Das Ada-Evangeliar: Eine Handschrift aus der Hofschule Karls des Großen
Das „Ada-Evangeliar“ entstand zwischen 795 und 810 an der Hofschule Karls des Großen. Die herausragende Qualität der Illuminationen zeigt sich zum Beispiel in den Evangelistenporträts, die nach dem Muster antiker Kaiser-Darstellungen gefertigt wurden. Die Namensgeberin und Stifterin der Handschrift war vermutlich eine hochstehende geistliche Person aus dem unmittelbaren Umfeld des kaiserlichen Hauses. Das nach ihr benannte Evangeliar war auch namensgebend für die gesamte Handschriftengruppe aus dieser Werkstatt. Man vermutet, dass die Hofschule Karls des Großen zunächst in Worms angesiedelt war und dann, bedingt durch einen Brand, nach Aachen verlegt wurde. Die aus ihr hervorgegangenen Prachthandschriften gehören zu den Höhepunkten des europäischen Kulturschaffens aus der Zeit um 800.
Die Stadtbibliothek Trier hat in einer Gemeinschaftsnominierung mit der Französischen Nationalbibliothek Paris einen Antrag um Aufnahme in das internationale Register des „Memory of the World“ erstellt, an dem auch die Bibliothèque de l’Arsenal, die Englische Nationalbibliothek London, das Victoria and Albert Museum London, die Österreichische Nationalbibliothek Wien, die Stadtbibliothek Abbeville (Frankreich) und die rumänische Nationalbibliothek in Alba Iulia beteiligt sind. Er wurde am 30.11.2021 bei der UNESCO eingereicht.
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