| Vermessung

Landesamt an Neuvermessung Deutschlands beteiligt

Innenminister Roger Lewentz hat im Zuge der aktuell laufenden deutschlandweiten Neuvermessung die Bedeutung präziser Messdaten für Bereiche wie den Hochwasserschutz, die Landwirtschaft und das autonome Fahren betont. In Rheinland-Pfalz liegen 15 Messpunkte der bundesweiten Aktion.
Innenminister Roger Lewentz (links) mit dem Leiter des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation Dr. Jörg Kurpjuhn (Mitte) sowie Mitarbeitern der Messkampagne bei einem Vermessungstermin in Gau-Algesheim.
Innenminister Roger Lewentz (links) mit dem Leiter des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation Dr. Jörg Kurpjuhn (Mitte) sowie Mitarbeitern der Messkampagne bei einem Vermessungstermin in Gau-Algesheim.

Das zum Innenministerium gehörende Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (LVermGeo) stellt zwei der bundesweit insgesamt 35 hochmodern ausgerüsteten Messtrupps.

„Aktuell wird Deutschland von der See bis zu den Alpen auf den Millimeter genau vermessen. Diese beeindruckend präzisen Daten dienen beispielsweise für Simulationen beim Bau von Hochwasserschutzanlagen, die gerade für uns in Rheinland-Pfalz so wichtig sind. Auch Landwirtschaftsmaschinen können durch die Daten bei der Flächenbewirtschaftung zentimetergenau unterwegs sein. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt“, so Lewentz. Das autonome Fahren der Zukunft sei ebenfalls mithilfe dieser hochgenauen Koordinaten möglich, denn herkömmliche Navigationsgeräte mit Genauigkeiten im Meterbereich reichten in Zukunft nicht mehr aus.

Bei der Messkampagne werden die drei globalen Navigationssatellitensysteme Galileo (Europa), GPS (USA), GLONASS (Russland) zeitgleich genutzt. So können parallel bis zu 36 Satelliten empfangen werden. Das ermöglicht eine Messgenauigkeit von drei Millimetern in der Höhe und zwei Millimetern in der Lage. Mit den gewonnen Daten wird das im Jahr 2008 in Deutschland geschaffene hochgenaue Grundlagennetz überprüft und aktualisiert.

Das Bundesgebiet wurde für die Messungen unabhängig von Ländergrenzen in drei Blöcke eingeteilt. Hierdurch werden die Messtrupps teils im eigenen und teils in anderen Ländern eingesetzt. Die rheinland-pfälzischen Teams waren bereits in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im Einsatz. Der Messtermin in Gau-Algesheim wurde von einem bayerischen Messtrupp durchgeführt und unterstreicht die länderübergreifende Aktion.

„Die Teams führen die Messungen in 24-Stunden-Schicht durch. Dabei muss der Messpunkt jederzeit bewacht werden, um minimale Positionsveränderungen zu verhindern. Unwetter, Hagel und Blitzeinschläge oder auch neugierige Wildtiere können die Messungen erschweren“, so Minister Lewentz. Er dankte dem Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation, den Vermessungs- und Katasterämtern sowie allen Beteiligten für die wichtige Arbeit.

Nach Beendigung der Messungen werden die gesammelten Daten durch Hochleistungscomputer ausgewertet. Voraussichtlich ab 2022 sollen sie den Anwenderinnen und Anwendern zur Verfügung stehen.

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