„Die Schifffahrt auf dem Rhein hat für den Tourismus wie auch das produzierende Gewerbe in unserem Bundesland eine enorme Bedeutung. Doch auch auf dem Rhein geschehen Unglücke, bei denen die Revierzentrale erster Ansprechpartner für die Betroffenen ist. Eine möglichst enge Verzahnung zwischen der Revierzentrale und den Integrierten Leitstellen nützt beiden Seiten und vor allem den Hilfesuchenden“, so Innenminister Roger Lewentz. Die Notfälle auf dem Rhein seien vielfältig. Sie reichten vom Herzinfarkt einer einzelnen Person über die Infektion eines ganzen Personengastschiffes mit dem Norovirus bis hin zu schweren Havarien wie im Fall der „Waldhof“.
Die Revierzentrale der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nimmt als Notfall-Meldestelle entsprechende Meldungen aus der Schifffahrt entgegen, informiert die zuständigen Stellen wie Wasserschutzpolizei und Rettungsleitstellen und ordnet gegebenenfalls schifffahrtspolizeiliche Erstmaßnahmen wie Sperrungen an. Außerdem berät sie Schiffsführer und Einsatzkräfte hinsichtlich der örtlichen Verhältnisse im Umfeld des betroffenen Schiffes, zum Beispiel zu Anlegemöglichkeiten. Damit trägt sie zu schneller und effektiver Hilfeleistung bei. Die Integrierten Leitstellen übernehmen im Einsatzfall die Alarmierung von Rettungsdienst und Feuerwehr. Neben der Lenkung des Rettungsdienstes kommt ihnen auch eine besondere Funktion bei der Verteilung der Patienten zu.
Während des Besuches kamen Innenminister Lewentz, der Vorstand des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Manuel Gonzales, und der Stellvertretende Leiter des Bildungsinstitutes des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Johannes Becker, überein, dass eine Fortbildungsveranstaltung für Leitstellen-Disponenten auch den Beschäftigten der Revierzentrale angeboten werden soll.
„In den Leitstellen im Land gibt es rund 225 Stellen für Disponenten, die wir alle aus- und fortbilden. Das betrifft unter anderem die klassische Gesprächsführung mit Hilfesuchenden, aber auch den besonderen Umgang mit speziellen Stresssituationen. Beispielsweise die Durchführung einer Telefonreanimation kann auch einen erfahrenen Disponenten an sein Grenzen bringen. Der Disponent weiß nie, mit welcher Situation er beim nächsten Telefonat konfrontiert wird. Deshalb kommt der Aus- und Fortbildung eine besondere Bedeutung zu“, so Gonzales.
Eine vergleichbare Situation bestätigte Bernhard Meßmer, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen, der auch für die Revierzentrale zuständig ist, für seine Mitarbeiter: „Auch unsere Disponenten werden immer wieder mit besonderen Situationen konfrontiert. Das bringen die rund 295 Kilometer Rhein in Rheinland-Pfalz mit sich.“ Daher begrüße er den gegenseitigen Austausch und die Gespräche über eine mögliche Fortbildungsveranstaltung mit speziellen Schulungsinhalten für Disponenten in der Revierzentrale.
„In Notsituationen gilt es, so schnell wie möglich Hilfe zu leisten. Die Kooperation ist daher kein Selbstzweck, sondern kommt allen Verunfallten und Erkrankten auf dem Rhein zu Gute und trägt damit auch zur Verbesserung der Sicherheit insgesamt auf dem Rhein bei“, hob Innenminister Lewentz hervor.