| Dorferneuerung

Lewentz: 27 Millionen Euro für Wiederbelebung von Ortskernen

Der rheinland-pfälzischen Dorferneuerung standen im Förderjahr 2020 insgesamt 27,4 Millionen Euro für die Förderung kommunaler und privater Vorhaben in den Dorferneuerungsgemeinden zur Verfügung.

Ein Schwerpunkt der Dorferneuerungsförderung lag in diesem Jahr im privaten Förderbereich. Dort konnten mit rund 15,5 Millionen Euro über 1240 Vorhaben unterstützt werden. Hierbei wurden Investitionen von 126,6 Millionen Euro ausgelöst.

Landesweit wurden in diesem Jahr 285 kommunale Projekte mit rund 12 Millionen Euro in den Dorferneuerungsgemeinden beraten und gefördert. Damit wurden Investitionen von über 20,64 Mio. Euro ausgelöst. Alle für eine Bewilligung vorgesehen Maßnahmen wurden auf der Grundlage eines in die Zukunft gerichteten Dorferneuerungskonzeptes entwickelt, an deren Erarbeitung die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner aktiv beteiligt waren.

Die Beteiligung der Dorfbevölkerung und aktive Mitwirkung am Dorferneuerungsprozess wird im Rahmen der Dorfmoderation sichergestellt. „Die Dorfmoderation hat sich zu einem Grundpfeiler rheinland-pfälzischer Dorferneuerung entwickelt. Die Chancen und Möglichkeiten der Dorfmoderation liegen zum einen in der Sensibilisierung der Bevölkerung für den Dorferneuerungsprozess und zum anderen bei der Erhöhung der Identifikation mit dem Dorf und den geplanten Projekten“, so Innenminister Roger Lewentz. Im zurückliegenden Jahr konnten mit Hilfe der Dorferneuerung 81 Dorfmoderationen gefördert werden.

Die durch die Förderung ausgelösten Investitionsausgaben der kommunalen Gebietskörperschaften und der privaten Bauherren sind für die mittelständische Wirtschaft und das Handwerk von großer Bedeutung, Dies gilt umso mehr, als das ausgelöste Investitionsvolumen das eingesetzte Fördervolumen um ein Vielfaches übersteigt. Ebenso wichtig ist, dass durch die Vielzahl der qualitativ hochwertigen Arbeiten im Sanierungsbereich wichtige wohnstättennahe Arbeitsplätze gesichert werden. 

Zu den Aufgabenschwerpunkten der Dorferneuerung zählen insbesondere strukturverbessernde Maßnahmen, die vor allem die Ortskerne stärken, beispielsweise die Umnutzung leerstehender, ortsbildprägender Bausubstanz zum Wohnen und Arbeiten. Die Schaffung von bezahlbarem und attraktivem Wohnraum für junge Familien mit Kindern steht dabei im Vordergrund. Von hoher Priorität sind ebenfalls die Maßnahmen zur Sicherung oder Wiederherstellung der örtlichen Grundversorgung, etwa in der Form eines Dorfladens. Vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen und dem „Älter werden im Dorf“ wird auch den Maßnahmen, die dem Zusammenleben von Jung und Alt im Dorf ein hoher Stellenwert eingeräumt, zum Beispiel der Einrichtung eines Dorftreffs oder von Mehrgenerationenhäusern sowie von Freizeitflächen, wo sich Jung und Alt zum Austausch, aber auch zur Bewegung treffen können.

Die einzelnen Förderanträge wurden in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess vor Ort entwickelt. Hinzu kommt eine qualifizierte Maßnahmenberatung durch die Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltungen sowie freie Planer und Architekten. „Dank der Dorferneuerung sind alle Fördermaßnahmen Gegenstand einer intensiven Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit die wiederum im Rahmen der Dorferneuerung gefördert wird“, sagte Lewentz.

Herausragende Dorferneuerungsprojekte sind unter anderem

- in der Ortsgemeinde Klotten (Landkreis Cochem-Zell) die Modernisierung eines Lebensmittelmarktes zum Dorfladen, der durch den Verein „Dorfladen Klotten w.V.“ (Förderung: 287.000 Euro);

- in der Ortsgemeinde Lierschied (Rhein-Lahn-Kreis) die Erweiterung und barrierefreie Erschließung der Sanitäranlagen und ein barrierefreier Zugang zum Rathaus im ersten Bauabschnitt (Förderung: 346.500 Euro);

- in der Ortsgemeinde Krickenbach (Landkreis Kaiserslautern) die barrierefreie Umgestaltung der Ortsmitte verbunden mit einer Aufwertung der Ortsmitte zu einem Aufenthalts- und Kommunikationsplatz (Förderung: 232.700 Euro)
 

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