Innenminister Karl Peter Bruch hat der Dorferneuerungsgemeinde Reichweiler im Landkreis Kusel Mittel aus dem rheinland-pfälzischen Dorferneuerungsprogramm bewilligt. Reichweiler erhält für den Umbau und die Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses, 2. Bauabschnitt, weitere 105.700 Euro. Für den 1. Bauabschnitt hatte der Innenminister bereits im Jahr 2008 150.000 Euro bewilligt.
Das Dorfgemeinschaftshaus in der ehemaligen denkmalgeschützten Dorfschule entspreche nicht mehr den Ansprüchen und Anforderungen an eine solche Einrichtung, erläuterte Bruch. Mit der Schließung des ehemals privat betriebenen Tanzsaales gebe es keine Möglichkeit mehr, im Ort gemeinschaftliche Veranstaltungen durchzuführen. Viele traditionelle Feste müssten in die Nachbargemeinden verlagert werden. Mit dem Umbau und der Erweiterung der ehemaligen Dorfschule könne das ortbildprägende Gebäude in seiner Struktur revitalisiert und gleichzeitig einer sinnvollen Nutzung zu geführt werden, so Bruch. Ziel sei es, gemeinschaftliches Leben zu fördern und Raum für Freizeitaktivitäten zu schaffen. Dorfgemeinschaftshäuser werden immer wichtiger für das Zusammenleben einer Gemeinschaft, weil hier das Miteinander und die Geselligkeit ihren Platz haben, so der Minister.
Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen in den Ortskernen, die im Sinne des Agenda 21 Prozesses eine zukunftsbeständige und nachhaltige Entwicklung zum Ziel haben, so Bruch weiter. Die Innenentwicklung und die Belebung der Ortskerne hätten in der Dorferneuerung absoluten Vorrang. Dazu gehörten wohnortnahe Arbeitsplätze genauso wie die Sicherung der Grundversorgung oder die Beteiligung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in der Dorferneuerung.
Seit 1991 habe das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Dorferneuerung über 403 Millionen Euro an Fördermitteln in den ländlichen Raum investiert. Über 21.850 private und über 3.600 öffentliche Maßnahmen seien unterstützt worden. Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung, so Bruch. Jeder öffentliche Förder-Euro löse bis zu sieben Euro an Folgeinvestitionen aus. Durch die Gesamtinvestitionen im Rahmen der Dorferneuerung in Höhe von 1,92 Milliarden Euro seien seit 1991 wichtige wohnstättennahe Arbeitsplätze geschaffen und dauerhaft gesichert worden. Davon profitierten in besonderem Maße die orts- und regionsansässigen Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Direkt oder indirekt würden mit Hilfe der Dorferneuerung rund 65 Arbeitsplätze je 511.290 Euro investierter öffentlicher Mittel gesichert, so der Minister.
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