| Multimediapreis und Zukunftsradar-Preis

Land zeichnet Preisträger des 8. Multimediawettbewerbs aus –Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) vergibt Zukunftsradar-Preis

Die Preisträger des 8. Multimediawettbewerbs und der Gewinner des Zukunftsradar-Preises der ZIRP wurden heute in Koblenz ausgezeichnet. Unter dem Motto „Die Idee inspiriert, IT fasziniert – Jungunternehmer mIT Kreativität“ waren junge Menschen, die mit dem Gedanken spielen sich selbstständig zu machen, aufgerufen, ihre Geschäftsideen für ein Kleinunternehmen aufzuzeigen. Bedingung hierfür: Die Geschäftsidee muss eine IT-gestützte Dienstleistung oder ein Produktangebot beschreiben, idealer Produkte aus dem Bereich der Kunst , Kultur- und Kreativwirtschaft (KKK-Wirtschaft). Der erste Platz des Multimediapreises war mit 15.000 Euro dotiert, der zweite Platz mit 10.000 Euro und der dritte Platz mit 5.000 Euro. Die weiteren Teilnehmer erhalten eine Anschubfinanzierung in Höhe von 500 Euro. Darüber hinaus steht die Jury allen Teilnehmern und Gewinnern zukünftig mit Rat und Kontakten zur Verfügung.
Siegerfoto Multimediapreis
Platz 1 beim 8. Multimediapreis

Der Zukunftsradar-Preis war gezielt für junge Unternehmen ausgeschrieben worden, die bereits ein IT-gestütztes Produkt im Bereich der KKK-Wirtschaft auf den Markt gebracht haben, und beinhaltete eine einjährige ZIRP-Mitgliedschaft im Wert von 11.000 Euro.

„Wir alle waren bei der Auswahl der Preisträger wieder einmal beeindruckt, welch enormes Ideenpotenzial in Rheinland-Pfalz schlummert“, lobte Ministerialdirektor Jürgen Häfner, Leiter der Zentralstelle für IT und Multimedia im Ministerium des Innern und für Sport, die Teilnehmer am diesjährigen Multimediawettbewerb. ZIRP-Geschäftsführer Dr. Joe Weingarten betonte: „Zukunftsweisende Produkte und Dienstleistungen der Software- und Games-Branche sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Technik und Kultur. Die Geschäftsideen junger rheinland-pfälzischer Hochschulabsolventen stellen hier ein wichtiges Kapital dar und verdienen nachhaltige Förderung.“

Frank Gotthardt, Vorstandsvorsitzender der CompuGROUP Holding AG, sieht aus seiner Perspektive neben dem wirtschaftlichen Nutzen und dem Unterhaltungswert von zukunftsweisenden Softwareentwicklungen den Aspekt der Hilfe zu mehr Gesundheit und der Vermeidung von Krankheit: „Medizinische Software Module können helfen, Krankheiten früher zu erkennen und Leben zu retten. So wird zum Beispiel etwa alle 13 Sekunden in Deutschland ein Medikament eingenommen, das aufgrund der individuellen Patientensituation potentiell gefährliche unerwünschte Wirkungen aufweist. Dieses können wir schon heute automatisiert mit unserer i:fox Software aufspüren und verhindern, bevor Schlimmeres passiert. Wir würden uns freuen, wenn mehr Entwickler Software erfinden und entwickeln würden, die dann auf unserer enorm großen Kundenplattform mit mehreren hundertausenden Ärzten mit riesigen Effekten zum Einsatz gebracht werden könnte.“

Der Zukunftsradar-Preis ist sowohl ein Anerkennungs- als auch ein Förderpreis der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP). Der vierte Zukunftsradar-Preis wurde an die NUMENUS GmbH mit Sitz im TZK Koblenz für das Software-Paket „Augenblick“ verliehen. Das von Geschäftsführer Dr. Oliver Abert entwickelte „Realtime Ray Tracing“-Verfahren beschleunigt die Berechnung computergenerierter 3-D-Bilder höchster Qualität auf Sekundengeschwindigkeit. Die berechneten Objekte können problemlos mit Reflexionen, Schatten und Lichtbrechungen dargestellt, per Mausklick verändert und bewegt werden. Gemeinsam mit Maik Stange, Senior Partner von NUMENUS, wurde daraus der „Augenblick Massive Model Viewer“ entwickelt, um auch unerfahrenen Nutzern die Bearbeitung von komplexen 3D-Datensätzen zu ermöglichen. Fazit der Jury: „’Augenblick’ ist ein Nischenprodukt für einen überschaubaren Markt, so dass es gut machbar sein sollte, potenzielle Interessenten und Partner zu erreichen und von den Vorteilen zu überzeugen.“

