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Erweiterte Konzeption für lebensbedrohliche Einsätze

Die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) der rheinland-pfälzischen Polizei werden künftig auch verstärkt bei besonderen Einsatzlagen, beispielsweise nach Terroranschlägen, eingesetzt. „Mit der entsprechenden Ausbildung und Schulung werden diese Einheiten zur weiteren Säule für den Einsatz in lebensbedrohlichen Einsätzen neben den Streifenbeamten und den Spezialeinheiten“, sagte Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der erweiterten Einsatzkonzeption im Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik in Mainz.
Zusammenwirken von BFE und Spezialeinheiten
Zusammenwirken von BFE und Spezialeinheiten

Bereits nach den Terroranschlägen in Paris 2015 wurden die taktischen Konzepte der Polizei erstmals an die neuen Herausforderungen angepasst.

Die Einheiten der BFE, die hauptsächlich bei großen Veranstaltungen mit möglichen gewalttätigen Ausschreitungen eingesetzt werden, seien bereits seit geraumer Zeit für den Einsatz in lebensbedrohlichen Einsatzlagen ausgebildet und verfügten über eine entsprechende Schutzausstattung, erläuterte der Minister. „Durch die weitere Qualifizierung werden sie nun befähigt, in besonderen Gefährdungslagen künftig gemeinsam mit den Spezialeinheiten (SE) zu agieren“, so Lewentz. Die Neuerungen beruhten nicht zuletzt auf den Erfahrungen aus dem Anschlag in Straßburg Ende 2018. Dort führte auch die rheinland-pfälzische Polizei im Grenzraum zu Frankreich intensive Fahndungsmaßnahmen durch.

Die Weiterqualifizierung der BFE und die damit einhergehende Erweiterung ihrer Einsatzkompetenz trägt der erfolgreichen Bewältigung solcher besonderen Gefährdungslagen Rechnung und entlastet insofern auch die Erstinterventionskräfte des Wechselschichtdienstes, also die Streifenbeamten, sowie die Spezialeinheiten.

Minister Lewentz stellte bei einer gemeinsamen Übung zur Veranschaulichung des Zusammenwirkens von BFE und Spezialeinheiten zudem die verbesserte Schutzausstattung der Spezialeinheiten vor. Durch die verwendeten hochentwickelten Materialien ist sie rund 20 Prozent leichter und bietet den Einsatzkräften dennoch mehr Schutz, da die Schutzklasse erhöht und die Schutzfläche um etwa 20 Prozent vergrößert werden konnte.

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