Ab dem Programmjahr 2010 werden damit insgesamt 136 Dörfer von einer Schwer-punktanerkennung profitieren. „Rund 17 Millionen Euro stehen in diesem Jahr insgesamt zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung, damit kann man einiges bewegen“, betonte Bruch. „Ziel der Schwerpunktanerkennung ist es, den notwendigen intensiven und breit angelegten Beteiligungsprozess aller Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner in Gang zu setzen und zu begleiten“, so Bruch. „Die 24 Ortsgemeinden sollten diese Art der Förderung frühzeitig nutzen. Für die Ortsgemeinden besteht die Möglichkeit, zusammen mit der Dorfgemeinschaft nicht nur punktuelle Einzelprojekte, sondern umfassende ganzheitlich angelegte Konzepte zu realisieren. Ich halte es insbesondere im Hinblick auf die demographischen Veränderungen für dringend notwendig, dass sich unsere Gemeinden ein nachhaltiges und zukunftsbeständiges Dorfentwicklungskonzept erarbeiten“, betonte der Minister. Das Problembewusstsein für diese Aufgaben sei noch zu fördern und insgesamt müsse ein Umdenken in Richtung Innenentwicklung der Gemeinde stattfinden.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung ver-bunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen, so Bruch. „Nur wer mitbestimmen und mitgestalten darf, identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung“, sagte der Minister. Diese Akzentuierung der Dorferneuerung sei in besonderem Maße dazu geeignet, den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und lebensfähiger zu gestalten. Ebenfalls sei es für die Schwerpunktgemeinden sehr wichtig, sich an den Wettbewerben der Dorferneuerung zu beteiligen. Die Wettbewerbe „Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung“ und „Unser Dorf hat Zukunft“ trügen dazu bei, die Gemeinden und ihre Jugendlichen zu motivieren und Perspektiven für das Dorf zu entwickeln.
Fast neunzig Prozent der Gemeinden im Land hätten weniger als 2.000 Einwohner und seien dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile hätten rund achtzig Pro-zent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. „Erfreulich ist dabei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und der aktuellen Ent-wicklung anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt“, so der Staatsminister weiter. Seit 1991 habe das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Dorferneuerung über 430 Millionen Euro an Fördermitteln in den ländlichen Raum investiert. Über 23.050 private und über 3.860 öffentliche Maßnahmen seien unterstützt worden. „Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, sagte Bruch. Gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe würden von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren.