Thema 2: Landesplanung und Nahversorgung
Das Landesentwicklungsprogramm ist ein wichtiges Instrument, um die Zukunft unserer Region zu gestalten. Eine Aufgabe der Landesplanung ist es, sicherzustellen, eine gute Nahversorgung sicherzustellen. Aber welche Rolle spielt die Landesplanung genau für die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs?
Insgesamt trägt die Landesplanung zur Nahversorgung bei, indem sie beispielsweise die räumliche Verteilung von Einzelhandelsgeschäften strategisch plant, die Flächenverfügbarkeit sicherstellt, die verkehrliche Anbindung mitdenkt und die Bedarfsstrukturen berücksichtigt, um eine angemessene Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Gleichzeitig schützt das Landesentwicklungsprogramm die Innenstädte, indem es den Verkauf von bestimmten Waren und Sortimenten in der Regel nur in zentralen Innenstadtlagen zulässt.
Die Welt verändert sich, und mit ihr verändern sich auch die Rahmenbedingungen für die Nahversorgung. In einer Zeit, in der die Digitalisierung, der Online-Handel und Lieferdienste florieren, muss auch die Landesplanung im Bereich der Nahversorgung angepasst werden, um mit den neuen Möglichkeiten Schritt halten zu können.
Die Zukunft der Nahversorgung liegt nicht nur in traditionellen Einzelhandelsgeschäften, sondern auch in Lieferdiensten, Abholstationen und anderen digitalen Plattformen. Diese Veränderungen eröffnen uns neue Möglichkeiten, um die Nahversorgung effizienter und flexibler, aber trotzdem wohnortnah zu gestalten. Wir denken diese neuen Rahmenbedingungen mit, sodass wir mit dem künftigen LEP den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft gerecht werden. Es geht aber auch darum, die Balance zu finden zwischen dem Online-Handel und dem Erhalt lokaler Geschäfte, die Gemeinschaften stärken und auch Einkaufserlebnisse bieten.
Die Zukunft der Nahversorgung liegt in unseren Händen. Als Landesplanerinnen und Landesplaner haben wir die Verantwortung, die besten Lösungen zu finden, um eine nachhaltige, zugängliche und vielfältige Nahversorgung zu schaffen. Lassen Sie uns die Digitalisierung als Chance begreifen und gleichzeitig sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird. Die Landesplanung zielt nämlich auch darauf ab, die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen, einschließlich älterer Menschen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Familien.
Wir berücksichtigen, dass die Herausforderungen in den ländlichen Räumen und den städtischen Räumen andere sind. Gerade in den ländlichen Räumen muss die Landesplanung vor dem Hintergrund einer oftmals ausgedünnten Versorgungsstruktur innovative Ansätze, wie Dorfläden, mobile oder temporäre Versorgungseinheiten oder autonome Supermärkte, fördern, um die Nahversorgung dort aufrechtzuerhalten.
Es gibt keine Einheitslösung für die Nahversorgung in den verschiedenen Räumen des Landes. Vielmehr müssen wir maßgeschneiderte Ansätze entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen und Gegebenheiten der ländlichen und städtischen Räume gerecht werden. Die Landesplanung hat die Aufgabe, diese Lösungen zu identifizieren, zu fördern und zu koordinieren.
Gemeinsam können wir die Zukunft der Nahversorgung gestalten - in ländlichen und städtischen Räumen, für alle Menschen. Lassen Sie uns die Landesplanung an die neuen Rahmenbedingungen anpassen und die Nahversorgung auch für eine digitale Zukunft fit machen. Wir werden die Bedürfnisse der Bevölkerung und der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure im Bereich der Nahversorgung in den Prozess zur Erarbeitung eines neuen LEP einbinden.