Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Bei Unfällen und im Krankheitsfall muss Hilfe vielfach über die Grenze hinweg in Anspruch genommen werden, etwa bei schweren Verbrennungen oder anderen schweren Verletzungen. Allerdings erfordert eine „alltägliche” Zusammenarbeit gerade im Bereich des Rettungsdienstes ein besonders hohes Maß an Abstimmung und Regelung, zumal die einzelnen Länder über sehr unterschiedliche rettungsdienstliche Systeme verfügen.
Seit dem Jahr 2009 bestehen mit dem Elsass und mit der deutschsprachigen Region um die belgische Stadt St. Vieth Vereinbarungen zum grenzüberschreitenden Rettungsdienst mit Rheinland-Pfalz. Damit wurden die rechtlichen Grundlagen für den Einsatz von Rettungskräften im jeweils anderen Land gegeben. So können die rheinland-pfälzischen Leitstellendisponenten für den Rettungsdienst gemeinsam mit ihren Kollegen im Elsass oder in Belgien die optimale Vorgehensweise bei einem medizinischen Notfall in Grenznähe abstimmen und bei Bedarf auf die Einsatzkräfte des jeweiligen Nachbarlandes zurückgreifen.
Ebenso sind Fragen der Haftung, der Kostenübernahme oder des geeigneten Zielkrankenhauses geregelt. Katastrophen, Unglücksfälle und Krankheiten halten sich nicht an Landesgrenzen. Mit der gegenseitigen Hilfe wird die schnellstmögliche notfallmedizinische Versorgung gewährleistet und das nächstgelegene geeignete Rettungsmittel kommt zum Einsatz.
Rheinland-Pfalz arbeitet im Kooperationsraum der Großregion gemeinsam mit den Regionen in Frankreich, Luxembourg, Belgien und dem Saarland mit. In der Arbeitsgruppe “Bevölkerungsschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst” arbeitet Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Innenministerium, federführend mit. Ziele der Arbeitsgruppe sind die Verbesserung des Austauschs der Einsatzorganisationen in der Großregion, die Förderung des bilateralen Austauschs zwischen den verschiedenen Akteuren des Bevölkerungsschutzes, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, der Austausch im Bereich der Vorbereitung und Abwehr alltäglicher und spezifischer Gefahren, die Pflege eines starken und effizienten Netzwerkes, die Ausarbeitung gemeinsamer Verfahren, die Organisation von gemeinsamen Übungen sowie Aus- und Weiterbildungen, der Aufbau von gemeinsamen Einsatzkapazitäten, der Austausch im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr und die Stärkung der Resilienz der Bevölkerung der Großregion. Mit dem von der EU geförderten, wegweisenden Projekt Inter’red wurde der Grundstein für eine engere Zusammenarbeit der Einheiten des Bevölkerungsschutzes, der Feuerwehren und des Rettungsdienstes in der Großregion gelegt. Durch den Gewinn wertvoller Erkenntnisse, den Aufbau eines starken Netzwerkes und den gezielten Austausch zwischen den einzelnen Akteuren, Organisationen und ihren Strukturen wurde das Fundament für eine verbesserte Kooperation im Einsatzfall geschaffen.
Mit dem Vorsitz in der Unterarbeitsgruppe Rettungsdienst leistet Rheinland-Pfalz einen wichtigen Beitrag in diesem Prozess.
Kontakt
Referat 354
- Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz -
Telefon: 06131/16-3211
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