| Breitband

Lewentz/Raab: Ausbau von schnellem Internet passgenau fördern

Innenminister Roger Lewentz und die IT-Beauftragte der Landesregierung, Innenstaatssekretärin Heike Raab, haben ein Spitzentreffen zwischen Bund, Ländern und Kommunen zum Ausbau von schnellem Internet in Deutschland angeregt. „Eine gute Internetversorgung ist ein ganz entscheidender Faktor für den Wirtschaftsstandort. Das gilt besonders für strukturschwächere ländliche Gebiete“, sagten Lewentz und Raab am Donnerstag in Mainz. Die derzeitige Schwelle für die Breitband-Förderung sei mit 2 Mbit/s willkürlich festgesetzt und schon lange nicht mehr zeitgemäß. „Die Landesregierung befürwortet mit Nachdruck eine deutliche Erhöhung der förderfähigen Bandbreiten. Damit sind wir grundsätzlich auch auf einer Linie mit dem Bund. Nun muss die konkrete Ausgestaltung und Anpassung der bereits bestehenden Förderung besprochen werden“, betonte Lewentz. Bisher seien Kommunen und Projekte förderfähig, die über Internet von weniger als 2 Mbit/s Bandbreiten (Grundversorgung) verfügen. „Nach dieser Definition sind wir in Rheinland-Pfalz schon sehr weit. Mitte 2013 waren 97,2 Prozent der Haushalte grundversorgt“, unterstrich der Minister.

IT-Beauftragte Raab sagte anlässlich der Sitzung des Medienausschusses am Donnerstag, dass es derzeit offenbar auf Bundesebene keine Bestrebungen gebe, ein neues Förderprogramm für den Auf- und Ausbau aufzulegen. „Wir müssen die bisherigen Instrumente ausweiten und optimal nutzen. Nur dann können wir das Ziel einer flächendeckenden Breitbandversorgung mit mindestens 50 Mbit/s bis zum Jahr 2018 tatsächlich erreichen“, sagte Raab. Die bestehende GAK-Förderung habe sich in der Vergangenheit bereits bei der Herstellung der flächendeckenden Grundversorgung im Land bewährt. „Ein Heraufsetzen der sogenannten Aufgreifschwelle wird einen weiteren Anschub bringen, der weit über die Grundversorgung von 2 Mbit/s hinaus geht“, fügten Lewentz und Raab hinzu.

Unter GAK ist das Programm der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) zu verstehen. In diesem stellt der Bund Mittel für den Breitband-Ausbau bereit. Es ist derzeit das einzige von der EU notifizierte Förderinstrument. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt breitbandausbauende Kommunen mit dem Breitband-Projektbüro im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur sowie regional zuständigen Breitbandberatern. Der Ausbau der flächendeckenden Grundversorgung wird wesentlich durch Fördermittel der GAK ermöglicht und im Doppelhaushalt 2014/2015 des Landes mit zehn Millionen Euro Landesmitteln flankiert. Das GAK-Förderprogramm liegt in der Zuständigkeit des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten und wird von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier umgesetzt. Zur Anhebung der Aufgreifschwelle bei der Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum über die GAK-Förderung bedarf es einer Änderung des GAK-Rahmenplanes. In ihm ist festgelegt, welche Bandbreite als Grundversorgung definiert ist. Die Haushaltsabdeckung bei Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s liegt in Rheinland-Pfalz derzeit bei 47,5 Prozent.

Teilen

Zurück