Innenminister Karl Peter Bruch stellte heute in Mainz die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das vergangene Jahr vor. „2008 hat die Polizei fast 183.000 Fälle aufgeklärt. Mit 62,3 Prozent liegt Rheinland-Pfalz zum vierten Mal in Folge über der 60-Prozent-Marke. Nur 2006 lag die Aufklärungsquote noch höher. Schwerwiegende, insbesondere von roher Gewalt gekennzeichnete Delikte gingen 2008 deutlich zurück. Insoweit ist Rheinland-Pfalz wieder ein gutes Stück sicherer geworden. Straftaten im Zusammenhang mit dem Internet zeigen hingegen steigende Tendenz, insbesondere beim Betrug. Hier gilt es, noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Rheinland-Pfalz bleibt damit eines der sichersten Bundesländer. Die Landesregierung sieht sich in ihrem sicherheitspolitischen Kurs bestärkt und wird ihn fortführen. Ich danke allen Polizistinnen und Polizisten für ihre gute und engagierte Arbeit“, so Bruch.
Die wesentlichen Erkenntnisse aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2008 lassen sich wie folgt umschreiben:
- Die Aufklärungsquote wurde um 0,9 Prozentpunkte auf 62,3% gesteigert, den zweithöchsten Wert seit Einführung der PKS vor 38 Jahren
- Straftaten unter Verwendung des Internet führten zu einem Anstieg der insgesamt erfassten Fälle um rund 5.300 (1,8%) auf 293.701 Straftaten
- Straftaten gegen das Leben befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der PKS. Noch nie zuvor hat die Polizei in unserem Land weniger versuchte oder vollendete Morde registriert als im vergangenen Jahr
- Verbreitung pornographischer Erzeugnisse über das Internet führte zu einem spürbaren Anstieg der registrierten Sexualdelikte
- Weiterhin rückläufige Entwicklung bei Raubdelikten
- Trendwende bei den Körperverletzungsdelikten zeichnet sich ab: Rückgang um 3,4%
- Diebstahlsdelikte auf dem niedrigsten Stand der letzten 30 Jahre
- Deutlicher Anstieg bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten unter Verwendung des Internets führt zu steigenden Gesamtfallzahlen
- Mehr Strafanzeigen wegen Sachbeschädigungen
- Rauschgiftkriminalität nahezu unverändert
- Weiterer Rückgang der Gewaltkriminalität auf den niedrigsten Stand der letzten fünf Jahre
- Gewaltdelikte in engen sozialen Beziehungen werden zunehmend angezeigt und die Hilfsangebote von den Opfern in Anspruch genommen
- Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren geht deutlich auf den zweitniedrigsten Wert der letzten 10 Jahre zurück
- Der seit Jahren zu verzeichnende Anstieg minderjähriger Tatverdächtiger bei Körperverletzungsdelikten und der Gewaltkriminalität scheint gestoppt. Erstmals seit über 10 Jahren auch in diesen Deliktsbereichen weniger minderjährige Tatverdächtige
Im vergangenen Jahr hat die Polizei 293.701 Straftaten bearbeitet. Gegenüber 2007 ist das ein Anstieg um 5.303 Fälle (1,8%). Maßgeblich verantwortlich dafür ist die Zunahme beim Betrug und verwandten Straftaten, insbesondere beim Warenbetrug unter Nutzung des Internet, um insgesamt mehr als 9.500 Straftaten.
Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen und fahrlässige Tötung werden als Straftaten gegen das Leben zusammengefasst. 2008 hat die Polizei 131 solcher Straftaten verfolgt. Das ist der niedrigste Stand seit Einführung der PKS 1971. Zum Vergleich: in den Jahren 1974 bis 1989 lagen die Fallzahlen konstant bei ca. 250 Fällen, teilweise auch darüber. Seit 1990 weisen die Zahlen einen rückläufigen Trend auf. Noch nie gab es so wenige Mordfälle. 2008 waren es einschließlich der Versuche 22, 2007 waren es 26. Zum Vergleich: Von 1971 bis 1993 gab es nicht ein Jahr, in dem weniger als 50 solcher Fälle erfasst wurden, meistens waren es sogar über 60. 2007 registrierte die Polizei 76 Fälle des Totschlags und der Tötung auf Verlangen, 2008 waren es 68 Fälle. In der 38-jährigen Rückschau seit Einführung der PKS ist dies die drittniedrigste Fallzahl überhaupt.
Der Anteil von Straftaten gegen das Leben an der Gesamtkriminalität betrug 2008 0,04 %. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil noch bei 0,08 %. Straftaten gegen das Leben sind zumeist Beziehungstaten. 2008 bestand in rund 70 % der Fälle eine Opfer-/Tatverdächtigen-Beziehung.
