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Lewentz/Rösch: Menschen mit Behinderung sind wichtige Akteure der Partnerschaft mit Ruanda

Innenminister Roger Lewentz und der Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch sehen weitere Anknüpfungspunkte zur Vertiefung der Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda. „Künftig wollen sich Menschen mit Behinderungen als wichtige Akteure mit neuen Aspekten in die Zusammenarbeit einbringen“, teilten Lewentz und Rösch nach einer zehntägigen Delegationsreise unter der Leitung von Rösch und dem Präsidenten des Partnerschaftsvereins, Dr. Richard Auernheimer, mit. Auernheimer betonte: „Die Themenreise war der Aufschlag für eine neue Linie der Zusammenarbeit, die bisher in unserer Partnerschaftsarbeit nicht ausreichend berücksichtigt wurde.“ Die Reise habe gezeigt, dass auf beiden Seiten ein großes Interesse bestehe, gemeinsame Ziele zu erreichen. Es sei eine Begegnung auf Augenhöhe gewesen. „Es gibt in beiden Ländern sowohl Herausforderungen als auch erste Erfolge in der Behindertenarbeit“, sagte Auernheimer. Daher solle der Austausch fortgesetzt werden.

Innenminister Lewentz betonte, dass für 2014 nun der Gegenbesuch einer Delegation zu dem Thema aus Ruanda auf dem Programm stehe. „Wir sind zuversichtlich, dass Menschen mit Behinderungen wichtige Akteure in der Partnerschaft werden können“, sagte Lewentz. Daher werde er anregen, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen als zentrales Element der Partnerschaft aufzunehmen.

Der Landesbehindertenbeauftragte Rösch fügte hinzu: „Unser straffes Reiseprogramm hat die Erwartungen und Vorstellungen unserer Reisegruppe übertroffen. Wir waren uns zum Ende des Austausches mit unseren ruandischen Partnern einig, dass wir viele Gemeinsamkeiten teilen, auf die wir zukünftig aufbauen können.“ Besonders erfreulich sei, dass auch in Ruanda die UN-Konvention für die Belange der Menschen mit Behinderung ein Thema sei und in beiden Ländern mit Aktionsplänen zur Inklusion und Selbstbestimmung gearbeitet wird. „Beeindruckt haben mich Initiativen und Einrichtungen, die Menschen mit Behinderungen befähigen, ein selbstbestimmtes Leben in ihrer Gemeinde zu führen. Dazu gehören inklusive Schulen, Trainingszentren zur beruflichen Qualifikation und das Treffen mit behinderten Studierenden der Nationaluniversität von Ruanda. Hier gibt es viele Anknüpfungspunkte, bei denen wir voneinander lernen können“, ergänzte Rösch.

Die Reisegruppe kommt mit vielen Ideen zurück: Die Besuche an Schulen, Einrichtungen und Treffen mit verschiedenen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen und Initiativen haben die Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer nachhaltig beeindruckt. Bestehende Partnerschaften wurden bestätigt und neue Beziehungen initiiert: Die Schulpartnerschaft zwischen der Schule am Donnersberg mit den Förderschwerpunkten Lernen, ganzheitliche und motorische Entwicklung mit der MAE Rulindo im Norden Ruandas und der Paul-Moor-Schule in Landau mit der HVP Gatagara im Süden Ruandas konnte vertieft werden. Die Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige Neuwied zieht nach dem ersten Erfahrungsaustausch mit der Gehörlosenschule Huye im Süden Ruandas eine Schulpartnerschaft ernsthaft in Erwägung. Sowohl die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter Menschen Rheinland-Pfalz e.V., das Zentrum für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen in Mainz als auch Club Aktiv Trier e.V. planen, geknüpfte Kontakte zu möglichen Partnerorganisationen im kommenden Jahr weiter zu vertiefen.

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