Die Vermessungs- und Katasterverwaltung hat sich frühzeitig auf neue Informations- und Kommunikationstechnologien eingestellt und die Geodatenbestände des Liegenschaftskatasters und der Geotopographie in digitale Form überführt. Dies führte zu effizienten Verfahrenslösungen und wirtschaftlichen Verfahrensabläufen bei der Erhebung, Führung und Übermittlung der Geobasisinformationen. Damit einher ging ein erheblicher Personalabbau, der sich im Zuge der Reform weiter fortsetzen wird. Das hat Auswirkungen auf die bestehende Aufbauorganisation und die künftig notwendige Anzahl der Vermessungs- und Katasterämter. Ausdrücklich bestätigt wird dies auch im Bericht des Rechnungshofs Rheinland-Pfalz über die Prüfung der Verwaltungsmodernisierung in der Vermessungs- und Katasterverwaltung.
Mit der Neuorganisation wird die Vermessungs- und Katasterverwaltung durch die Reduzierung von 19 auf sechs Amtsbezirke mit künftig je zwei dauerhaften Standorten gestrafft. Darüber hinaus werden zwei Dienstorte des „Landesamts für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz“ in Alzey und Neustadt an der Weinstraße am bisherigen Standort Bad Kreuznach zusammengeführt. Elf Standorte, zu denen auch noch Außenstellen aus der Reform 1997/1998 zählen, werden aufgelöst. „Wir haben bei der Erarbeitung dieser neuen Struktur alle Faktoren berücksichtigt, die für eine solide Entscheidungsfindung notwendig sind. Wir haben zudem die Behördenleiter, Personalvertretungen und Berufsverbände frühzeitig und eng in den Prozess eingebunden. Die sozialverträgliche Realisierung des gesamten Prozesses, der möglichst in den kommenden drei bis vier Jahren umgesetzt werden soll, steht im Vordergrund. Jeder einzelne Mitarbeiter ist uns wichtig. Dabei werden moderne Arbeitsformen wie Telearbeit ausgebaut“, hob der Minister hervor.
Die zukünftige Struktur, die räumliche Verteilung der Standorte und die Erbringung der Dienstleistungen sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
Regionalität der Amtsbezirke,
Erreichbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger,
Nutzung und Erweiterung der Online-Verfahren,
Straffung der Aufbauorganisation und flexiblerer Personaleinsatz innerhalb der Vermessungs- und Katasterämter,
Stärkung der Ämter in ihren Handlungskompetenzen und ihrer Reaktionsfähigkeit durch größere Zuständigkeitsbereiche und eine höhere Personalstärke pro Amt,
effizientere Aufgabenerledigung durch Konzentration von Spezialaufgaben,
ressourcenschonende Umsetzung ohne Investitionen in neue Standorte,
Planungssicherheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Anhang: Künftige/ wegfallende Standorte der Vermessungs- und Katasterverwaltung
1. Künftige Vermessungs- und Katasterämter
Name des Amtsbezirks mit Sitz in weiterer Standort
Osteifel-Hunsrück Mayen Simmern
Rheinhessen-Nahe Alzey Birkenfeld
Rheinpfalz Landau in der Pfalz Neustadt an der Weinstraße
Westeifel-Mosel Bernkastel-Kues Daun
Westpfalz Pirmasens Kusel
Westerwald-Taunus Westerburg Sankt Goarshausen
2. Aufzulösende Standorte der bisherigen Vermessungs- und Katasterämter
Bad Kreuznach, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Diez, Kaiserslautern, Ludwigshafen am Rhein, Prüm, Neuwied, Sinzig, Trier, Wittlich und Wissen
3. Künftige Standorte des „Landesamts für Vermessung und Geobasisinformation“ Rheinland-Pfalz
Koblenz und Bad Kreuznach
4. Aufzulösende Standorte des Landesamts für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz
Alzey und Neustadt