| Landesentscheid 2012

Infrastrukturminister Lewentz gibt Startschuss zu „Unser Dorf hat Zukunft“

Vierundzwanzig Ortsgemeinden haben sich dieses Jahr für den Landesentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ qualifiziert, um die Landessieger in der Haupt- und Sonderklasse zu ermitteln. Die Dorfgemeinschaft ist aufgerufen, ihren Ort, ihr unmittelbares Lebensumfeld aktiv zu gestalten und weiterzuentwickeln. Strukturelle Veränderung und der demographische Wandel gelte es zu berücksichtigen. Dabei sollten beispielhafte Aktivitäten und Initiativen herausgestellt werden, die nachhaltig die rheinland-pfälzischen Landschaften und ihrer Dörfer in ihrer Einzigartigkeit bewahrten und pflegten.

Auch 2012 wird es wieder einen Sonderpreis in Höhe von insgesamt 5.000 Euro für vorbildliche Initiativen und Maßnahmen zur Stärkung der Innenentwicklung unserer Dörfer geben. „Diese Wettbewerbsauszeichnung ist für mich von besonderer Bedeutung. Sie soll helfen, unsere Ortskerne zu erhalten und sie zukunftsfähig und lebenswert für alle Menschen zu machen“, so der Minister. Die Auszeichnungen für den Sonderpreis Innenentwicklung erfolgen vor Ort in den Teilnehmergemeinden durch Innenminister Lewentz. Insgesamt 269 Dörfer haben sich am Landeswettbewerb 2012 beteiligt. Alle 24 am Landesentscheid teilnehmenden Dörfer sind Dorferneuerungsgemeinden. Mehr als die Hälfte dieser Gemeinden waren oder sind Schwerpunktgemeinden in der Dorferneuerung. Dies sei ein deutlicher Beleg dafür, dass sich die Dorferneuerung insgesamt sehr positiv auf den Dorfwettbewerb auswirke. 2011 hatten sich 215 Gemeinden am Wettbewerb beteiligt. Mit der Gesamtteilnehmerzahl von 484 Gemeinden liege Rheinland-Pfalz bundesweit betrachtet auf einem hervorragenden zweiten Platz. Der Minister wertete dies als einen klaren Beleg dafür, dass der Wettbewerb in seiner Anerkennung nichts eingebüßt habe und sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreue.

Vom 20. August bis zum 06. September wird die Landesjury die Sieger aus den vorangegangenen Gebietsentscheiden besuchen. In der Hauptklasse sind dies die Ortsgemeinden Obernhof (Rhein-Lahn-Kreis), Oberraden (Landkreis Neuwied), Waxweiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm), Thalfang (Landkreis Bernkastel-Wittlich), Offenbach-Hundheim (Landkreis Kusel), Meddersheim und Waldlaubersheim (Landkreis Bad Kreuznach), Mörschbach (Rhein-Hunsrück-Kreis), Vollmersweiler (Landkreis Germersheim), Schwanheim (Landkreis Südwestpfalz), Dirmstein (Landkreis Bad Dürkheim) und Einselthum (Donnersbergkreis).

In der Sonderklasse gehen die Ortsgemeinden Bärweiler und Duchroth (Landkreis Bad Kreuznach), Kirrweiler und Bornheim (Landkreis Südliche Weinstraße), Winden (Rhein-Lahn-Kreis), Thür (Landkreis Mayen-Koblenz), Kerpen (Landkreis Vulkaneifel), Leisel (Landkreis Birkenfeld), Zeiskam (Landkreis Germersheim), Morschheim (Donnersbergkreis), der Stadteil Heimersheim der Stadt Alzey (Landkreis Alzey-Worms) und die Stadt Hornbach (Landkreis Südwestpfalz) an den Start.

