| Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule gewinnt mit virtuellem Katastropheneinsatztraining

Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule gewinnt mit virtuellem Katastropheneinsatztraining

Das Projekt „SAFER – Simulation in der Ausbildung für Einsatzkräfte in Rheinland-Pfalz“ der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz (LFKS) hat den Publikumspreis beim diesjährigen eGovernment-Wettbewerb gewonnen. Der renommierte Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière steht, wird von den Unternehmen Cisco und Bearing Point veranstaltet. Safer ermöglicht ein virtuelles Katastropheneinsatztraining, bei dem realitätsnah Entscheidungskompetenz, Organisationsfähigkeiten und Orientierung vor Ort geübt werden kann.

Auf dem bundesweiten Ministerialkongress in Berlin nahmen Schulleiter Hanno Ritterbusch sowie der Projektleiter Carl-Werner Schmidt den Preis entgegen. Beide sind stolz auf die Auszeichnung, die beweise, dass es richtig sei, auf moderne Digitaltechnik zu setzen: „Es wird immer schwieriger, Schulungen und Großübungen zu organisieren. Freistellungen für solche Ehrenamtstätigkeiten vergeben die Arbeitgeber sehr restriktiv. Mit unseren Web-basierten Kompaktkursen können wir die Ausfallzeiten deutlich begrenzen.“ Wie wichtig solche Weiterbildung sei, habe auch das Unglück auf der Love-Parade in Duisburg gezeigt. In Krisensituationen müsse schnelles Entscheiden und Handeln sicher antrainiert sein.

Der für IT-Steuerung und Koordination im Land zuständige Ministerialdirektor Jürgen Häfner vom Ministerium des Innern und für Sport sieht den dialogorientierten und auf Lösungen hin fokussierten Ansatz als Schlüssel für viele erfolgreiche IT-Vorhaben im Land. Nicht ohne Grund sei Rheinland-Pfalz das dritte Jahr in Folge unter den Preisträgern des eGovernment-Wettbewerbs: „Unser Jahresmotto ‚Gemeinsam die digitale Welt gestalten‘ drückt die Zielsetzung aus. Pragmatismus steht im Vordergrund bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Angesichts von begrenzten Haushaltsmitteln ist die Informationstechnologie ein unverzichtbares Werkzeug. Mit den in Rheinland-Pfalz aufgebauten Netzwerken sind wir schnell, flexibel und technisch immer auf dem neuesten Stand.“

Ministerialdirigent Peter Grüßner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung im Innenministerium, beglückwünschte seine Schule zu ihrem hervorragenden Erfolg. „Ich freue mich sehr für die Beteiligten am Projekt SAFER für diese großartige Auszeichnung. Damit wird ihre Arbeit auf besondere Art gewürdigt. SAFER steht stellvertretend für den rheinland-pfälzischen Weg zur Modernisierung des Katastrophenschutzes. Die heutige Auszeichnung unterstreicht unsere konzeptionelle Stärke im Bevölkerungsschutz.“

Die Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule (LFKS) bildet jährlich über 6000 ehrenamtliche Organisationsangehörige aus. Dabei steht die Ausbildung der Führungskräfte im Vordergrund. Bereits seit 2004 werden an der LFKS virtuelle Planübungen eingesetzt. Mit dem Projekt SAFER entwickelt die LFKS eine im Rahmen eines EU-Projekts erstellte Software weiter.

SAFER ermöglicht eine computergestützte Simulation mit den Zielen der realistischen Abarbeitung von Großschadenslagen mit bis zu 500 Verletzten unter Beachtung realistischer Zeit- und Ressourcenansätze sowie der Überprüfung verschiedener Taktikvarianten. Hierzu werden zwei computergestützte Simulationsprogramme und eine dynamisch arbeitende Verletztendatenbank miteinander verknüpft. Dies ermöglicht sowohl die realitätsnahe Erkundung der Einsatzstelle in einer virtuellen 3D-Umgebung als auch eine Übersichtsansicht.

Medizinisch fachliche Beratung und Unterstützung wird in dem Projekt von der Universitätsmedizin Mainz und dem Bundeswehrzentralkrankenhaus der Bundeswehr in Koblenz beigesteuert. Die LFKS ist die erste Einrichtung in Deutschland, die über derart weitreichende Möglichkeiten verfügt.

Weitere Informationen unter:
www.lfks-rlp.de
www.ministerialkongress.de

 

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