Der Minister hat die Anerkennungsschreiben heute im Rahmen einer Informationsveranstaltung in den Konferenzräumen des ZDF offiziell den Vertretern der Gemeinden übergeben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden anhand praxisorientierter Beispiele und zweier Ausstellungen aus dem Landkreis Germersheim über die Chancen und Möglichkeiten einer Schwerpunktanerkennung informiert.
Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt auf die Dauer von sechs Jahren. Während dieser Zeit kann in den Gemeinden im Rahmen der Dorfmoderation ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und ein zukunftsbeständiges Leitbild entwickelt werden. Ebenso steht für die Stärkung der Innenentwicklung eine qualifizierte Bauberatung für private und öffentliche Bauherrn zur Verfügung. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations- Bildungs- und Beratungsarbeit sind elementarer Bestandteil des zu erarbeitenden Entwicklungskonzeptes.
„Da die Durchführung einer Dorfmoderation, einer kostenfreien Bauberatung und die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes von grundsätzlicher Bedeutung für die Dorferneuerung sind, wurden deren Fördermöglichkeiten im Jahr 2009 nochmals verbessert," informierte Lewentz. Dies treffe auch für die interkommunale Zusammenarbeit in der Dorferneuerung zu, dessen Fördermöglichkeiten ebenfalls seit dem 1. Januar 2011 verbessert wurden.
Als Schwerpunktgemeinden 2012 werden anerkannt:
Ortsgemeinde (OG) Alflen, Landkreis Cochem- Zell, OG Altenglan Ortsteil (OT) Patersbach, Landkreis Kusel, Stadt Bad Breisig, Stadtteil Oberbreisig, Landkreis Ahrweiler, OG Badem, Eifelkreis Bitburg-Prüm, OG Busenberg, Landkreis Südwestpfalz, OG Frankenstein, Landkreis Kaiserslautern, OG Freudenburg, Landkreis Trier-Saarburg, OG Herforst, Eifelkreis Bitburg-Prüm, OG Kruft, Landkreis Mayen-Koblenz, OG Kurtscheid, Landkreis Neuwied, OG Laudert, Rhein- Hunsrück- Kreis, OG Maßweiler, Landkreis Südwestpfalz, OG Merkelbach, Landkreis Westerwaldkreis, OG Niederhorbach, Landkreis Südliche Weinstraße, Stadt Rockenhausen, Stadtteil Dörnbach, Donnersbergkreis, OG Spessart, Landkreis Ahrweiler, OG Trittenheim, Landkreis Trier- Saarburg, OG Ulmet, Landkreis Kusel, OG Windesheim, Landkreis Bad Kreuznach, OG Vollmersweiler, Landkreis Germersheim, OG Zeltingen- Rachtig, Landkreis Bernkastel- Wittlich.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen. „Nur wer mitbestimmen und mitgestalten darf, identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung“, sagte der Minister. Diese Akzentuierung der Dorferneuerung sei in besonderem Maße dazu geeignet, den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und lebensfähiger zu gestalten. Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die zur Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne beitragen und damit die unverwechselbare Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten. Dazu zählen insbesondere auch Maßnahmen, die einer Grundversorgungssicherung und der sozialen Daseinsvorsorge im Dorf dienen.
Fast 90 Prozent der Gemeinden im Land hätten weniger als 2.000 Einwohner und seien dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile hätten rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. „Erfreulich ist dabei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und der aktuellen Entwicklung und Veränderungen anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt“, so der Minister weiter.
Seit 1991 wurden im Rahmen der Dorferneuerung über 455,8 Millionen Euro an Fördermitteln in den ländlichen Raum investiert. Damit konnten über 25.300 private und über 4100 öffentliche Maßnahmen unterstützt werden. Mit der Durchführung dieser Maßnahmen wurden Gesamtinvestitionen von mehr als 2,38 Milliarden Euro ausgelöst. „Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, so Lewentz. Gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe würden von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren.