| Bilanz 2016

Dorferneuerung treibt Entwicklung der Ortskerne voran

„Die Dorferneuerung ist der Motor für die Innenentwicklung unser Dörfer und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in den Ortskernen, insbesondere in den strukturschwachen ländlichen Räumen“, so Innenminister Roger Lewentz bei einer aktuellen Bilanz des Dorferneuerungsprogramms. Die Bürgerinnen und Bürger engagieren sich stark für die Entwicklung ihrer Dörfer.

174 öffentliche und über 950 private Maßnahmen sind im Programmjahr 2016 durch die Dorferneuerung unterstützt worden. Mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von rund 17 Millionen Euro sind Investitionen in Höhe von rund 88 Millionen Euro ausgelöst worden. „Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung und die hohe Akzeptanz der Dorferneuerung“, so der Minister.

Die Fördermittel der Dorferneuerung dienen ausschließlich der funktionalen, baulichen und sozialen Stärkung der Innenentwicklung der rheinland-pfälzischen Gemeinden. Alle Maßnahmen wurden auf der Grundlage eines Dorferneuerungskonzeptes der Dörfer gefördert. Bei den vielen privaten Maßnahmen handelte es sich überwiegend um Umnutzungsmaßnahmen leerstehender, ortsbildprägender Bausubstanz, die insbesondere der Wohnraumschaffung junger Familien im Ortskern dienten. „Junge Familien können so noch bezahlbaren Wohnraum in einem attraktiven Wohnumfeld erwerben. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum schonenden Umgang mit Grund und Boden sowie der Erhaltung unserer unverwechselbaren Siedlungs- und Kulturlandschaft geleistet“, sagte der Minister.

Schwerpunkte der Dorferneuerung sind struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die eine zukunftsbeständige und nachhaltige Entwicklung der Ortskerne zum Ziel haben. Beispielhafte Fördermaßnahmen im Jahr 2016 waren der Umbau und die Sanierung des alten Winzerkellers in ein Generationenhaus in Urbar im Rhein-Hunsrück-Kreis, die Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses mit barrierefreiem Zugang in der mit Gold“ ausgezeichneten Dorferneuerungsgemeinde Weyher im Landkreis Südliche Weinstraße oder der Umbau und die Sanierung des ehemaligen Raiffeisengebäudes in einen Dorfladen mit Café in Illerich (Landkreis Cochem-Zell).

Im Programmjahr 2016 sind 21 weitere Gemeinden in Rheinland-Pfalz als Schwerpunktgemeinden in der Dorferneuerung anerkannt worden. „Die Schwerpunktanerkennung ist eine einzigartige Chance zur gezielten Stärkung der Innenentwicklung“, betonte der Minister. Mit der Schwerpunktanerkennung besteht die Möglichkeit, zusammen mit der Dorfgemeinschaft nicht nur punktuelle Einzelprojekte, sondern umfassende ganzheitlich angelegte Konzepte zu realisieren und damit Ortskerne zu erhalten oder zu erneuern. Damit profitierten ab dem Programmjahr 2016 insgesamt 124 Dörfer von einer Schwerpunktanerkennung. Neue Schwerpunktgemeinden für das Programmjahr 2017 werden am Freitag, den 17. März 2017 im Schloss Waldthausen bei Mainz anerkannt.

Im Rahmen des Bundesentscheids des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ konnte Rheinland-Pfalz ein herausragendes Ergebnis erzielen: Die Ortsgemeinden Duchroth (Landkreis Bad Kreuznach) und Weyher (Landkreis Südliche Weinstraße) wurden mit einer Goldmedaille und die Ortsgemeinden Eppelsheim und Flomborn aus dem Landkreis Alzey-Worms jeweils mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Zuvor haben sich die vier Dorferneuerungsgemeinden über die Landesentscheide 2014 und 2015 für den Bundesentscheid qualifiziert. Insgesamt hatten sich am Dorferneuerungswettbewerb landesweit 407 Gemeinden beteiligt. Von mehr als 2400 Dörfern insgesamt hatten es 33 Gemeinden in den Bundesentscheid geschafft. Die Preisverleihung der vier Siegergemeinden erfolgt am 27. Januar 2017 im Rahmen der Grünen Woche in Berlin.

Im Rahmen des Europäischen Dorferneuerungswettbewerbes 2016 wurde die Dorferneuerungsgemeinde Klingenmünster im Landkreis Südliche Weinstraße in Tihany/Ungarn als Europavizemeister mit einem Dorferneuerungspreis für eine „ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität“ ausgezeichnet.

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