Minister Lewentz wird die Sieger des Landesentscheids am Freitag, den 09. November 2012 im Kurfürstlichen Schloss in Mainz auszeichnen. Neben Urkunden und Trophäen stehen wieder Preisgelder von rund 20.000 Euro zur Verfügung. Die Preisgelder sind zweckgebunden für Maßnahmen zur Dorfentwicklung / Dorferneuerung zu verwenden. Bei der Bewertung werden folgende Bereiche beurteilt: „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“, „Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten“, „Baugestaltung und -entwicklung“, „Grüngestaltung und -entwicklung“ und „Das Dorf in der Landschaft“. Die jeweilige Ausgangslage und die individuellen Möglichkeiten der Dörfer sind dabei zu beachten.

Die Bekanntgabe der Teilnehmer am Bundesentscheid 2013 erfolgt mit der Bekanntgabe der Sieger im Landeswettbewerb 2012.

Hinweis:
Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind natürlich herzlich eingeladen, die Jury auf ihren Besuchen in den Ortsgemeinden zu begleiten.
 
               Bereisungsplan

Hauptklasse

Montag, 20. August 2012
OG Obernhof VG Nassau, Rhein-Lahn-Kreis 10:00 Uhr
OG Oberraden VG Rengsdorf, LK Neuwied 15:00 Uhr

Dienstag, 21. August 2012
OG Waxweiler VG Arzfeld, EK Bitburg-Prüm 09:30 Uhr
OG Thalfang VG Thalfang, LK Bernkastel-Wittlich 15:30 Uhr

Mittwoch, 22. August 2012
OG Offenbach-Hundh. VG Lauterecken, LK Kusel 09:00 Uhr
OG Meddersheim VG Bad Sobernheim, LK Bad Kreuznach 14:15 Uhr

Donnerstag, 23. August 2012
OG Mörschbach VG Rheinböllen, Rhein-Hunsrück-Kreis 09:00 Uhr
OG Waldlaubersheim VG Stromberg, LK Bad Kreuznach 13:30 Uhr

Montag, 27. August 2012
OG Vollmersweiler VG Kandel, LK Germersheim 10:00 Uhr
OG Schwanheim VG Hauenstein, LK Südwestpfalz 15:00 Uhr

Dienstag, 28. August 2012
OG Dirmstein VG Grünstandt-Land, LK Bad Dürkheim 09:00 Uhr
OG Einselthum VG Göllheim, Donnersbergkreis 14:00 Uhr


Sonderklasse

Mittwoch, 29. August 2012
OG Winden VG Nassau, Rhein-Lahn-Kreis   10:00 Uhr
OG Thür VG Mendig, LK Mayen-Koblenz   15:15 Uhr

Donnerstag, 30. August 2012
OG Kerpen VG Hillesheim, LK Vulkaneifel 08:30 Uhr
OG Leisel  VG Birkenfeld, LK Birkenfeld 14:30 Uhr

Montag, 03. September 2012
OG Kirrweiler VG Maikammer, LK Südl. Weinstraße 10:00 Uhr
OG Zeiskam VG Bellheim, LK Germersheim 15:00 Uhr

Dienstag, 04. September 2012
OG Bornheim VG Offenbach a.d.Q., LK Südl. Weinstraße 09:00 Uhr
ST Hornbach VG Zweibrücken-Land, LK Südwestpfalz 15:00 Uhr

Mittwoch, 05. September 2012
OG Bärweiler VG Bad Sobernheim, LK Bad Kreuznach 09:30 Uhr
OG Duchroth VG Bad Münster a.St., LK Bad Kreuznach 14:00 Uhr

Donnerstag, 06. September 2012
OG Morschheim VG Kirchheimbolanden, Donnersbergkreis 09:30 Uhr
OT Heimersheim Stadt Alzey, LK Alzey-Worms   14:15 Uhr


