Die Deutsche Bahn AG habe vom Land hohe Ausgleichszahlungen in Höhe von sechs Millionen Euro für die Beibehaltung des Fernverkehrs auf bisherigem Niveau bis Ende 2014 gefordert. „Das ist nicht zu finanzieren. Zudem hätte das Land dann Leistungen bezahlen müssen, die ureigene Aufgabe der Bahn ist – nämlich der Fernverkehr an sich“, so der Minister. Rheinland-Pfalz sei für den Nahverkehr zuständig, und dort würde das Geld dann fehlen: „Alle finanziellen Anstrengungen des Landes und der beiden Schienenzweckverbände sind derzeit darauf gerichtet, den ,Rheinland-Pfalz-Takt 2015´ umzusetzen, der im Nahverkehr nochmals spürbare Verbesserungen bringen wird“, so der Minister. „Zudem ändert die Bahn ab 2012 die Trassen- und Stationspreise, was zusätzliche Belastungen bringen wird“, betonte Lewentz.
Ministerpräsident Kurt Beck habe sich bereits in Briefen an die Bundeskanzlerin und den Chef der Deutschen Bahn gewandt. Darin forderte er den Verzicht auf die Einschränkungen. „Ich selbst habe mich an Bundesverkehrsminister Ramsauer gewandt, damit dieser seinen Einfluss auf die DB AG und auf den Schienenpersonenfernverkehr geltend macht“, sagte der Minister. Leider habe sich der Bundesverkehrsminister auf die formale Position zurückgezogen, dass für die Gestaltung des Fernverkehrs alleine die DB AG verantwortlich sei und dies, obwohl der Bund Eigentümer der DB AG ist.
Die Kürzungen zum Fahrplanwechsel seien umso weniger nachzuvollziehen, da ohnehin ab Dezember 2014 die DB Regio AG einen stündlichen Regionalexpress von Luxemburg über Trier nach Koblenz fahren ließe. Mit den Änderungen jetzt vergraule man Kunden, die man in etwa drei Jahren wieder zurückgewinnen müsste, so Lewentz.
„Derzeit prüft der zuständige Schienenzweckverband Rheinland-Pfalz Nord in Koblenz, ob für die entfallenden Fernverkehrszüge in einigen wenigen Fällen ersatzweise Regionalexpress-Züge verkehren können, um damit mindestens den Fernpendlern entlang der Mosel zu helfen“, kündigte der Minister an.