| Verwaltungsmodernisierung / P23R

Erfolgreiche Pilotphase für den Prozessdatenbeschleuniger bei BASF

Auf Einladung der rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretärin Heike Raab und der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) trafen sich heute Vertreter des Bundes, der Länder und der Wirtschaft bei der BASF SE in Ludwigshafen, um sich dort über den erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts P23R zu informieren.

P23R ist die Abkürzung für den Prozessdatenbeschleuniger (Anfangsbuchstabe P, letzter Buchstabe R, dazwischen 23 andere Buchstaben), der den Unternehmen helfen soll, die Erfüllung der Vielzahl an Melde- und Informationspflichten gegenüber Behörden und Institutionen zu automatisieren und damit ihre Verwaltungskosten spürbar zu senken.

Derzeit müssen die Unternehmen in Deutschland über 10.000 verschiedene Daten und Informationen melden, zum Beispiel an die Finanzämter und die Umweltbehörden, aber auch an die Berufsgenossenschaften, die Bundesagentur für Arbeit, die Krankenkassen, die Rentenversicherung oder die Statistischen Landesämter. Entsprechend hoch ist der Aufwand für die Unternehmen, die häufig identische Daten in unterschiedlichen Formaten und Darstellungen an verschiedene Stellen übermitteln müssen.

Mit Hilfe des Prozessdatenbeschleunigers können diese Meldungen fast vollständig automatisiert werden: Der P23R greift unmittelbar auf die im Unternehmen elektronisch gespeicherten Daten zu, bereitet sie automatisch entsprechend den gesetzlichen Meldebestimmungen auf und leitet sie in rechtsgültiger Form an die jeweiligen Behörden und Institutionen weiter. Auf lange Sicht soll der Einsatz von P23R die Verwaltungskosten in den Unternehmen von derzeit rund 40 Milliarden Euro jährlich deutlich senken.

Staatssekretärin Heike Raab sagte dazu in Ludwigshafen: "Das Pilotprojekt bei der BASF hat bewiesen, dass das System funktioniert. Im Unternehmen sinkt der Verwaltungsaufwand und die Behörden bekommen die erforderlichen Meldedaten schneller, einfacher und fehlerfrei. Der Bund und die Länder werden nun gemeinsam mit der Wirtschaft daran arbeiten, den P23R langfristig als Standardinstrument für den Datenaustausch zwischen Unternehmen und staatlichen Stellen durchzusetzen."

Dr. Linda von dem Bussche, Leiterin Umwelt und Arbeitssicherheit bei der BASF SE, betonte: "Es war eine gute Entscheidung, dass wir die Einführung des P23R als Pilotunternehmen unterstützt haben. Das System hat das Potential, viele Berichtswege zwischen Unternehmen und Behörden deutlich effizienter und damit auch wirtschaftlicher zu gestalten."

Im nächsten Schritt würden die Funktionen des P23R erweitert, sagte die Staatssekretärin. Denn das Pilotprojekt bei der BASF SE in Ludwigshafen hat sich darauf konzentriert, vier regelmäßige Pflichtmeldungen des Unternehmens aus dem Bereich der Umweltgesetzgebung zu automatisieren. Das Umweltbundesamt hat angekündigt, die Federführung bei der Weiterentwicklung des P23R im Umweltbereich zu übernehmen. Dabei soll die Metropolregion Rhein-Neckar weiterhin als Erprobungsraum genutzt und die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen intensiviert werden.

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