| Landesgrundstücksmarktbericht 2023

Innenminister Ebling: Ländliche Räume in Rheinland-Pfalz sind „in“

Der Landesgrundstücksmarktbericht 2023 zeigt: Grundstücke auf dem Land werden immer beliebter und in Rheinland-Pfalz herrscht nach wie vor eine hohe Eigentumsquote. Den Bericht hat Innenminister Michael Ebling gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Oberen Gutachterausschusses, Christian Paulik, vorgestellt. Der Bericht zeigt die Entwicklungen auf dem rheinland-pfälzischen Grundstücksmarkt in den vergangenen Jahren auf.

„Die Analyse und Darstellung der Umsatz- und Preisentwicklungen für die verschiedenen Teilmärkte zeigen, dass der Immobilienmarkt in Rheinland-Pfalz auf eine Trendwende zusteuert. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Digitalisierungsoffensive des Landes haben mit dazu beigetragen, dass insbesondere auch junge Menschen und Familien viel häufiger in ländlichen Räumen bleiben wollen oder dorthin zurückkehren. Dies sehe ich als eine positive Entwicklung für das Flächenland Rheinland-Pfalz und als Ansporn, die ländlichen Räume weiter zu stärken. Das ländliche Rheinland-Pfalz ist ‚in‘“, sagte Innenminister Ebling.

Die Jahre 2020 und 2021 waren durch eine begünstigte Zinspolitik noch von bedeutsamen Immobilienpreissteigerungen geprägt, die in Rheinland-Pfalz erstmals auch deutlich auf Bereiche im ländlichen Raum ausstrahlten. Ursachen waren neben den immer knapper werdenden Angeboten in den urbanen Bereichen auch die Vielzahl von Maßnahmen, die den ländlichen Raum deutlich attraktiver gestalteten. „Aus diesem Grund werden wir uns auch weiterhin für die Bereiche Dorferneuerung, Städtebau und Kommunalentwicklung einsetzen. Mit dem Breitbandausbau und Projekten wie den Dorf-Büros konnten wir in den letzten Jahren einen weiteren Anreiz schaffen, auch den beruflichen Schwerpunkt wieder verstärkt in den ländlichen Raum zu verlegen“, so der Minister.

Die Wohneigentumsquote liegt im überwiegend ländlich geprägten Rheinland-Pfalz mit durchschnittlich 58 Prozentpunkte um rund 12 Prozentpunkte höher als der Bundesdurchschnitt. Mit jährlich rund 70.000 Kaufverträgen wurden im Zeitraum 2020 bis 2021 auf dem Grundstücksmarkt in Rheinland-Pfalz insgesamt rund 28,2 Milliarden Euro umgesetzt. Der Anteil der bebauten Grundstücke liegt hierbei bei rund 60 Prozent, wobei rund 38 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäuser entfallen und weitere 23 Prozent auf Wohnungs- und Teileigentum (Eigentumswohnungen). Die Wohneigentumsquote spiegelt dies wider. Mit ebenfalls rund 38 Prozent bilden die unbebauten Grundstücke neben den Ein- und Zweifamilienhäusern einen weiteren großen Teilmarkt.

Die Kaufvertragszahlen im Bereich des Wohnungs- und Teileigentums sind nach 2011 kontinuierlich gestiegen und bewegten sich in 2021 mit rund 16.000 Kaufverträgen auf dem Höhepunkt. „Besonders auffällig an den Kaufvertragszahlen für unbebaute Grundstücke ist, dass diese vor 2020 über eine Dauer von sechs Jahren um 13 Prozent gefallen sind. 2020 gab es dann einen sprunghaften Anstieg um neun Prozent und in 2021 noch einmal um weitere drei Prozent. Da die Anzahl der verkauften unbebauten Grundstücke zu etwa 40 Prozent aus Baulandflächen besteht, wird an den Steigerungen neben dem geringen Zinsniveau in den letzten Jahren auch die Initiative der Kommunen zur Schaffung von Bauland zur Deckung des hohen Bedarfs deutlich“, sagte der Innenminister.

Im Jahr 2021 wurden in Rheinland-Pfalz erheblich mehr Genehmigungen zur Errichtung von neuen Wohngebäuden erteilt als im Jahr zuvor. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz stieg die Zahl um gut 13 Prozent auf 7.532. Die Anzahl der Wohnungen, die in diesen Gebäuden entstehen sollen, lag mit 15.832 12,5 Prozent höher als 2020 und damit auf dem höchsten Wert seit 2003.

Die Wohnraumversorgung – also die Zahl fertiggestellter Wohnungen – verbesserte sich 2020 das fünfte Jahr in Folge. Die Zahl der Wohnungen im Land nahm um rund 13.700 auf 2,13 Millionen zu. Die Wohnraumversorgung konnte somit insbesondere in den Städten etwas entschärft werden.

Bei den Kaufpreisen für Ein- und Zweifamilienwohnhäuser ergibt sich innerhalb der letzten 12 Jahre eine Steigerung der Kaufpreise von rund 83 Prozent. Der Vorsitzende des Oberen Gutachterausschusses, Christian Paulik, geht aufgrund aktueller Kaufpreisauswertungen der Gutachterausschüsse und der wirtschaftlichen Indikatoren davon aus, dass für das Jahr 2022/2023 keine Steigerung der Immobilienpreise wie in den Jahren 2020 und 2021 zur erwarten ist. „Die Entwicklungen der Kaufpreismediane für Wohnimmobilien ab März 2022 deuten eine Trendwende zu geringeren Preissteigerungen an. Insbesondere die Entwicklung der Kaufpreise für Wohnungseigentum verläuft nur noch moderat“, so Paulik.

Der Landesgrundstücksmarktbericht enthält Informationen für Bürgerinnen und Bürger, Investorinnen und Investoren, Planende, die Kreditwirtschaft, Forschungsinstitute sowie Verwaltung und Politik. Der von einem unabhängigen Expertengremium verfasste Bericht gibt einen Überblick über wichtige Preisniveaus des rheinland-pfälzischen Immobilienmarktes und Hilfestellung und Orientierung für Interaktionen mit demselben.

Der Landesgrundstücksmarktbericht 2023 wird unter www.gutachterausschuesse.rlp.de bereitgestellt.

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