Immaterielles Kulturerbe
Das 2003 unterzeichnete UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes fördert und erhält in allen Weltregionen überliefertes Wissen und Können sowie Alltagskulturen. Damit hat es – anders als das klassische „materielle“ UNESCO-Welterbe mit seinen Kategorien Weltkulturerbe und Weltnaturerbe – kulturelle Ausdrucksformen wie Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturheilkunde und Handwerkstechniken zum Gegenstand.
2016 war Deutschland mit seiner ersten internationalen Nominierung erfolgreich: "Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften", von Rheinland-Pfalz mit Sachsen als Antrag erarbeitet, ist nun Teil der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Im Bundesweiten Verzeichnis ist Rheinland-Pfalz des Weiteren mit folgenden Kulturformen vertreten:
- Morsetelegrafie (Aufnahmejahr: 2014)
- Forster Hanselfingerhut-Spiel (Aufnahmejahr: 2016)
- Töpfertradition Westerwälder Steinzeug in und um Höhr-Grenzhausen, Kannenbäckerland, sowie Breitscheid (Aufnahmejahr: 2016)
- Die Wiesenbewässerung in den Queichwiesen zwischen Landau und Germersheim (Aufnahmejahr: 2018)
- Das Welttanzprogramm (WTP) für den Paartanz in das Register Guter Praxisbeispiele (Aufnahmejahr: 2018)
- Weinkultur in Deutschland (Aufnahmejahr: 2021)
- Pfälzerwaldhütten-Kultur (Aufnahmejahr: 2021)
Am 1. April 2021 startete der 5. Auswahlzyklus zur Erweiterung des Bundesweiten Verzeichnisses. Bis Ende November 2021 war wieder Gelegenheit, sich um Aufnahme in das Verzeichnis zu bewerben.
Der damalige Innenminister Roger Lewentz hat nach Beratung durch ein Expertengremium entschieden, folgende Anträge an die Kultusministerkonferenz (KMK) weiterzugeben:
- „Edelsteinbearbeitung in der Region Obere Nahe“
- „Schuhtradition in Pirmasens - das Netzwerk um den Schuh“
- „Viez – Herstellung, Konsum und Bräuche. Apfelwein als kulturelles Erbe im moselfränkischen Sprachraum“
Die staatliche Bestätigung erfolgt durch die Kulturministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien voraussichtlich im Frühjahr 2023.
Links
Näheres zum immateriellen Kulturerbe gibt es auf den Seiten der UNESCO.