Bisher mussten künftige Führungskräfte im Bereich Geoinformatik und Vermessung in der Regel erst eine Ausbildung zum Vermessungstechniker und anschließend ein Ingenieurstudium im Bereich der Geodäsie absolvieren. Der kombinierte Studiengang verbindet jetzt die Laufbahnausbildung für das dritte Einstiegsamt im vermessungs- und geoinformationstechnischen Dienst (gehobener technischer Verwaltungsdienst) in Rheinland-Pfalz mit dem grundständigen Bachelorstudiengang Geoinformatik und Vermessung. Bisher ist die Laufbahnausbildung mit einem 15-monatigen Vorbereitungsdienst und der Laufbahnprüfung dem Bachelorstudium zeitlich nachgeschaltet. Mit dem kombinierten Studiengang werden die beiden Qualifikationsabschnitte zeitlich parallel absolviert. Dies wird möglich, da Teile aus dem Vorbereitungsdienst als Studien- und Prüfungsleistung für das Studium anerkannt werden (z. B. die Module Praxisprojekt und Bachelorarbeit). Darüber hinaus ist eine enge zeitliche Verzahnung der beiden Ausbildungen vorgesehen. Die Phasen des Selbststudiums überlagern sich mit den Praxisphasen bei den Ausbildungsbehörden. „Mit der Einführung eines kombinierten Studiengangs, der Signalwirkung für andere technische Verwaltungen des Landes entfaltet, übernimmt Rheinland-Pfalz bundesweit eine Vorreiterrolle. So werden die Aktivitäten zur Etablierung des kombinierten Studienmodells bereits mit großem Interesse von den benachbarten Bundesländern verfolgt“, sagte Staatssekretärin Raab.
„Wir freuen uns, dass wir die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit, auf die unsere Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung und das Innenministerium zurückblicken, nun mit diesem neuen Studienmodell fortsetzen und ein zukunftsträchtiges Pilotprojekt gegen den Fachkräftemangel in die Praxis umsetzen können“, so Bettina Tabel, Vizepräsidentin der Hochschule Mainz.
Infos zum Studiengang im Internet: <link www.lvermgeo.rlp.de/index.php;http://www.lvermgeo.rlp.de/index.php?id=7101</link>