| Preis für Zivilcourage

Lewentz verleiht Preis für Zivilcourage 2021

Innenminister Roger Lewentz hat mehrere Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit dem Preis für Zivilcourage 2021 ausgezeichnet. Im Rahmen der Kampagne „Wer nichts tut, macht mit“ wird der Preis an Menschen verliehen, die durch ihr außergewöhnliches und couragiertes Eingreifen in Gefahrensituationen eine Straftat verhindert haben oder Opfern von Straftaten zur Seite standen.
Innenminister Roger Lewentz mit Preisträgerin Rosemarie Bügel und Laudator Olaf Holzbach
Innenminister Roger Lewentz mit Preisträgerin Rosemarie Bügel und Laudator Olaf Holzbach

„Die Preisträgerinnen und Preisträger haben durch ihren Einsatz gezeigt, wie gut das soziale Miteinander auch nach vielen herausfordernden Monaten der Pandemie noch funktioniert. Gerade in einer Zeit, in der hassverbreitende Hetzer das Ende unseres gesellschaftlichen Zusammenhaltes herbei reden wollen, ist es umso wichtiger, mutiges Einschreiten, wenn Mitmenschen in Not sind, hervorzuheben und gebührend zu würdigen", so Minister Lewentz im Rahmen der Feierstunde.

Stefanie Viola Blunck aus Newel (Kreis Trier-Saarburg) bewahrte mit ihrem mutigen Eingreifen eine 17-Jährige vor einer versuchten Entführung und Vergewaltigung. Der Täter hatte versucht, die junge Joggerin in einen mitgeführten Transporter zu zerren. Als Stefanie Viola Blunck auf das Geschehen aufmerksam wurde, griff sie ein, bat dem Mädchen ihre Hilfe an und brachte es mit ihrem eigenen Auto in Sicherheit. Zudem gelang es ihr, das Fahrzeug des Täters zu fotografieren.  

Durch ihren beherzten Einsatz wurde Rosemarie Bügel aus Germersheim (Kreis Germersheim) zur Lebensretterin eines zweijährigen Kindes. Das Kleinkind drohte zu ertrinken, nachdem es in einen Baggersee gestürzt war. Die 66-Jährige, die zufällig vor Ort war, sprang sofort in den See und zog das Kind aus dem Wasser. Am Ufer führte sie sofort Reanimationsmaßnahmen durch, bevor das Kind zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus in Speyer gebracht wurde. 

Im Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie (Kreis Ahrweiler) sind Menschen ausschließlich ehrenamtlich organisiert, die sich seit über 10 Jahren gegen den jährlichen Neonazi-Aufmarsch in Remagen ("Rheinwiesenlager") einsetzen. Seit der Gründung des Bündnisses haben die Mitglieder mit vielfältigen Schwierigkeiten und Herausforderungen zu kämpfen, unter anderem auch mit Anfeindungen der Neonazis. Doch davon lassen sie sich nicht entmutigen und positionieren sich weiterhin klar gegen den Rechtsextremismus und engagieren sich über die Maßen.

Johann und Niklas Grasmück aus Niederkirchen, Simon Keitel aus Bad Dürkheim sowie Julius Wenser und Elias Lietz aus Deidesheim (alle Kreis Bad Dürkheim) erhalten den diesjährigen Kinder- und Jugendpreis. Die 11- und 13-Jährigen halfen der Polizei bei der Ergreifung eines flüchtigen Mannes. Der Mann war bei einer Polizeikontrolle am Deidesheimer Bahnhof geflohen und später zurückgekehrt. Die Gruppe wurde auf den Mann aufmerksam als dieser die Kinder fragte, ob die Polizei schon weg sei. Daraufhin sprachen sie eine Polizeistreife an und nahmen selbst die Verfolgung auf. Dabei stellten sie verschiedene Beobachtungsposten auf, um den Beamten den Fluchtweg des Mannes zu schildern. So konnte der Flüchtige gestellt und kontrolliert werden.

„Durch Ihr beherztes Eingreifen haben Sie bewiesen: Wir alle können etwas bewegen, wir alle können zu Helden werden und wir alle können unseren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten. Mit dem Engagement und der Zivilcourage, die Sie bewiesen haben, sind Sie Vorbilder für die gesamte Gesellschaft", betonte Innenminister Roger Lewentz.

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten eine Urkunde, eine Skulptur und einen Geldpreis. Die ausgezeichneten Kinder konnten sich jeweils über ein gefülltes Sparschwein freuen.

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