Welttanzprogramm (WTP) für den Paartanz
Auf der ganzen Welt tanzen Menschen nach den im Welttanzprogramm festgelegten Grundschritten. Das Welttanzprogramm (WTP) wurde als inhaltliche und methodische Basis des Paartanzens in Deutschland entwickelt. Es wird in Tanzschulen unterrichtet, in Weiterbildungseinrichtungen vermittelt und in Vereinen gepflegt. Es ist ein wichtiges Gemeinschaft bildendes und Grenzen überschreitendes System von Bewegungsabläufen zu Musik. Ursprünglich umfasste das WTP elf Tänze: Die fünf Standardtänze Blues, Foxtrott, Langsamer Walzer, Tango und Wiener Walzer, die fünf lateinamerikanischen Tänze Cha-Cha-Cha, Jive/Boogie, Paso Doble, Rumba, Samba sowie den Beat. 1979 ersetzte der Discofox den Beat, später kam noch Rock ’n’ Roll hinzu. Danach wurden noch Mambo/Salsa, Marschfox und Merengue hinzugefügt. Das Expertenkomitee, das die Kultusministerkonferenz bei der Zusammenstellung des Bundesweiten Verzeichnisses zum Immateriellen Kulturerbe berät, hat das Welttanzprogramm 2018 für das Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen, weil dieses offene und inklusive Modellprogramm niedrigschwellige tänzerische Bildung für alle Lebensalter und Lebenslagen bietet. Es vermittelt zugleich wichtige gesellschaftliche Werte des respektvollen Umgangs zwischen Partnern und übt entsprechende soziale Umgangsformen ein. Die Maßnahmen zur Vermittlung des Tanzprogramms für Paare sind in vorbildlicher Form verbandsmäßig organisiert und haben Modellcharakter. Als „analoge Aktivität“ versteht sich das WTP nicht zuletzt als Gegengewicht bzw. Ausgleich zur umfassenden und zunehmenden Digitalisierung des Soziallebens.
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Eintrag im Bundesweiten Verzeichnis der UNESCO.
Die Trägerschaft vertritt der Deutsche Tanzlehrerverband.