„Kaiserslautern hat sich erfolgreich mit dem Einfluss der Digitalisierung auf die Entwicklung einer Stadt beschäftigt und gezielt Schwerpunkte gesetzt. Dabei hat sie Digitalisierung immer als ein Instrument verstanden, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern“, sagte Staatssekretärin Nicole Steingaß bei der Bescheidübergabe in Kaiserslautern.
2017 zog Kaiserslautern als Finalist in den BITKOM-Wettbewerb „Digitale Stadt“ ein. Die Ideen aus dem Wettbewerb werden seitdem im Gesamtprojekt „herzlich digitale Stadt Kaiserslautern“ präzisiert und weiterentwickelt. Während der ersten Phase, die das Land mit insgesamt mehr als 1,6 Millionen Euro förderte, konnten zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden. So kommt mittlerweile eine Feuerwehrdrohne zum Einsatz, bei Großveranstaltungen kann auf ein mobiles Glasfasernetz mit temporär sehr hohen Bandbreiten zurückgegriffen werden und der Fauthweg am Bahnhof wurde mit intelligenter Beleuchtung ausgestattet.
Neben den technischen Lösungen fördert die Stadt den Austausch zwischen Bevölkerung, Akteuren und Experten, um die Auswirkungen des digitalen Wandels zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln. Erfahrungen und gewonnene Erkenntnisse werden zudem über das „Interkommunale Netzwerk Digitale Stadt“ an andere Städte weitergegeben. Neben Kaiserslautern gehören derzeit Andernach, Speyer, Wörth am Rhein und Zweibrücken diesem Netzwerk an.
Schwerpunkt der zweiten Phase ist das Prozessmanagement für die integrierte Standortentwicklung in Kaiserslautern. Dabei sollen im Besonderen der Dialog mit Bürgern und allen Akteuren sowie der Wissenstransfer mit anderen Städten weiter intensiviert werden. Darüber hinaus sollen weitere Projekte, zum Beispiel im Bereich der Bildung und Sicherheit, umgesetzt und die eingeführte Marke „herzlich digital“ ausgebaut werden. „Digitalisierung verändert stetig unser aller Leben. Die Herausforderung besteht nun darin, neue datenbasierten Lösungen mit einem gesellschaftlichen Wandlungsprozess in Einklang zu bringen. Mit der 'herzlich digitalen Stadt' und den 'Digitalen Dörfern' begleiten wir zwei erfolgreiche Projekte mit bundesweitem Vorbildcharakter für die Kommunalentwicklung“, so Steingaß.
Die „Digitalen Dörfer“ sind ein Zusammenschluss aus den Verbandsgemeinden Eisenberg, Göllheim und Betzdorf, der in Kooperation mit dem Fraunhofer IESE seit 2015 neue digitale Anwendungen und deren Wirkung für das dörfliche Leben erprobt.
Insgesamt stellt das Land für Projekte der Kommunalentwicklung im Bereich Digitalisierung in den Jahren 2015 bis 2021 Fördermittel in Höhe von 6,59 Millionen Euro zur Verfügung.