„Der nun vorgelegte Beschlussvorschlag der UNESCO ist ein klares Signal an alle Beteiligten, dass sich die engagierten Bemühungen der letzten Jahre und Monate ausgezahlt haben. Die welterbeverträgliche Umgestaltung der Tal- und der Bergstation ermöglichen die dauerhafte Erhaltung der Seilbahn in Koblenz als äußerst beliebtes und klimafreundliches Verkehrsmittel, das die Innenstadt mit der Kulturfestung Ehrenbreitstein verbindet. Das ist ein wichtiger Meilenstein, der hervorragende Perspektiven für die Stadt, die Region und nicht zuletzt die BUGA 2029 eröffnet“, sagte die Beauftragte für das Welterbe des Landes Rheinland-Pfalz, Staatssekretärin Simone Schneider. Im engen Austausch mit der Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt werde man auch künftig alle offenen Fragen kooperativ mit ICOMOS und der UNESCO erörtern.
„Der Beschlussvorschlag der UNESCO fordert keinen Rückbau der Seilbahn und stellt keine Gefährdung des Welterbes durch den dauerhaften Betrieb nach der welterbeverträglichen Umgestaltung der Stationen fest. Für uns bedeutet dies, dass wir nun in die Bauleitplanung einsteigen und den Umbau in Angriff nehmen können. Die angekündigten Rückmeldungen des UNESCO-Beratungsgremium ICOMOS werden wir dabei nach Möglichkeit berücksichtigen. Die Kritik der UNESCO daran, die Seilbahn nicht zu verlegen, können wir nur bedingt nachvollziehen, da wir unseres Erachtens gute Gründe für die Beibehaltung der bisherigen Route angeführt haben. Somit hätten wir uns über eine noch positivere Formulierung des Beschlusses zwar gefreut, sehen das nun vorliegenden Ergebnis aber klar als Erfolg an, mit dem wir sehr gut weiterarbeiten können“, so der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner.
Neben den Plänen zur Umgestaltung der Seilbahn würdigt die UNESCO in ihrem Beschlussvorschlag auch weitere Aspekte wie beispielsweise die Weiterentwicklung des Managementplans, den sorgfältigen Planungsprozess für die Bundesgartenschau 2029 und Lärmminderungsmaßnahmen beim Güterzugverkehr. Kritisch – aber für den Welterbestatus derzeit nicht gefährlich – werden unter anderem die Entwicklung des Loreley-Plateaus, die mögliche Erweiterung des Sooneck-Quarzittagebaus und die Planungen rund um die Koblenzer Brauerei gesehen.
„Nach meiner Auffassung unterstreicht der Beschlussvorschlag für die kommende Sitzung des Welterbekomitees in Paris das starke Engagement für eine welterbeverträgliche Fortentwicklung des Mittelrheintals. Die Kritik der UNESCO können wir nicht in allen Punkten nachvollziehen. So wurde beispielsweise der Kristallfelsen am Loreley-Plateau vorab nicht nur visualisiert, sondern sogar nachgebaut, um die Welterbeverträglichkeit zu demonstrieren. Die nun vorliegende Bewertung der UNESCO werden wir als Grundlage nehmen, um die einzelnen Punkte auch künftig in einem engen Austausch mit ICOMOS zum Wohle des Mittelrheintals fortzuentwickeln“, sagte der Vorsitzende des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal, Landrat Volker Boch.
Der Beschlussvorschlag der UNESCO wird derzeit vom Land Rheinland-Pfalz, dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal und den weiteren Partnern in engem Austausch mit der Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt und der Ständigen Vertretung bei der UNESCO in Paris ausgewertet. Noch muss zwar die Entscheidung des Welterbekomitees abgewartet werden, die Annahme des Beschlusses bei der kommenden Sitzung in Paris gilt aber als Formsache.
Der Beschlussvorschlag ist auf der Seite des UNESCO-Welterbekomitees unter folgendem Link abrufbar: https://whc.unesco.org/document/221369 (Englisch).