Ministerialdirektor Jürgen Häfner von der Zentralstelle für IT und Multimedia im Ministerium des Innern und für Sport ist überzeugt, dass der rheinland-pfälzische Vernetzungs-Ansatz zum Gelingen des sehr anspruchsvollen Projekts entscheidend beigetragen hat: „Vor allem die intensive und fachlich hervorragende Zusammenarbeit des hochmotivierten Projektteams hat diesen Erfolg überhaupt erst möglich gemacht.“
Die großen Datenmengen und die vielen im Prozess beteiligten Stellen hatten den Projektverantwortlichen großes Kopfzerbrechen bereitet. Um DNA-Spuren am Tatort für die Verbrechensaufklärung nutzen zu können, sind zahlreiche Arbeitsschritte in der Kriminaltechnik des LKA erforderlich. Dokumentation und Eingabe von Daten waren bislang mit viel doppelter Handarbeit verbunden, und damit sowohl fehleranfällig als auch zeitaufwändig. Die Lösung des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts bietet ein einheitliches, schnelles, sicheres und gerichtsfestes Erfassungs- und Übermittlungssystem für Laborinformationen mittels des IT-gestützten Dokumentenmanagement-Systems DOMEA. Dieses ermöglicht den Informationsaustausch per Mausklick. Asservate und Spurenträger werden mit einem Barcode gekennzeichnet. Wichtige Daten brauchen nur noch einmal erfasst und können mehrfach genutzt werden. Zeit- und personalaufwändige Fehlerkontrollen entfallen damit. Labormaschinen und Expertenanwendungen kommunizieren elektronisch. Die Expertisen können den beauftragenden Dienststellen digitalisiert in ihrem Fachverfahren zur Verfügung gestellt werden. Analyseergebnisse können per Barcode mit Expertensystemen beim Bund abgeglichen werden. Auskünfte über den Stand der Untersuchungen können nun zentral für alle Vorgänge erteilt werden. Die einzelnen Schritte von der Sicherung einer Tatortspur bis zu den Untersuchungsergebnissen lassen sich lückenlos nachvollziehen.
LKA-Präsident Wolfgang Hertinger ist stolz darauf, dass diese moderne Form der Verbrechensbekämpfung bundesweit nachgefragt und durch die Präsentation beim Finalisten-Tag noch bekannter geworden ist: „Damit beweist die rheinland-pfälzische Polizei erneut ihre Innovationskraft. Durch den Einsatz der neuen Technologien können wir die Verbrechensaufklärung weiter verbessern.“