| Kulturelles Erbe

Ebling: Land fördert Sanierung von Denkmälern entlang des Rheins

Innenminister Michael Ebling hat entlang des Mittelrheins mehrere Förderbescheide für die Sanierung von Kulturdenkmälern in privatem Besitz in Höhe von insgesamt mehr als 353.000 Euro übergeben. Die Bescheide brachte der Minister persönlich bei den Eigentümern der Villa Sachsen in Bingen, der Burg Stahleck in Bacharach und des historischen Gartenpavillons in Boppard vorbei. Außerdem informierte sich Minister Ebling auf der Marksburg in Braubach (Rhein-Hunsrück-Kreis) über das Projekt „Messtechnik“, mithilfe dessen die Burg digital erlebbar gemacht werden soll.

210.000 Euro Landesförderung erhält das KulturzentrumVilla Sachsen für die Sanierung des Aussichtsturms der Villa Sachsen in Bingen. „Mit der Unterstützung für die Sanierung des Aussichtsturms im Hanggarten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung eines einzigartigen Zeugnisses der Gartenkunst am Eingang des Welterbes Oberes Mittelrheintal. Der Turm ist nicht nur ein markanter architektonischer Höhepunkt der Anlage, sondern auch ein bedeutendes Stück Kulturlandschaft. Ich danke der Eigentümergemeinschaft, die sich trotz begrenzter Mittel mit großem ehrenamtlichem Engagement für den Erhalt dieses besonderen Ortes einsetzt“, sagte Innenminister Michael Ebling, der für das kulturelle Erbe des Landes zuständig ist. Die Trägerschaft des Kulturzentrums liegt bei der Soka Gakkai in Deutschland.

Für die Burg Stahleck in Bacharach übergab der Innenminister eine Förderung von 50.000 Euro aus Bundesmitteln und über 92.000 Euro aus Landesmitteln. „Die Geschützplattform in der Vorburg von Burg Stahleck ist eines der wenigen baulichen Zeugnisse aus der barocken Wiederaufbauphase nach dem Dreißigjährigen Krieg. Mit der nun geförderten Wiederherstellung der eingestürzten Stützmauer wird nicht nur wertvolle Substanz geschützt, sondern auch das historische Erscheinungsbild dieser bedeutenden Anlage im Welterbe Oberes Mittelrheintal bewahrt. Das Land unterstützt dieses Vorhaben gerne, weil es kulturhistorisch ebenso bedeutsam wie denkmalpflegerisch notwendig ist“, so Ebling.

Den Eigentümern eines Gartenpavillons in Boppard übergab der Minister anschließend eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro. Die Mittel kommen der Rekonstruktion des beschädigten Dachaufbaus zugute. „Der Pavillon am Königshof in Boppard ist etwa 140 Jahre alt und besticht durch seine qualitätsvolle Gestaltung und seine exponierte Lage mit Blick auf das Rheintal. Auch wenn es sich um eine kleinere Förderung für ein kleines Kulturdenkmal handelt, unterstreicht sie doch das große denkmalpflegerische Interesse an diesem besonderen Bauwerk“, sagte Ebling.

Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt im Zuge der Denkmalförderung kommunale, kirchliche und private Eigentümerinnen und Eigentümer von Kulturdenkmälern im Jahr 2025 mit insgesamt voraussichtlich rund 5,4 Millionen Euro. Förderfähig ist dabei der denkmalbedingte Mehraufwand bei Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. Ergänzt werden kann die Landesförderung durch Förderprogramme des Bundes wie beispielsweise die wiederkehrenden Denkmalschutzsonderprogramme oder auch durch Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

„Mit der Denkmalförderung und der fachlichen Unterstützung der Landesdenkmalpflege bewahren wir die historische Substanz, erwecken Geschichte zum Leben und sorgen für ein attraktives, lebenswertes Umfeld. Auch der Tourismus profitiert dabei, denn Rheinland-Pfalz ist durch seine vielfältigen historischen Zeugnisse ein attraktives Reiseziel für Menschen aus Nah und Fern“, betonte Ebling.

Zudem besuchte Innenminister Ebling die Marksburg in Braubach, wo Studierende der Hochschule Mainz das Projekt „Messtechnik“ vorstellten. Für das Projekt wurde die Marksburg mithilfe von Laser-Scannern und Drohnen vermessen. Mit diesen Daten kann ein präzises, digitales 3D-Modell der Burg erstellt werden, welches touristisch, wissenschaftlich und bauverwalterisch genutzt werden kann. 

„Die Digitalisierung unseres kulturellen Erbes ist eine zentrale Aufgabe unserer Zeit – sie sichert wertvolles Wissen für kommende Generationen und eröffnet zugleich neue Perspektiven für Forschung, Vermittlung und Schutz historischer Bauwerke. Das Projekt an der Marksburg zeigt eindrucksvoll, wie moderne Messtechnik dazu beitragen kann, ein einzigartiges Kulturgut digital zu bewahren und zugleich für Tourismus, Wissenschaft und Denkmalpflege nutzbar zu machen. Es ist ein starkes Beispiel für zukunftsgerichtete und interdisziplinäre Zusammenarbeit“, sagte Innenminister Michael Ebling beim Besuch in Braubach.

Das interdisziplinäre Projekt wird unterstützt durch das KuLaDig Kompetenzzentrum (SGD Süd), die Hochschule Mainz, die Burgenvereinigung und weitere Beteiligte.

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