Bewertungskriterien

1. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen

• Entwicklung von Zukunftsperspektiven und Leitbildern für das Dorf unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten, der Hauptfunktion des Dorfes, der Gesamtentwicklung der Gemeinde sowie der überörtlichen Belange, Kooperationen mit Nachbargemeinden;
• Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Vereine, Verbände, Behörden und Unternehmen;
• Nachhaltige Sicherung und Entwicklung der dörflichen Strukturen im Hinblick auf die demographische Entwicklung;
• Stand, Qualität und Umsetzung der gemeindlichen Planungen und Initiativen (z.B. Bauleitplanung, Landschaftsplanung, Gestaltungssatzung, Dorferneuerungsplanung, Dorfmoderation, Breitbandverkabelung);
• Lage und Zuordnung der Bau- und Gemeinbedarfsflächen;
• Anbindung, Ausweisung und Gestaltung neuer Wohn- und Gewerbegebiete;
• Gestaltung der Straßen, Wege, Plätze und Gewässer, barrierefreie Verkehrsraumgestaltung;
• Qualität der Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Wasser, Abwasser, Abfall, Oberflächenwasser, Energie) im Hinblick auf die örtlichen Erfordernisse;
• Verkehrsinfrastruktur, ÖPNV Angebot;
• Internetpräsentation des Dorfes;
• Initiativen zur Verbesserung einer nachhaltigen Energieversorgung (z.B. Blockheizkraftwerk, Photovoltaik, Solarkollektoren);
• Situation und Entwicklung der Wirtschaftsstruktur als Lebens- und Einkommensgrundlage;
• Erhalt oder Schaffung von Arbeitsplätzen, Erschließung neuer Einkommensmöglichkeiten der dörflichen Erwerbspotentiale in Gewerbe, Handel, Gastronomie und Tourismus;

2. Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten

• Einrichtungen und Initiativen im sozialen und kulturellen Bereich, Zusammenarbeit mit benachbarten Einrichtungen;
• Vereinsleben, Jugendgruppen, Alten- und Kinderbetreuung auch im Hinblick auf Kreativität und Innovation;
• Aktivitäten zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit;
• Einbindung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Dorfentwicklung/Dorferneuerung;
• kulturelle Veranstaltungen, Angebote zur Weiterbildung;
• Pflege der Dorftradition, Vermittlung von Dorfgeschichte;
• Gemeinschaftsaktionen, generationsübergreifende Aktionen, Selbsthilfeleistungen, Einbeziehung von Neubürgerinnen und Neubürgern;
• Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen in die sozialen und kulturellen Angebote;
• aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger bei der Gesamtentwicklung der Gemeinde;

3. Baugestaltung und -entwicklung

• Erscheinungsbild von Gebäuden und Anlagen (z.B. Dorfgemeinschaftshaus, Schule, Kirche, Kindergarten, Spiel- und Sportanlagen, Bushaltestelle);
• Erhaltung, Umbau, Pflege und Nutzung historischer und ortsbildprägender Bausubstanz;
• Stellenwert der baulichen Innenentwicklung gegenüber der Außenentwicklung
• Gestaltung der Ortsmitte;
• Erhaltung, Wiederherstellung und Neuanlage von ortsbildprägenden Bauten bzw. Elementen und Verwendung ortstypischer Materialien;
• ortsgerechte Umsetzung zeitgemäßer Bauformen und Materialien im Altort und in Neubaugebieten, Versiegelungsgrad von Flächen;
• Sanierung und Umnutzung von leer stehenden/ungenutzten Gebäuden zur Stärkung der Innenentwicklung;
• Gestaltung und Einordnung von landwirtschaftlichen Großbauten, Industrie- und Gewerbebetrieben, Dienstleistungseinrichtungen, geordnete Außenwerbung und Beschilderung;
• Anwendung umweltgerechter Materialien und Techniken;
• Nutzung regenerativer Energien;
• barrierefreies Bauen - Planung und Bestand;  

