Stadtdörfer in Rheinland-Pfalz

Ein Ausschnitt der Ringstraße im Koblenzer Stadtteil Arenberg-Immendorf in der Sonne.
Ringstraße, Arenberg-Immendorf (Stadtteil von Koblenz)

Als "Stadtdörfer" werden Ortsteile von kreisfreien und großen kreisangehörigen Städten bezeichnet, die in der Regel einen dörflichen oder ländlichen Charakter haben. Sie sind meistens mit der Stadt zu der sie gehören nicht baulich zusammengewachsen.

Modellvorhaben

Da "Stadtdörfer" weder Zugang zu den Förderprogrammen der Dorferneuerung haben, noch in die Förderkulisse der Städtebauförderung passen, startete das Ministerium des Innern und für Sport im Jahr 2016 die erste Phase des Modellvorhabens "Stadtdörfer" in Landau in der Pfalz.

Da das Interesse an dem Modellvorhaben groß ist und war, wurde 2020 die zweite Phase begonnen mit den Städten:

  • Koblenz mit den "Stadtdörfern" Arenberg-Immendorf, Arzheim und Güls,
  • Ludwigshafen mit den "Stadtdörfern" Oppau und Edigheim und
  • Trier mit den "Stadtdörfern" Kürenz, Heiligkreuz und Kernscheid

Die dritte und letzte Phase des Modellvorhabens (Beginn 2021) erprobt zwei unterschiedliche Ansätze. In drei Städten mit fünf Stadtdörfern findet ein moderierter Prozess statt, analog zu dem Verfahren der zweiten Modellphase. Hieran beteiligen sich die Städte:

  • Andernach mit den „Stadtdörfern“ Eich und Kell
  • Mayen mit den „Stadtdörfern“ Alzheim und Hausen
  • Neustadt a.d.W. mit dem „Stadtdorf“ Haardt

"Stadtdorf-Check"

Den zweiten Ansatz erprobt derzeit die Stadt Worms, die mit allen 13 Stadtdörfern an einem Entwicklungsprozess auf Basis des Zukunfts-Check Dorf (ZCD) teilnimmt. Der ZCD wurde und wird bereits vielfach in den rheinland-pfälzischen Ortsgemeinden angewandt. Der "Stadtdorf-Check" (SDC) soll zukünftig insbesondere kleineren Stadtteile ermöglichen ihre Potenziale,  Herausforderungen und Maßnahmen selbstständig zu erfassen und daraus Stadtdorfentwicklungskonzepte abzuleiten.

Mit einem eigenen Stadtdörferprogramm sollen zukünftig alle Ortsteile von kreisfreien Städten und großen kreisangehörigen Städten die Möglichkeit erhalten Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen und wichtige Projekte vor Ort zu realisieren.

Insgesamt stellt das Innenministerium für die Stadtdörfer bisher 3,5 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.