| Kontrolltag

Innenminister Bruch bilanzierte landesweiten Verkehrskontrolltag „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“

Die rheinland-pfälzische Polizei führte heute einen landesweiten Verkehrskontrolltag durch. Mit der Verlegung der Kontrollzeiten auf einen Montagvormittag wurde ein Schwerpunkt auf die Feststellung von Fahrten unter Restalkohol und Drogeneinfluss, nach erfahrungsgemäß höherem Konsumverhalten am Wochenende gelegt. Die Polizei will mit derartigen Kontrollmaßnahmen ein deutliches Zeichen setzen. „Wer unter Einfluss von Alkohol oder Drogen am Straßenverkehr teilnimmt, bringt nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern riskiert in unverantwortlicher Weise das Leben und die Gesundheit anderer Menschen. Deswegen dürfen unsere Anstrengungen zur Bekämpfung dieser Hauptunfallursache nicht nachlassen“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch. Zwar seien die Unfallzahlen in diesen Bereichen im vergangenen Jahr leicht rückläufig gewesen. Dennoch ereignete sich im Durchschnitt noch immer alle drei Stunden ein Unfall unter Einfluss berauschender Mittel. „Das Entdeckungsrisiko für Unbelehrbare muss auf einem hohen Niveau bleiben“, so der Minister.

Nach der polizeilichen Verkehrsunfallbilanz verunglückten im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz 1.192 Personen in Zusammenhang mit Unfällen unter Alkoholeinfluss. Hierbei wurden 29 Menschen getötet, 327 schwer und 836 leicht verletzt. Der Alkoholisierungsgrad der Verursacher reichte von weniger als 0,5 Promille bis über 2,5 Promille. Zudem ereigneten sich insgesamt 302 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss, bei denen neun Menschen zu Tode kamen, 39 schwer und 116 leicht verletzt wurden. Auch LKW- und Radfahrer waren unter den Verursachern zu finden.

Während sich die Problematik der alkoholbedingten Verkehrsunfälle über nahezu alle Altersgruppen erstreckt, zählen zu den Verunglückten und Verursachern bei Unfällen unter Drogeneinfluss überwiegend die „Jungen Fahrer“ (18 bis 24-jährige). Obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 8,3 Prozent beträgt, sind sie mit mehr als 40 Prozent überproportional an diesen Unfällen beteiligt. „Auf diese Risikogruppe müssen wir besonders eingehen“, betonte der Innenminister. Neben den Kontrollmaßnahmen setze die rheinland-pfälzische Polizei gezielt auf Prävention, beispielsweise mit 230 ausgebildeten Moderatorinnen und Moderatoren, die sich gezielt an diese Risikogruppe wenden. Die aus der Polizeipraxis stammenden und meist dort noch tätigen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten erreichten alleine im letzten Jahr rund 30.000 Adressaten, dazu gehören neben jungen Verkehrsteilnehmern ab 15 Jahren auch deren Umfeld wie Lehrer, Eltern und Ausbildungsbetriebe.


Die Ergebnisse des Kontrolltages im Überblick:

Am Montagvormittag stellte die rheinland-pfälzische Polizei 11 Autofahrer unter Alkoholeinfluss fest. 7 Fahrzeugführern wurde eine Blutprobe entnommen. Zudem fielen 52 Verkehrsteilnehmer auf, weil sie im Verdacht standen, unter Drogeneinwirkung gefahren zu sein. Insgesamt wurden 7 391 Fahrzeugführer während der neunstündigen Großkontrolle in ganz Rheinland-Pfalz überprüft, bei der 719 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt waren. Die Wasserschutzpolizei kontrollierte darüber hinaus 50 Schiffsbesatzungen.

Gegen 9 Fahrzeugführer musste ein Strafverfahren wegen Fahrens unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss eingeleitet und der Führerschein einbehalten werden. 54 Fahrzeugführer können wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung mit einem Bußgeldbescheid von mindestens 500 Euro (bei Erstverstoß) rechnen, 6 Fahrzeugführern wird mindestens ein einmonatiges Fahrverbot auferlegt. Zusätzlich verhinderten in 2 Fällen die Einsatzkräfte eine Fahrt unter Alkoholeinfluss, weil der Fahrtantritt rechtzeitig unterbunden werden konnte. Zudem waren 52 Strafverfahren u.a. wegen unerlaubtem Besitz von Betäubungsmitteln einzuleiten. 12 Personen wurden aufgrund eines bestehenden Haftbefehls festgenommen.


Herausragende Einzelfälle vom Kontrolltag

Im Bereich der Polizeidirektion Ludwigshafen wurden bei einer Kontrolle Heroin und Kokain sichergestellt. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Wohnungsdurchsuchung, zwei Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt.

Im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Koblenz wurden Marihuana und Amphetamin sichergestellt. Vier überprüfte Lkw mussten wegen erheblicher Mängel (Bremsen) und Überladung aus dem Verkehr gezogen werden. In einem Fall wurde ein Verfahren zur Vermögensabschöpfung eingeleitet.

Im Bereich der Polizeiinspektion Alzey kam es zunächst bei einer Kontrolle zu einer Sicherstellung von Amphetamin. Der Zulieferer der Drogen konnte ermittelt werden. Bei einer bei dem Dealer durchgeführte Durchsuchung wurde weiteres Rauschgift sowie Dealgeld sichergestellt.


Hinweis: Die regionalen Kontrolltag-Ergebnisse der Polizeipräsidien sind unter www.polizei.rlp.de abrufbar oder können bei den Pressestellen der Polizeipräsidien abgefragt werden.

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