„Das digitale archäologische Stadtkataster in Trier soll Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklung sein, gleichzeitig aber auch das kulturelle Erbe schützen. Wir blicken in die Vergangenheit, um die Zukunft zu gestalten. Die Arbeit am und mit dem reichen kulturellen Erbe im römischsten aller Bundesländer geht im Pilotprojekt Hand in Hand mit der städtebaulichen Entwicklung“, so Innenminister Lewentz. Die Verzahnung dieser zwei Bereiche, Kulturelles Erbe und Städtebau, sei ihm ein großes Anliegen.
„Wir sind sehr froh und danken dem Land dafür, dass es dieses bisher einzigartige Projekt in Rheinland Pfalz gerade in Trier ermöglicht. Das Archäologische Stadtkataster wird einen echten Mehrwehrt für alle bieten: Für Bürgerinnen und Bürger, die gut aufbereitete Informationen digital finden werden. Für Investoren, die sich über mögliche Funde unter der Erde einfacher als bisher informieren können und nicht zuletzt auch für die Verwaltung und die Fachbehörden, für die die digitalisierten Unterlagen die Wege und die Bearbeitung von Vorgängen beschleunigen werden“, sagte Oberbürgermeister Leibe.
Die Achse vom Moselufer bis zum Amphitheater soll im Rahmen des Projekts näher untersucht werden. Auf dieser Achse liegen die vier Unesco-Welterbestätten, Bodendenkmäler, Baudenkmäler, Flächenpotenziale zur Nutzung für neue Bauprojekte sowie Naturdenkmäler. Während eines Rundgangs besichtigten Lewentz und Leibe die Barbarathermen und ein freigelegtes Stück einer römischen Wasserleitung in der Tiefgarage des Hotels Deutscher Hof. Beide sind Teil des Projekts.
Zahlen und Fakten
Kooperationsprojekt zwischen der Stadtverwaltung Trier (Projektträgerin) und der
Generaldirektion Kulturelles Erbe (Projektpartnerin).
Zielsetzung:Digitaler Masterplan für Trier
Beitrag zur Steuerung der urbanen Entwicklung der historischen Stadtlandschaft Trier,
die den Schutz des Kulturellen Erbes proaktiv mitdenkt (Agieren statt Reagieren) und
in der das kulturelle Erbe nicht nur bewahrt, sondern zum Standortvorteil wird.
Aufgabenstellung:
Entwicklung des digitalen Masterplans Trier als qualitativ hochwertige
Planungsgrundlage für die Stadtentwicklung auf Grundlage eines archäologischen
Stadtkatasters; inklusive Entwicklung der Methodik zur Schaffung derselben und
Vorbereitung eines Folgeantrags für den Rest der Innenstadt.
Projektgebiet:
Achse von der Römerbrücke bis zum Amphitheater (55 ha)
Umfasst die vier Unesco-Welterbe Bauten Römerbrücke, Barbarathermen,
Kaiserthermen und Amphitheater, sowie diverse Denkmäler aus den Epochen des 16.
bis 20. Jahrhunderts, sowie einen Abschnitt des Naturdenkmals Alleenring.
Arbeitsablauf:
- Digitale Aufbereitung von Archivdaten der GDKE über Grabungen sowie der Stadtverwaltung Trier über Bodeneingriffe im Zuge von Baumaßnahmen
- Zusammenführung und Auswertung der Bodeneingriffs-Daten hinsichtlich Bestand, Zustand und Prognose archäologischer Befunde
- Vernetzung der Daten des kulturellen Erbes mit Planungen und Vorhaben zur zukünftigen urbanen Entwicklung Triers
- Interpretation der Ergebnisse als digitaler Masterplan (Karten) inklusive Leitfaden (Text) für eine zukünftige lebendige Stadtentwicklung, inklusive Empfehlungen zur dauerhaften Umsetzung.
Fördervolumen: 693.000 Euro (90 Prozent-Förderung des Landes)
Stellenbesetzung: vier Vollzeitstellen
Laufzeit: bis 30.09.2023