In der Straftatenobergruppe Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind sehr unterschiedliche Delikte zusammengefasst. Dazu gehört die Verbreitung von pornographischen Erzeugnissen ebenso wie schwerwiegende Delikte wie z. B. Vergewaltigung. Zwar ist im vergangenen Jahr die Gesamtzahl dieser Straftaten um 691 Fälle oder 20,7 % auf 4.024 angestiegen. Dies beruht aber im Wesentlichen auf einem starken Anstieg der Verbreitung pornographischer Schriften von 984 auf 1.882 Fälle. Bei einem sehr großen Teil davon handelt es sich um das Herunterladen und Speichern pornografischer Bilder und Filme in Tauschbörsen des Internet. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung oder Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses gingen 2008 um 86 auf knapp 900 Fälle zurück. Der sexuelle Missbrauch von Kindern war 2008 ebenfalls rückläufig. Mit insgesamt 705 Fällen hat die Polizei die niedrigsten Fallzahlen der letzten 10 Jahre registriert.
Zur Gruppe der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit gehören vor allem Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung, aber auch Raubstraftaten und der neue Straftatbestand der Nachstellung, das so genannte Stalking.
Seit Einführung der PKS vor 38 Jahren hat die Polizei kontinuierlich deutlich ansteigende Fallzahlen bei Körperverletzungsdelikten beobachtet, was nach einhelliger Auffassung der Fachleute vor allem auf stärkere Aufhellung des Dunkelfeldes durch verändertes Werteverständnis und gestiegene Anzeigebereitschaft der Bevölkerung zurückzuführen ist. 2008 nahmen die Körperverletzungsdelikte erstmals seit vielen Jahren um über 1.000 Straftaten (-3,4 %) ab. Bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung hat die Polizei 2008 sogar 5,1% weniger Straftaten als im Vorjahr registriert.
2008 ist nicht nur die Zahl der Körperverletzungen gesunken. Auch die Zahl der wegen dieser Delikte ermittelten minderjährigen Tatverdächtigen ist um 3,4% rückläufig. Gleichzeitig hat die Zahl der wegen des gleichen Delikts ermittelten Erwachsenen jedoch um 0,9% zugenommen. Der Anstieg der Körperverletzungsdelikte in den zurückliegenden Jahren darf also keinesfalls nur der Jugend angelastet werden. Wer die Entwicklung der Tatverdächtigenzahlen bei Körperverletzungsdelikten über einen längeren Zeitraum objektiv betrachtet, wird feststellen, dass alle Altersgruppen betroffen sind, betonte Bruch.
Wie viele Fälle der Kindesmisshandlung bekannt werden, ist stark von der Anzeigebereitschaft der Bevölkerung abhängig. Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Gesellschaft für diese Straftaten sensibilisiert ist. Wenn die PKS 2008 einen Anstieg dieser Fälle um mehr als 24% auf nunmehr 245 Fälle ausweist, dann ist dies für mich auch Ausdruck dafür, dass es uns gelungen ist, das Dunkelfeld in diesem schwer aufklärbaren Deliktsbereich aufzuhellen und damit die betroffenen Kinder vor fortgesetzter Misshandlung zu bewahren, erklärte der Minister.
Raubdelikte sind 2008 gegenüber dem Vorjahr um 3,6% auf 1.600 Delikte zurückgegangen. In der zehnjährigen Rückschau ist dies die drittniedrigste Fallzahl. Mit insgesamt 29 im Jahr 2008 erfassten Raubüberfällen auf Geldinstitute, Postfilialen und -agenturen haben sich die Zahlen gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Solch niedrige Zahlen hatten wir zuletzt vor 19 Jahren. Bei den Raubüberfällen auf sonstige Zahlstellen und Geschäfte stiegen die Fallzahlen 2008 gegenüber dem Vorjahr um 15 Delikte auf 148 Straftaten an, liegen jedoch noch immer auf dem zweitniedrigsten Wert seit 19 Jahren. Der Handtaschenraub ist mit 144 Fällen im Jahr 2008 zwar angestiegen, liegt jedoch mit seinen Fallzahlen deutlich unter dem Mittel der vergangenen 38 Jahre. Die sonstigen Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, die den größten Anteil an den Raubdelikten haben, lagen 2008 mit 570 Fällen um 6 Fälle hinter den Vorjahreszahlen.
Im April 2007 ist der Straftatbestand der Nachstellung oder des Stalking eingeführt worden. Die Polizei hatte im Jahr 2007 insgesamt 717 dieser Delikte bearbeitet. Im Jahr 2008 hat sich die Zahl auf 1.500 Fälle mehr als verdoppelt. Straftaten wegen Nötigung (4.028) gingen 2008 um 4,4% auf rund 4.000 Fälle zurück. Die Fallzahl der Bedrohungsdelikte (5.120) mit einer Zunahme um 0,2% blieb nahezu unverändert.
