Raumbeobachtung

Raumordnungspolitische Entscheidungensetzen eine genaue Kenntnis über räumliche Strukturen, Trends und daraus abgeleitete Szenarien auf Basis verlässlicher Daten voraus.

Grundlagen für die Raumbeobachtung liefern die Geobasisinformationen sowie die amtliche Statistik. In Rheinland-Pfalz dient das GeoPortal.rlp dem Zugang zu Daten, Diensten und Anwendungen der Geodateninfrastruktur Rheinland-Pfalz (GDI RP). Daten der bundesweiten amtlichen Statistik sind („Bundesstatistiken“) sind auf dem Online-Portal des Statistischen Bundsamtes abrufbar (DESTATIS). Für die Durchführung der Erhebung und die Aufbereitung von amtlichen Statistiken bis zum Landesergebnis sind überwiegend die Statistischen Ämter der Länder zuständig. In Rheinland-Pfalz ist das Statistische Landesamt in Bad Ems der Dienstleister rund um die statistische Infrastruktur in Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen der Raumbeobachtung werden im Sinne des § 21 Landesplanungsgesetzes (LPlG) durch die oberen Landesplanungsbehörden der SGD Nord und der SGD Süd Raumordnungskataster geführt. Sie stellen alle raumbedeutsamen Planungen, Maßnahmen und Festsetzungen dar, die für die Aufgaben und Entscheidungen der Landesplanungsbehörden von Bedeutung sind. Die als WebGIS-Anwendungen geführten Systeme sind zugangsbeschränkt. Die Gesamtkarte des Landesentwicklungsprogrammes (LEP IV) und die Regionalen Raumordnungspläne sind öffentlich zugänglich: www.ris.rlp.de

Wesentliche Elemente der Raumbeobachtung stellen die gemäß § 16 Landesplanungsgesetz (LPlG) alle fünf Jahre zu erarbeitenden Raumordnungsberichte dar. Diese informieren über die räumlichen Entwicklungstendenzen und die zur räumlichen Entwicklung durchgeführten Maßnahmen. Jeweils ein Jahr vor dem Raumordnungsbericht der Landesregierung erarbeiten die regionalen Planungsgemeinschaften ihre regionalen Raumordnungsberichte, erstmals erfolgt 2007. In ihnen werden anhand von Indikatoren zur Demografie sowie zur sozialen, ökologischen und der wirtschaftlichen Lage Grundlageninformationen über das Land und die Regionen aufbereitet.

Die regionalen Raumordnungsberichte werden auf den Websites der Planungsgemeinschaften zur Verfügung gestellt: http://www.plg-region-trier.de; http://www.pg-rheinhessen-nahe.de/; http://www.pg-westpfalz.de; http://www.mittelrhein-westerwald.de/

Die Großregion hat unter der Projektleitung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums als eine von sieben Modellregionen am Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) "Raumbeobachtung Deutschland und angrenzende Regionen" teilgenommen. Für das bestehende geografische Informationssystem in der Großregion GIS-GR konnten mit Schwerpunkt auf den Themen Grenzpendler und Mobilität neue Indikatoren vorgeschlagen und Handlungsempfehlungen für eine laufende Raumbeobachtung über die Grenzen hinweg gegeben werden. Den Endbericht finden Sie hier: Endbericht MORO Großregion.

 

Raumbeobachtung auf Ebene des Bundes

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung berichtet gemäß § 22 Raumordnungsgesetz (ROG) dem für Raumordnung zuständigen Ministerium in regelmäßigen Abständen über die räumliche Entwicklung der Teilräume in Deutschland. Der Raumordnungsbericht 2021 des Bundes thematisiert mit dem Leitbild „Wettbewerbsfähigkeit stärken“ eines der vier Leitbilder für die Raumentwicklung in Deutschland, die im Jahr 2016 verabschiedet wurden.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung führt gemäß § 22 Raumordnungsgesetz zudem ein Raumbeobachtungssystem zur räumlichen Entwicklung im Bundesgebiet und in den angrenzenden Gebieten.

Europäisches Raumbeobachtungsnetzwerk ESPON

Das europäische Raumbeobachtungsnetzwerk ESPON (European Spatial Planning Observation Network) ist ein von der Europäischen Kommission im Rahmen des EFRE-Ziels der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ) gefördertes Programm der Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie europäischer Drittstaaten, bei dem Forschungseinrichtungen europaweit in gemeinsamen transnationalen Projekten raumentwicklungsrelevante Themen untersuchen. Für alle 28 EU-Mitgliedstaaten, als feste weitere Mitglieder die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein, sowie Nachbarstaaten werden statistische Daten zur Raumentwicklung auf wissenschaftlicher Grundlage flächendeckend erhoben und aus europäischer Perspektive analysiert. Die Ergebnisse werden im Sinne von Politikberatung für die weitere Ausgestaltung der Raumentwicklungspolitik für das EU-Territorium zur Verfügung gestellt. àespon.eu

Raumordnungsberichte

Raumordnungsbericht 2018

Die Themenkarten des Raumordnungsberichts finden Sie auch in der Anwendung RaumInfo.rlp.