Projektteam der Universität Koblenz steht den ausgewählten Modellkommunen über die gesamte Dauer des Projekts (in der Regel ein Jahr) beratend zur Seite. Die Unterstützung umfasst insbesondere
- die Entwicklung eines auf jede Kommune individuell abgestimmten Konzepts,
- die Datenerhebung und Datenaufbereitung,
- die Erstellung verschiedener Medienformate und
- die laufende Projektbegleitung.
Jede Modellkommune erhält zudem eine Anschubfinanzierung von bis zu 1.500 Euro, um die eigenen KuLaDig-Beiträge multimedial anzureichern. Dazu zählen z.B. die Digitalisierung historischer Fotos, Drohnen- oder 360-Grad-Aufnahmen, Videoproduktionen sowie das professionelle Einsprechen von Texten.
Für alle Kommunen, die nicht als Modellkommune ausgewählt werden, steht das KuLaDig-Kompetenzzentrum bei der SGD Süd als Ansprechpartner zur Verfügung, um sie bei der digitalen Aufbereitung ihres kulturellen Erbes zu unterstützen.
„KuLaDig RLP meets BUGA 2029“
Dieses Teilprojekt rückt das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und zugleich Schauplatz der Bundesgartenschau 2029 (BUGA 2029) in den Fokus. Kulturelle Highlights aus verschiedenen Kommunen der Region werden miteinander verknüpft und medial aufbereitet – etwa als digitale Themenrouten, die Besucherinnen und Besucher auf Entdeckungsreisen durch die Region führen.
Ob 360-Grad-Rundgänge, digitale Schnitzeljagden oder interaktive Quizformate – Ziel ist es, die Besonderheiten der Region für die Gäste der BUGA 2029 auf anschauliche, kreative und moderne Weise erlebbar zu machen.
Eine formale Bewerbung für die Teilnahme ist nicht erforderlich. Interessierte Kommunen können sich jederzeit an die Universität Koblenz oder das KuLaDig-Kompetenzzentrum wenden.
„KuLaDig RLP-Campus“
Die Universität Koblenz und das KuLaDig-Kompetenzzentrum bieten kostenlose Schulungen für alle an, die den Umgang mit digitalen Medienformaten erlernen oder vertiefen möchten – sowohl vor Ort als auch digital. Besonders ehrenamtlich Engagierte erhalten dabei praktische Unterstützung, um eigene digitale Inhalte zu erstellen und moderne Tools sicher zu nutzen. Mit Hilfe der Schulungen sollen Hemmschwellen abgebaut und Kommunen befähigt werden, ihr kulturelles Erbe eigenständig digital zu präsentieren.