Platz 1 belegte das Projekt „LeCo“ von Krister Hymon, Student der Fachhochschule Kaiserslautern. „LeCo“ ist eine videobasierte interaktive Lernsoftware zum Sprachenlernen. Die schon bestehende Lernsoftware besitzt Elemente, wie zum Beispiel videobasierte Konversationen, die ein verbessertes, aktiveres  Lernen ermöglichen. Die Lernsoftware soll zukünftig als Open-Source-Projekt im Internet weiterentwickelt und Videosequenzen zum kostenlosen Download bereit gestellt werden. Mit LeCo wird Sprachenlernen noch interaktiver: Schüler produzieren selbst Videos von Alltagssituationen und laden diese im Internet hoch. Somit soll eine Plattform im Internet entstehen, in denen Sprachenlerner eine gute Anlaufmöglichkeit haben, um ihre Sprachkenntnisse aufzufrischen oder zu vertiefen. LeCo hat auch sehr großes Potenzial, über die Landesgrenzen hinweg sinnvoll beim Sprachenlernen eingesetzt zu werden und kann so zur internationalen Bevölkerungsverständigung beitragen.

Platz 2 ging an Kristoffer Braun und sein Projekt „www.starthilfe50.de“, das Medienkompetenz an die Generation 50 Plus vermittelt. Auch hier  ist der Bedarf groß, den Computer und das Internet im Alltag zur Informationssuche und zur Kommunikation zu nutzen. Das Projekt beschäftigte sich intensiv mit den Fragen, wie die Nutzergruppe der über 50-jährigen mit der neuen Technik von Computern besser vertraut gemacht werden kann. Gerade das Internet kann im Alter helfen, eingeschränkte Mobilität durch Online-Bestellungen und moderne Kommunikationsmöglichkeiten auszugleichen. Die Online-Plattform „Starthilfe50.de“ setzt mit Lehrvideos genau an dieser Stelle an. DVD'S werden - zum Teil sogar kostenlos - auf der Homepage zur Verfügung gestellt oder können per Post angefordert werden, weiterführende Videos können auch als DVD bestellt werden. Vielversprechend ist auch das Marketingkonzept von starthilfe50.de. Neben der Verteilung von Pressemeldungen und Probe-DVD's an Medienredaktionen sind auch Kooperationen mit zielgruppenspezifischen Einrichtungen wie Volkshochschulen, Seniorenverbänden und Seniorenresidenzen geplant.

Platz 3 ging an Tobias Scholl und sein Team. „Weinbau Online Nephele Idea“ richtet sich an Winzerinnen und Winzer vor allem im Bereich der Kleinbetriebe in Rheinland-Pfalz. Ziel ist deren Vernetzung mit Dienstleistern und Kunden mittels eines internetbasierten Weinverwaltungsprogrammes. Dabei bedient sich Weinbau Online der Cloud-Computing-Strategie, die es Winzern ermöglicht, nur über einen Webbrowser zu arbeiten. Dadurch ist das Erstellen von Aufträgen, Rechnungen und Briefen von überall her möglich und spart hohe monetäre Investitionen in Softwarepaketen großer Dienstleister. Cloud-Software kann auch als Software-Mietlösung beschrieben werden – der Benutzer zahlt nur, wenn er die Software auch wirklich nutzt. Das Projekt hebt sich von anderen Lösungen ab, indem das Programm als Software-as-a-Service angeboten wird: Es ist ganz eng am Benutzer orientiert. Nicht die Software steht im Vordergrund dieser Idee, sondern der Benutzer, eben die Weingüter in Rheinland-Pfalz, denen die tägliche Betriebsführung hiermit erleichtert werden soll.


Der 8. Multimediawettbewerb richtete sich an Berufsfachschülerinnen und -schüler des Landes, Studierende der rheinland-pfälzischen Universitäten und Fachhochschulen sowie Promovierende. Der alle zwei Jahre stattfindende Multimediawettbewerb hat in den vergangenen Jahren etwa 1800 Partner und Initiativen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und öffentlichen Einrichtungen zur Teilnahme animiert.  Mit mehr als 280 Projektvorschlägen haben sie zahlreiche Impulse für umsetzbare Multimediaprojekte gegeben und damit einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass sich überall im Land neue Sichtweisen und Verfahren etabliert haben.

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