Der IMK-Vorsitzende sieht besonders Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert. „Die Kanzlerin muss die europäischen Regierungschefs mit dem gleichen persönlichen Einsatz zur Kompromissbereitschaft bewegen, wie sie das in der Griechenlandkrise getan hat“, betonte Lewentz. Der Minister unterstrich: „Heute geht es mehr denn je um Deutschland und unsere Aufnahmefähigkeit und hier muss die Bundeskanzlerin im Interesse der Deutschen und der Flüchtlinge bis Ende des Jahres endlich liefern.“ Die Bundesregierung müsse Europa klar machen, dass Solidarität in der EU nicht nur eine Solidarität im Nehmen, etwa aus gerade von Deutschland gespeisten Zuschusstöpfen sein kann. „Frau Merkel muss endlich ihre persönliche Kraft in die europäische Waagschale werfen“, so Lewentz.
Der Minister kritisierte zudem den andauernden Streit in den Unionsparteien. Dieser lähme jede Art der Problemlösung und helfe der Republik in keiner Weise weiter. „Ich erwarte als Vertreter der Landesinnenminister endlich die Umsetzung der vom Bundesinnenministerium lange angekündigten Maßnahmen“, sagte Lewentz. Als Beispiele nannte er die schon vor Wochen vom Bund angekündigten Aufnahmeeinrichtungen für mindestens 40.000 Flüchtlinge in Verantwortung des Bundes, eine deutliche Aufstockung der Asylentscheider beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie die baldige Einrichtung der vereinbarten Registrierungszentren. „Das jetzt plötzlich von der Union aufgegriffenen Thema Familiennachzug von syrischen Flüchtlingen werden wir auf Wunsch von Bundesinnenminister Thomas de Maizière bei der Innenministerkonferenz in Koblenz zum Thema machen. Bis dahin erwarte ich aber auch Antworten auf die drängenderen Fragen und keine Scheingefechte der Union mehr.“