"Dank der großen Verbreitung von Smartphones ist es möglich, Fahrgemeinschaften äußerst flexibel - gleichsam in Echtzeit - vermitteln zu können", erläutert Infrastrukturminister Roger Lewentz. Damit bestehe die realistische Chance, dass mehr Berufspendler als bisher ihre Fahrtkosten teilen könnten. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Forschungsprojekt mit 50.000 Euro.
In einer ersten Projektphase wurden zahlreiche Pendlerinnen und Pendler an 17 der insgesamt 140 Mitfahrerparkplätze im Land befragt, um die aktuelle Situation der Fahrgemeinschaften im Land zu dokumentieren. Eine erste Durchsicht der Interviews ergab, dass die Mitfahrerparkplätze sehr positiv bewertet werden, und die durchschnittliche Fahrgemeinschaft aus drei Personen besteht.
In der zweiten Phase sind nun alle Mitfahrerparkplätze des Landes im Mitfahrnetzwerk von flinc auf <link www.flinc.org/mfp>www.flinc.org/mfp</link> als Treffpunkte registriert worden. Jeder Fahrer kann seine Fahrt in das Online-Angebot einstellen, jeder Mitfahrer kann - ähnlich einer Anzeigetafel im Flughafen - Fahrtziele, Abfahrtsorte und -zeiten abrufen. Die Vermittlung kann spontan einmalig oder regelmäßig erfolgen und ist für Privatpersonen kostenlos.
Mehr als jeder fünfte Erwerbstätige legte im Jahr 2012 eine Entfernung von über 25 Kilometer zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zurück. Die hohe Mobilität der Erwerbstätigen sichert Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort, fordert aber auch einen Preis: Bei den Berufspendlern, die hohe Fahrtkosten auf sich nehmen, bei den öffentlichen Haushalten, die eine für Verkehrsspitzen ausgelegte Infrastruktur finanzieren müssen und auch bei der Umwelt, die unter den Emissionen des Verkehrs leidet.
"Durch die Bildung von Fahrgemeinschaften schonen Berufspendler nicht nur ihren Geldbeutel, sie leisten auch einen wirksamen Beitrag zur Verkehrsreduzierung", gibt Minister Lewentz zu bedenken. Daher sei es sinnvoll, individuelle Pendlerverkehre effizienter zu organisieren.
Insbesondere dort, wo öffentliche Verkehrsmittel über die Grundversorgung hinaus nicht wirtschaftlich betrieben werden können, bieten sich Zusammenschlüsse zu Fahrgemeinschaften an, um die Ausnutzung der zum Pendeln eingesetzten Privatfahrzeuge zu verbessern. Doch ist die klassische Bildung von Fahrgemeinschaften oft vom Zufall abhängig und zu wenig flexibel.
Im Sommer überprüfen die Forscher in der dritten und letzten Projektphase schließlich die Wirksamkeit der Kampagne anhand von Nachher-Interviews. Die Forschungsergebnisse werden anschließend in einem Abschlussbericht zusammengefasst und auf der Internetseite <link www.isim.rlp.de/verkehr/mobilitaet/>http://www.isim.rlp.de/verkehr/mobilitaet/</link> veröffentlicht.