Das Gesicht der Kriminalität hat sich im Laufe der Jahre verändert und diese Entwicklung setzte sich auch 2008 weiter fort. Mit Einführung der PKS im Jahr 1971 und lange Jahre danach handelte es sich bei rund zwei Dritteln aller Straftaten um Diebstahlsdelikte. 2008 war es nur noch ein Drittel. 2008 hat die Polizei 92.885 einfache und schwere Diebstähle registriert, das sind nicht nur 2,8% weniger als im Vorjahr. Dies ist auch die niedrigste Zahl der zurückliegenden 30 Jahre. Insbesondere der Diebstahl unter erschwerenden Umständen zeigt einen deutlich rückläufigen Trend. 2008 hat die Polizei insgesamt ca. 38.500 schwere Diebstähle registriert, die niedrigste Zahl seit 1972.
Maßgeblich dafür war wie in den vergangenen Jahren der Rückgang der Diebstähle aus Kraftfahrzeugen um über 15% oder ca. 2.000 Straftaten auf jetzt rund 10.500. Nur im Jahr 1971 lagen die Fallzahlen noch niedriger. Auch die Fahrzeugdiebstähle gingen 2008 um 9,1% auf 1.322 Fälle zurück, die niedrigste Fallzahl seit 1971. Verbesserte technische Sicherheitsvorrichtungen wie z. B. die Codierung von Autoradios, die ohne den richtigen Code nutzlos sind, oder die elektronischen Wegfahrsperren haben ebenso zu dieser positiven Entwicklung beigetragen wie die Warnhinweise der Polizei.
Die Anzahl aller Wohnungseinbruchsdiebstähle stieg 2008 um 154 Delikte oder 3,7% auf 4.322 Straftaten an. Mit einem Anstieg um 33 Delikte (+ 1,4%) fiel die Steigerungsrate bei den vollendeten Wohnungseinbruchsdiebstählen jedoch deutlich geringer aus. Trotz des Anstiegs nehmen die Zahlen dieser Delikte in der zwanzigjährigen Rückschau den drittniedrigsten Platz ein. Vor zehn Jahren hatte die Polizei noch über 6.000, vor zwanzig Jahren sogar noch ca. 8.000 solcher Straftaten registriert. Erfreulich ist der in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsene Anteil der Straftaten, bei denen es beim Versuch blieb. Handelte es sich im Jahr 2000 bei etwa einem Drittel der Straftaten um Versuche, so waren es im Jahr 2008 immerhin schon 44,6%. Diese Entwicklung deutet auf vermehrte oder verbesserte Sicherungsmaßnahmen hin. Die ständige Präventionsarbeit der Polizei zeigt hier eindeutig Wirkung.
Wie einleitend bereits festgestellt, ist der Anstieg der insgesamt erfassten Straftaten in Rheinland-Pfalz im Jahr 2008 auf eine deutliche Zunahme der Vermögens- und Fälschungsdelikte zurückzuführen. In diesem Deliktsbereich hat die Polizei 2008 über 63.000 Straftaten registriert, das sind ca. 8.000 Straftaten oder 14,4% mehr als im Vorjahr. Während die Diebstahlsdelikte in der Langzeitbetrachtung rückläufig sind, steigen die Vermögens- und Fälschungsdelikte kontinuierlich an. Gegenüber 1971 sind die Zahlen inzwischen auf das Sechsfache angestiegen. Damals lag der Anteil dieser Straftaten an den insgesamt erfassten Delikten lediglich bei 9%. 2008 lag der Anteil immerhin schon bei 21,5%.
Hauptursächlich für den Anstieg in 2008 war die Zunahme beim Warenbetrug. Hier stiegen die Zahlen um 9.540 Fälle auf ca. 17.500 Delikte. Bei rund 16.000 dieser Fälle wurden die Straftaten unter Einsatz des Internet verübt. Die meisten dieser Straftaten hat die Polizei im Rahmen von Sammelverfahren bearbeitet und erfasst. Allein die Kriminalpolizei Koblenz hat über 5.700 Fälle wegen des Verkaufs minderwertiger Bekleidungsartikel aus chinesischer Herstellung als Markenware bearbeitet. Ein anderes Verfahren der Kriminalpolizei Ludwigshafen mit über 3.700 Fällen befasste sich mit dem Verkauf von Plagiaten als hochwertige Parfüms. In zahlreichen weiteren Fällen bestellten die Geschädigten über Ebay Waren und bezahlten im Voraus. Die zugesicherte Ware wurde jedoch nicht geliefert. Ferner ermittelte die Polizei über das Internet abgewickelte Verkaufsgeschäfte, bei denen die ahnungslosen Käufer gestohlene Ware einkauften. Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2007 haben auch die Delikte des Abrechnungsbetruges um 2.200 Fälle zugenommen und mit insgesamt 3.300 Straftaten den mittleren Wert im Vergleich der letzten 5 Jahre erreicht. Allein die Kriminalpolizei Mainz hat in einem Sammelverfahren rund 1.000 Fälle registriert.
