Der Minister hat die Anerkennungsschreiben im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Schloss Waldthausen in Budenheim den Vertretern der Gemeinden übergeben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden anhand praxisorientierter Beispiele der Dorferneuerungsgemeinde Busenhausen aus dem Landkreis Altenkirchen (Schwerpunktgemeinde von 2007 bis 2013) und einem Vortrag zu Initiativen im Rahmen der Dorfmoderation über die Chancen einer Schwerpunktanerkennung informiert.
Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt auf die Dauer von sechs Jahren. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht eine qualifizierte Bauberatung für private und öffentliche Bauherrn zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation werde damit ein umfassender Beteiligungsprozeß in Gang gesetzt und ein zukunftsbeständiges Leitbild könne entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations- und Beratungsarbeit seien elementare Bestandteile der Entwicklungskonzepte.
"Aufgrund der grundsätzlichen Bedeutung einer Dorfmoderation, der kostenfreien Bauberatung und der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die Dorferneuerung, wurden deren Fördermöglichkeiten bereits im Jahr 2009 nochmals deutlich verbessert", informierte Lewentz.
Als Schwerpunktgemeinden 2015 werden anerkannt:
• Die Ortsgemeinde Steineroth, Landkreis Altenkirchen
• Die Ortsgemeinden Flomborn und Ober-Flörsheim, Landkreis Alzey-Worms
• Die Ortsgemeinde Neu-Bamberg, Landkreis Bad Kreuznach
• Die Ortsgemeinde Malborn, Landkreis Bernkastel-Wittlich
• Die Ortsgemeinden Börfink und Rinzenberg, Landkreis Birkenfeld
• Die Ortsgemeinde Weitersweiler, Donnersbergkreis
• Die Ortsgemeinden Dasburg und Nattenheim, Eifelkreis Bitburg-Prüm
• Die Ortsgemeinde Schallodenbach, Landkreis Kaiserslautern
• Die Ortsgemeinden Rehweiler und Reipoltskirchen, Landkreis Kusel
• Die Ortsgemeinden Schwabenheim und Wackernheim, Landkreis Mainz-Bingen
• Der Stadtteil Dellhofen der Stadt Oberwesel und die Ortsgemeinde Pleizenhausen, Rhein-Hunsrück-Kreis
• Die Ortsgemeinde Eisighofen, Landkreis Rhein-Lahn-Kreis
• Die Ortsgemeinde Weyher, Landkreis Südliche Weinstraße
• Die Ortsgemeinde Kleinsteinhausen, Landkreis Südwestpfalz
• Die Ortsgemeinde Wasserliesch, Landkreis Trier-Saarburg.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen, erläuterte Lewentz. "Nur wer Bereitschaft zeigt für die eigene Ortsgemeinde und damit für die Heimat selbst Verantwortung zu übernehmen und wer mitbestimmen und mitgestalten darf, identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung", sagte der Minister. So könne man den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und lebensfähiger gestalten. Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die zur Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne beitragen und damit die unverwechselbare Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten. Dazu zählen insbesondere auch Maßnahmen, die einer Grundversorgungssicherung und der sozialen Daseinsvorsorge im Dorf dienen.
Fast 90 Prozent der Gemeinden im Land hätten weniger als 2000 Einwohner und seien dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile hätten rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. "Erfreulich ist dabei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und der aktuellen Entwicklung und Veränderungen anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt", so der Minister weiter.
Allein im Programmjahr 2014 seien in der Dorferneuerung 35 Dorfmoderationen mit einer Gesamtzuwendung in Höhe von rund 445.115 Euro gefördert worden, betonte der Minister. Insgesamt 170 öffentliche und 993 private Maßnahmen wurden durch die Dorferneuerung unterstützt. Mit der Gesamtfördersumme in Höhe von 17,69 Millionen Euro sind Investitionen in Höhe von 97,7 Millionen Euro ausgelöst worden. „Das ist ein klarer Beleg auch für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, sagte Lewentz. Gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe würden von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren. "Die Dorferneuerungsprojekte wurden allesamt auf der Grundlage eines Konzeptes zur Stärkung der Innenentwicklung unserer Dörfer gefördert", sagte der Minister.
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