Nach dem seit einigen Jahren praktizierten Prinzip geben ankommende LKW-Fahrer, die übernachten wollen, an einem Terminal ihre geplante Abfahrtszeit für den nächsten Morgen ein. Sie werden dann auf einen bestimmten Parkplatz verwiesen. In der ersten Reihe stehen dann diejenigen, die beispielsweise um 5.00 Uhr wegfahren, dann kommen diejenigen, die um 7.00 wegfahren usw. Der Vorteil: Der bestehende Parkplatz wird besser ausgenutzt, weil die Brummis dichter gepackt stehen können, ohne sich gegenseitig einzuparken. Die Zahl der Parkplätze wurde von 42 auf 84 verdoppelt.
Damit kann vermieden werden, dass LKW bis auf den Verzögerungsstreifen der Autobahn stehen. Das wiederum erhöht die Verkehrssicherheit, denn die Fahrer können sicher parken und ihre Lenk- und Ruhezeiten einhalten. „Hier wird intelligent vorgemacht, wie durch eine bessere Nutzung der bestehenden Infrastruktur ein Plus an Verkehrssicherheit erzeugt werden kann“, sagte Lewentz.
Die Landesregierung messe der weiteren Verbesserung der Lkw-Parkplatzsituation auf rheinland-pfälzischen Autobahnen eine hohe Priorität bei, so der Minister. Aufgrund der stetigen Zunahme des Lkw-Verkehrs auf den Autobahnen sei deshalb in Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern und mit dem Bund ein Programm initiiert worden, mit dem auch das Land Rheinland-Pfalz kontinuierlich das Angebot an Parkflächen an den Tank- und Rastanlagen erhöht. Das Programm laufe auf vollen Touren. Der Ausbau koste aber Zeit und Geld. Daher sei es sinnvoll, bestehenden Parkraum besser zu nutzen, erläuterte der Minister. Gegenüber der baulichen Erweiterung von Parkplätzen seien die Kosten für telematisch gesteuertes Parken vergleichsweise gering und besonders wichtig für die Ökologie, weil keine zusätzliche Fläche verbraucht werde. Außerdem könne damit viel schneller eine Kapazitätserweiterung und damit eine Verbesserung der Verkehrssicherheit erreicht werden.
„In Montabaur wird seit mehr als sechs Jahren vorgemacht, wie das gehen kann. Und das wollen wir nun in Absprache mit dem Bund mit einem vollautomatischen Betrieb noch besser machen“, sagte Lewentz. Denn bisher war zeitweise noch Personal zur Sicherheit anwesend, um beispielsweise LKW-Fahrer zu unterweisen, die das System noch nicht kannten. Jetzt wird ein vollautomatischer Betrieb durch eine erweiterte Technik ermöglicht.
Im ersten Schritt ändert sich nichts: Die Länge des LKW sowie die Abfahrtszeit wird über das Bedienterminal erfasst und der Parkstand zugewiesen. Danach gibt es jedoch die Neuerung: Die vom System ausgewählte Parkreihe wird mit Lichtsignalanlagen angezeigt. Unmittelbar an der Parkreihe wird der LKW-Fahrer zudem über leuchtende Pfeile auf die Parkreihe hingewiesen. Anschließend wird die dann noch verfügbare Länge einer Parkreihe über Laser vermessen und an das System für die nachfolgenden Lkw gemeldet. Selbst bei einer Fehlbelegung durch falsches Einparken wird das vom System erkannt und die folgenden LKW’s dann auf die noch freien Plätze verwiesen.
Experten gehen davon aus, dass damit der vollautomatische Betrieb gewährleistet wird. Das Kostenvolumen beläuft sich auf 625.000 Euro. Dieses Projekt werde - wie die anderen Aktionen im Rahmen der Verkehrssicherheitswoche – dazu beitragen, dass sich in Rheinland-Pfalz die Verkehrssicherheit weiter verbessert, sagte Lewentz.