Rückläufige Fallzahlen weist die PKS 2008 beim Leistungsbetrug, Leistungskreditbetrug und bei der Erschleichung von Leistungen aus. Beim Betrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel stagnieren die Fallzahlen mit 2.895 Delikten auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.
Im Summenschlüssel Straßenkriminalität sind Straftaten zusammengefasst, die im öffentlichen Raum begangen werden, wie z. B. Diebstähle aus Fahrzeugen, Raub, gefährliche Körperverletzung oder Sachbeschädigung. Nachdem die Delikte der Straßenkriminalität in den zurückliegenden fünf Jahren um 12 % zurückgegangen waren, stiegen sie 2008 wieder um 3,1 % auf ca. 64.200 Straftaten an. Ursächlich hierfür ist die deutliche Zunahme der angezeigten Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen. So hat die Polizei 2008 in diesem Deliktsbereich, zu dem auch die Fälle von Graffiti gehören, 4.200 Straftaten oder 49,3% mehr registriert als im Jahr davor. Die Polizei führt dies auch auf die verstärkte Anzeigebereitschaft der Geschädigten zurück, die Sachbeschädigungen konsequent anzeigen. Der Anteil von Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität lag 2008 bei 12,7% (1971 bei 7%).
Vor allem gefährliche und schwere Körperverletzungen, aber auch Tötungsdelikte, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung sowie Raubdelikte werden in dem Summenschlüssel Gewaltkriminalität zusammengefasst. Für die Bewertung ist es wichtig, wie hoch die Anteile der einzelnen Delikte an dem Summenschlüssel sind: Körperverletzungsdelikte machen 79,6%, Raubdelikte 15,9% und Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 3,6% des Summenschlüssels aus. Der Anteil der Morde und anderen Tötungsdelikte an der Gewaltkriminalität liegt bei unter einem Prozent.
In den Jahren 2006 und 2007 ging die Gewaltkriminalität um 1,4 bzw. 0,7% zurück. Im Jahr 2008 setzte sich diese positive Entwicklung fort: die Delikte der Gewaltkriminalität gingen erneut um 474 Fälle, das sind 4,5%, auf 10.076 Straftaten zurück. Das ist die geringste Fallzahl der vergangenen fünf Jahre. Froh bin ich auch über die hohe Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich, die auch 2008 wieder bei über 80% lag. Das Entdeckungs- und Bestrafungsrisiko für Gewalttäter ist damit unvermindert hoch, erläuterte der Innenminister.
Die Gewaltstraftaten in engen sozialen Beziehungen nahmen 2008 gegenüber dem Vorjahr um 515 Fälle (+ 6,0%) auf 9.044 Straftaten zu. Auch hierbei handelt es sich in erster Linie um die weitere Aufhellung des Dunkelfeldes. Das rheinland-pfälzische Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) und das inzwischen gut ausgebaute Netz der Interventions- und Hilfsstellen habe dazu beigetragen, dass von Gewalt betroffene Frauen eher bereit sind, ihre Peiniger anzuzeigen. Das mit dem Projekt verbundene staatliche Signal sei offensichtlich verstanden worden, sagte Bruch.
Die Fälle, in denen bei der Begehung der Straftat mit Schusswaffen gedroht oder geschossen wurde, bewegen sich 2008 auf dem niedrigsten Stand der vergangen 10 Jahre. 2007 drohten Straftäter in 350 Fällen mit einer Schusswaffe. 2008 waren es nur noch 307 solcher Fälle. 2007 machten die Täter in 319 Fällen tatsächlich von der Schusswaffe Gebrauch, 2008 nur noch in 262 Fällen. Dabei muss man noch berücksichtigen, dass auch das Schießen auf Verkehrsschilder und die Wilderei hierunter erfasst werden.
Von den rund 294.000 Delikten, die die Polizei 2008 bearbeitet hat, waren 311.000 Geschädigte betroffen. Das sind 0,8% mehr als im Vorjahr. Der Anteil von Kindern beträgt unverändert 3,7%. Jugendliche sind mit 13,1% und Erwachsene bis unter 60 Jahren mit 69,2% etwas weniger als im Vorjahr an den Geschädigtenzahlen beteiligt. Bei den Erwachsenen über 60 Jahren stiegen die Anteile um 0,8% auf 14,0%. Das größte Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, lag auch 2008 unverändert deutlich bei den Jugendlichen und Heranwachsenden, gefolgt von den Erwachsenen bis unter 60 Jahren. Mit deutlichem Abstand folgen Erwachsene ab 60 Jahren und die Altersgruppe der Kinder.