| eGovernment

IT im Praxistest - digitalen Personalausweis zu Hause beantragen

Parallel zum IT-Gipfel der Bundesregierung in Dresden zeigen die Landesregierung und die Stadt Neuwied den neuen digitalen Bürgerservice der Verwaltung im Praxistest. Das mobile Bürgerbüro, ein komplett ausgestattetes Koffersystem mit PC, Drucker, Scanner und EDV-technischer Anbindung an Fachbehörden, kann allen, die aufgrund ihrer persönlichen Situation nicht mobil sind, entgegenkommen. Im Heinrich-Haus in Neuwied-Engers gibt die Verwaltung einen Einblick in die neue Dienstleistung. Sogar der Antrag für den neuen Personalausweis kann elektronisch direkt vor Ort an die Bundesdruckerei geschickt werden.

Ministerialdirektor Jürgen Häfner, der im Ministerium des Innern und für Sport für eGovernment zuständig ist, sieht in solchen bürgerfreundlichen Angeboten die Zukunft der Verwaltung: „Wir wollen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, Verwaltungsangelegenheiten von zu Hause aus oder zumindest wohnungs- oder arbeitsplatznah zu erledigen.“ Neuwied ist an dem zweijährigen Modellversuch zum Ausbau eines mobilen Bürgerservice beteiligt, den die Landesregierung in Zusammenarbeit mit fünfzehn Kommunen in diesem Jahr begonnen hat.

„Für uns war die Beteiligung bei dem Modellversuch eine willkommene Chance“, so Beigeordneter Jürgen Moritz, zuständiger Dezernent der Stadt Neuwied. „Wenn wir bei neuen Technologien von Anfang an eingebunden sind, können wir an deren Weiterentwicklung aktiv mitwirken und unsere speziellen Bedürfnissen einbringen.“
Zudem, dies fügt Moritz hinzu, sei das mobile Bürgerbüro für die Stadtverwaltung  eine ideale Gelegenheit, das Serviceangebot für die Bürger weiter auszubauen.

„Wer selbst mobil ist, kann sich gar nicht vorstellen, welche Herausforderung bestimmte Aktionen bedeuten. Dinge wie etwa der Personalausweisantrag, müssen persönlich erledigt werden. Für Schwerbehinderte, Demenzkranke oder Menschen mit anderweitigen Einschränkungen ist es aber oft völlig unmöglich, selbst aufs Amt zu kommen“, ergänzt Peter Schwarz, Leiter Wohnformen für Erwachsene im Heinrich-Haus. Der neue Service sei jetzt eine große Erleichterung. Häfner, der als Delegierter und Mitglied der Arbeitsgruppe 3 „IKT-Standort und innovative Anwendungen für die Wirtschaft“ am IT-Gipfel der Bundesregierung in Dresden beteiligt ist, setzt sich intensiv dafür ein, die neuen Möglichkeiten der Technik für das Land zu nutzen. Informationstechnologie sieht er als ein wichtiges Werkzeug, um angesichts leerer öffentlicher Kassen, demographischem Wandel und dem Abbau von Serviceeinrichtungen in der Fläche trotzdem bürgernah Verwaltungsdienstleistungen anzubieten. Mit dem eigens entwickelten Bürgeramtsarbeitsplatz in Form eines tragbaren Koffersystems können die gängigen Verwaltungsangelegenheiten abgewickelt werden – wie etwa die An- und Ummeldung von Wohnsitzen, die Beantragung von Führungszeugnissen oder die Ausstellung von Bescheinigungen.

An dem Modellprojekt nehmen die großen kreisangehörigen Städte Andernach und Neuwied sowie die Verbandsgemeinden Adenau, Altenahr, Altenkirchen, Bitburg-Land, Gau-Algesheim, Göllheim, Montabaur, Otterberg, Rheinböllen, Sprendlingen-Gensingen, Treis-Karden, Trier-Land und Ulmen teil. Diese Kommunen mit verschiedenem Status und unterschiedlicher Größe und Struktur sind vom Ministerium des Innern und für Sport gemeinsam mit der KommWis (kommunaler IT-Dienstleister für die Kommunen in Rheinland-Pfalz) ausgewählt worden. Das Ministerium des Innern und für Sport betreut gemeinsam mit der KommWis den Modellversuch.

Weitere Informationen:
www.zukunft.rlp.de
www.neuwied.de

#Themen

News

Teilen

Zurück