Lewentz erinnerte daran, dass das Land bereits Ende 2009 einen Verordnungsentwurf zur Einführung lärmabhängiger Trassenpreise in den Bundesrat eingebracht hatte. Der Bundesrat hatte dem Verordnungsentwurf bereits im September 2010 zugestimmt. Darüber hinaus hatte der Bundesrat auf Betreiben von Rheinland-Pfalz im März 2011 eine Bundesratsentschließung gefasst, welche die Forderung nach lärmabhängigen Trassenpreisen nochmals zusätzlich unterstrichen hat.
Nach den bisherigen Erfahrungen im Umgang von Bund und Bahn bei diesem Thema seien jedoch Bedenken geboten, ob ein solches System ab 2012 tatsächlich wirksam werde, so Lewentz. Nach den bislang bekannten Einzelheiten des Vorschlags sei möglicherweise der Bonus zu gering, um spürbare Anreize für die Unternehmen zu setzen, eine schnelle Umrüstung auf lärmarme Bremsen vorzunehmen. Hier werde man genau hinschauen müssen, so Lewentz, zumal die vom Bund für die Umrüstung vorgeschlagenen so genannten LL-Sohlen noch nicht technisch zugelassen seien. „Um den Vorschlag beurteilen zu können, müssen wir auch wissen, was in der vom Bund in Auftrag gegebenen Studie zur Einführung lärmabhängiger Trassenpreise steht“, monierte der Minister.
Lewentz hält es im Übrigen für sinnvoll, nach einer Übergangszeit laute Güterwagen in Deutschland überhaupt nicht mehr zuzulassen. Das könne einen entscheidenden Fortschritt bringen, so Lewentz. Der Minister erinnerte daran, dass er bereits als Landtagsabgeordneter 1998 den damaligen Bundesverkehrsminister Müntefering in das Mittelrheintal eingeladen und ihm das Lärmproblem sowie die Belastung für die Menschen im Tal nahegebracht habe.
Der Minister zeigte sich auch überzeugt, dass eine Güterzugstrecke abseits des Mittelrheintals langfristig gebraucht werde, um bei dem zu erwartenden Zuwachs des Schienengüterverkehrs eine substantielle Entlastung des Tals vom Lärm zu erreichen. „In dieser Frage werden wir gemeinsam mit dem Land Hessen gegenüber dem Bund weiter Druck machen“, unterstrich Lewentz.