Mit 131.317 Verkehrsunfällen habe die Polizei in Rheinland-Pfalz zwar insgesamt rund fünf Prozent mehr Unfälle als im Vorjahr aufgenommen. Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden sei hingegen ein erfreulicher Rückgang um ebenfalls rund fünf Prozent auf 14.747 zu verzeichnen. Für den Anstieg der Gesamt-Unfallzahlen dürften vor allem die vielen „Bagatellunfälle“ ohne Personenschäden in den Monaten Februar, November und Dezember infolge der winterlichen Witterung, begleitet von starkem Schneefall, überfrierender Nässe und glatten Fahrbahnen verantwortlich gewesen sein. Bei 195 Verkehrsunfällen verloren insgesamt 205 Menschen ihr Leben. Gegenüber dem Vorjahr wurden somit 18 Menschen weniger bei Verkehrsunfällen getötet. 3.486 schwer und 15.707 leicht verletzte Verkehrsteilnehmer wurden registriert, was einem Rückgang um 7,1 bzw. 4,4 Prozent entspricht.
Bruch führt die positive Entwicklung insbesondere auf die professionelle und vernetzte Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei zurück, die sich auch weiterhin konsequent an den Hauptunfallursachen und den besonderen Risikogruppen ausrichten und die erfolgreiche Kooperation mit anderen Trägern der Verkehrssicherheit fortsetzen wird. „Gezielte verkehrspräventive Maßnahmen in Kombination mit Verkehrsüberwachung durch die Polizei haben deutlich Wirkung gezeigt: „Alkohol am Steuer“ wird für die überwiegende Mehrzahl der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer inzwischen immer mehr zu einem Tabu. Dieser Bekämpfungsansatz entfaltet ganz offensichtlich die erhoffte Wirkung, wie die Analyse der Verkehrsunfallstatistik eindrucksvoll bestätigt“, betonte der Minister.
Deutliche Rückgänge auf dem Gebiet der Alkohol bedingten Unfälle sind seit Jahren auf konsequente Kontrollen und intensive Aufklärungsarbeit zurückzuführen. Die Ergebnisse 2010 bestätigen diesen Trend erneut sehr eindrucksvoll: Die Zahl der unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle sank um über sieben Prozent von 2.603 (2009) auf 2.413 (2010). Dabei wurden 14 Menschen getötet (Vorjahr: 29), 300 schwer (Vorjahr: 327) und 771 leicht verletzt (Vorjahr: 836). Die Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss stiegen dagegen sehr leicht um 3,3 Prozent auf 312 Unfälle (Vorjahr: 302). Durch die drogenbeeinflusste Teilnahme am Straßenverkehr starben vier Menschen; 37 wurden schwer und 125 leicht verletzt. Gegenüber dem Vorjahr (164) blieb die Zahl der Verunglückten mit 166 nahezu konstant.
Bei allen Risikogruppen wurde ein Rückgang verunglückter Personen verzeichnet. So verunglückten 1479 Kinder (2009: 1594), 7675 junge Fahrerinnen und Fahrer (2009: 7995), 3564 Seniorinnen und Senioren (2009: 3813) und im Schwerlastverkehr 1831 Menschen (2009: 1858). Auch die Anzahl schwerverletzter Motorradfahrer ging deutlich auf 876 (2009: 938) zurück. „Mich erfüllt jedoch mit Sorge, dass im vergangenen Jahr 63 Menschen durch Unfälle mit ihren Motorrädern ihr Leben verloren haben“, sagte Bruch. Dieser negative Trend habe sich bereits im Mai 2010 abgezeichnet. Vor Beginn der kommenden Motorradsaison appellierte Bruch daher erneut für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr und eine den Verhältnissen angepasste Fahrweise.
Redaktioneller Hinweis: Einzelheiten der regionalen Unfallstatistiken können zeitgleich bei den Polizeipräsidien erfragt werden.