„Die Immobilienmärkte in Rheinland-Pfalz haben in den vergangenen zwei Jahren eine in ganz Deutschland erkennbare Trendwende vollzogen: Insbesondere Kaufinteressenten mussten in der davorliegenden Dekade leidvoll erfahren, dass eine sehr hohe Nachfrage auf noch schneller steigende Immobilienpreise traf. Ab Mitte 2022 sind erstmals wieder stagnierende und vereinzelt auch fallende Kaufpreise zu beobachten. Die ungebremste Konjunktur der Immobilienpreise hat ab Mitte des Jahres 2022 ein Ende gefunden. Allerdings zeigen erste Entwicklungen in 2024, dass sich der Grundstücksmarkt erholt. Dieser positive Trend des sich beruhigenden Marktes ist ein gutes und wichtiges Zeichen für Rheinland-Pfalz“, so Innenminister Michael Ebling bei der Vorstellung des Berichts.
Die vorangegangenen Preissteigerungen bis 2021 ließen sich auf niedrige Zinsen für Baukredite, eine hohe Nachfrage sowie weitere Effekte der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung zurückführen, zu denen auch die Coronapandemie zählte. Die Hauptgründe für die sinkenden Umsätze ab 2022 liegen im Umkehrschluss bei gestiegenen Kreditzinsen, höheren Baukosten und Lieferengpässen für Baumaterialien, sowie beim Fachkräftemangel, der sich gerade auch in dieser Branche wiederspiegelt.
Der Landesgrundstücksmarktbericht nimmt unter anderem die Bodenpreise für Wohnbauland in Rheinland-Pfalz in den Blick: Während insgesamt ein Anstieg des Bodenwertniveaus zu verzeichnen ist, lassen sich mancherorts auch fallende Preise beobachten, etwa in den Städten Mainz, Simmern und Bitburg. Landesweit wird aber nach wie vor deutlich, dass urbane Ballungsräume höhere Bodenpreise aufweisen als ländliche Regionen. Was die Preise für Wohnungseigentum sowie Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke anbelangt, rücken urbane und ländliche Räume seit 2022 wieder näher zusammen: Dort gingen die Kaufpreise insgesamt wieder zurück und halten sich auf diesem Niveau, was Transaktionen auf diesem Immobilienmarkt gegenwärtig wieder günstiger macht.
„Besonders erfreulich ist, dass der Immobilienmarkt im Ahrtal, angesichts der vielen Kaufverträge, die dort nach der Flutkatastrophe 2021 geschlossen wurden, nicht zum Erliegen gekommen ist. Die Bodenpreise steigen dort heute wieder moderat an und entsprechen damit dem allgemeinen Preistrend in Rheinland-Pfalz. Das zeigt, dass die Anstrengungen des Landes beim Wiederaufbau Früchte tragen und das Ahrtal langfristig ein attraktiver Standort für Immobilien bleibt“, so der Minister.
Der Landesgrundstücksmarktbericht wird von einem unabhängigen Expertengremium verfasst und alle zwei Jahre veröffentlicht. Mit dem Bericht erhalten Bürgerinnen und Bürger, Investorinnen und Investoren, Planende, die Kreditwirtschaft, Sachverständige, Forschungsinstitute und die Politik einen Überblick über die Entwicklungen und Besonderheiten auf dem rheinland-pfälzischen Grundstücksmarkt. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 2007 leistet der Landesgrundstücksmarktbericht damit einen wichtigen Beitrag zur Transparenz auf dem rheinland-pfälzischen Immobilienmarkt und feiert mit der nun veröffentlichten 10. Ausgabe ein Jubiläum.
Hinweise zum Landesgrundstücksmarktbericht 2025 finden Sie auch online unter www.gutachterausschuesse.rlp.de.