Die Landesregierung hat bereits frühzeitig entschieden, gegen die Festlegung der Flugrouten vorzugehen. Die fünf Ortsgemeinden Klein-Winterheim, Ober-Olm, Lörzweiler, Nackenheim und Nierstein des Landkreises Mainz-Bingen haben stellvertretend für die Region Klage gegen die Abflugrouten der Südumfliegung sowie gegen die Anflugrouten beim hessischen Verwaltungsgerichtshof Kassel eingereicht.
Das Land und die rheinhessischen Gemeinden können nicht akzeptieren, dass Mainz und Rheinhessen durch den Flughafen Frankfurt mit bis zu 300 Flugbewegungen am Tag belastet werde, während gleichzeitig die nordwestlich des Flughafens gelegenen hessischen Kommunen praktisch vollständig von Abflügen entlastet würden.
Mit der Klage soll eine geringere Lärmbelastung durch den Flughafenausbau als nach derzeitigem Betriebskonzept vorgesehen erreicht werden. Die Klage richte sich insbesondere gegen die neue Südumfliegung, die zu einer Verschiebung der Fluglärmbelastung nach Rheinland-Pfalz führen werde. „Es geht insbesondere darum, eine Entlastung der inzwischen teilweise ganzjährig bei Ost und bei Westbetrieb mit Fluglärm belasteten Bevölkerung zu schaffen“, so Häfner.
Die Beteiligten sehen gute Chancen für einen Erfolg der Klage. So sei bereits während der Beratungen in der Fluglärmkommission auf der Grundlage eines Gutachtens, das vom Land in Auftrag gegeben worden sei, deutlich geworden, dass es zu dem Fehlanflugverfahren auf die neue Nordwest-Landebahn Alternativen gebe. Das Fehlanflugverfahren werde von der Deutschen Flugsicherung DFS immer als Grund für die Notwendigkeit der Südumfliegung genannt. Sowohl die DFS als auch das BAF hätten mögliche Alternativen nicht ausreichend abgewogen.