4. Grüngestaltung und -entwicklung

• Ausprägung des Straßenbegleitgrüns und des Grüns an öffentlichen Plätzen und Wegen, Bewahrung des dörflichen Charakters;
• Durchgrünung des Dorfes mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern, Gras- und Krautflora;
• Auswahl und Vielfalt der Pflanzen nach Standort, Standortbedingungen und Gestaltwert;
• Blumen und Grün an öffentlichen und privaten Gebäuden und in Hofräumen
• Gestaltung und Pflege von Gärten (Vor-, Wohn-, Nutz-, Bauern- und Schulgärten), Gestaltung von Einfriedungen;
• umweltfreundliche Gestaltung und Pflege der öffentlichen Grünflächen, Mitwirkung der Dorfgemeinschaft;
• Erhaltung, Pflege und Entwicklung einer ländlichen Friedhofskultur;
• Erhaltung, Pflege und Förderung von naturnahen Lebensräumen und ökologisch besonders wertvoller Flächen;
• herausragende Details der Grüngestaltung (z.B. Haus- und Hofbaum, Obstgehölze, Fassadenbegrünung, Bodendenkmal);

 5. Das Dorf in der Landschaft

• Gestaltung des Dorfrandes;
• Einbindung in die Landschaft;
• Erhaltung und Förderung der standortgemäßen Flora und Fauna sowie Förderung des Arten- und Biotopschutzes sowie eines Biotopverbundes, insbesondere der heimischen wild lebenden Tier- und Pflanzenarten;
• Erhaltung, Pflege und Entwicklung charakteristischer Landschaftsbestandteile sowie schutzwürdiger Bereiche (z.B. Feldgehölze, Einzelbäume, Gewässer, Auen, Feuchtwiesen, Trockenrasen, Heiden, Moore, Strauchgehölze und Hecken);
• landschaftspflegerische Maßnahmen in der Gemarkung und Ausgleichsmaßnahmen oder Ökokontomaßnahmen, Gewährleistung der dauerhaften Entwicklungspflege der Maßnahmen (z.B. Behandlung von Entnahmestellen, Aufschüttungen und Verkehrseinrichtungen);
• naturnahe Gestaltung und Pflege der Gewässer sowie von Freizeit- und Erholungsanlagen (z.B. unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen)
• Umsetzung von Landschaftsplänen und Fachbeiträgen des Naturschutzes;
• Gestaltung und Einbindung vorhandener landwirtschaftlicher und gewerblicher Standorte außerhalb der Ortslage;
• Pflege und Erhaltung von Kulturstätten sowie von Stätten, die für die sozialen und kulturellen Verhältnisse des Dorfes von Bedeutung sind, außerhalb der Ortslage;
Abstimmung des Dorfes mit Nachbargemeinden;


Mitglieder der Bewertungsjury

Leiter der Jury
Dipl. - Ing. Franz Kattler, Referatsleiter Dorferneuerung
Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur


Hauptklasse
Dipl. - Ing. Catrin Minor, Ortsplanung
zuständig für „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“
Lore Bühler, Landfrauenverband
zuständig für „Bürgerschaftliches Engagement/soziale und kulturelle Aktivitäten“
Bernhard Backes, Dorfplaner
zuständig für „Baugestaltung und -entwicklung“
Werner Ollig, DLR-Rheinpfalz, Leiter der Gartenakademie
zuständig für „Grüngestaltung und -entwicklung“
Jürgen Köstel, Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht RLP
zuständig für „Das Dorf in der Landschaft“


Sonderklasse
Dipl. - Ing. Klaus Meckler, Architekt, Stadtplaner
zuständig für „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“
Dipl. - Geogr. Nathalie Franzen, Regionalberaterin
zuständig für „Bürgerschaftliches Engagement/soziale und kulturelle Aktivitäten“
Dipl. - Ing. Rosa Vollmuth, Dorfplanerin
zuständig für „Baugestaltung und -entwicklung“
Dipl. - Ing. Silke Wiedrig, Kreisverwaltung Germersheim, Raum- und Umweltplanerin
zuständig für „Grüngestaltung und -entwicklung“
Jürgen Köstel, Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht RLP
zuständig für „Das Dorf in der Landschaft“

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