| Behördenhotline D115

Pilotprojekt für besseren Bürgerservice in Trier und Trier-Saarburg

Rheinland-Pfalz macht mit beim Projekt zur Einführung der bundeseinheitlichen Behördennummer D115. Die Regionen, in denen erste Erfahrungen gesammelt werden sollen, sind Trier und Trier-Saarburg. Innenminister Karl Peter Bruch hat die Bewilligungsbescheide in Höhe von jeweils 125.000 Euro für Stadt und Kreis jetzt auf den Weg gebracht. Das Geld wird in die Anfangsinvestitionen für das gemeinsame Service-Center fließen.

Für den Minister bedeutet die Beteiligung, dass die spezifischen rheinland-pfälzischen Besonderheiten in das bundesweite Projekt mit einfließen: „Ballungsräume wie Berlin oder Hamburg funktionieren ganz anders als eher dünn besiedelte, ländlich strukturierte Regionen. Wenn nur aufgrund von deren Erfahrung das Gesamtprojekt geplant wird, gibt es Reibungsverluste. Dies wollen wir verhindern.“

Im ersten Schritt werden die Telefonzentralen von Kreis- und Stadtverwaltung zusammengelegt und mit einer speziellen Software ausgestattet. Sukzessive wird der Service ausgeweitet bis zur vollständigen Integration in das Projekt D115. Ziel ist es, dass unter der Rufnummer 115 in ganz Deutschland die Verwaltung zu allgemeinen Fragen Auskunft geben kann. Die mühselige Suche nach den richtigen Ansprechpartnern für ein bestimmtes Anliegen entfällt dann. Minister Bruch freut sich über das Engagement von Stadt und Landkreis, die durch ihre Bereitschaft, in der Erprobungsphase mitzumachen, ihre Aufgeschlossenheit für Neues bewiesen hätten. 

Rheinland-Pfalz, so der Minister, sei ein Flächenland, in dem größere Servicecenter noch nicht existierten. Er erwartet aufgrund der größeren Entfernungen zwischen den Verwaltungen durch die neuen Auskunftseinheiten großen Nutzen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Dieser werde zunächst im kommunalen Umfeld deutlich, da 80 Prozent der Anfragen in die kommunale Zuständigkeit fielen. 

Oberbürgermeister Klaus Jensen und Landrat Günther Schartz sind sich einig, dass ein solches Angebot für alle Beteiligten nur Vorteile bringt. „Wir wollen“, so die beiden Politiker, „in engem Schulterschluss von Stadt und Landkreis den Bürgerinnen und Bürgern den Kontakt mit der Verwaltung so einfach wie möglich machen. Von der Servicestelle werden auch unsere Verwaltungsmitarbeiter profitieren, da viele allgemeine Anfragen schon im Vorfeld beantwortet werden können und so den Arbeitsablauf nicht behindern.“ Beide rechnen mit einer Eröffnung des Service-Centers Anfang des nächsten Jahres. 

Das rheinland-pfälzische Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für IT und Multimedia realisiert. Ihr Leiter, Ministerialdirektor Jürgen Häfner, sagt dazu: „Für Kommunen, die sich in der ersten Phase am Aufbau der D115 Servicecenter beteiligen wollen, ist es fast unmöglich, die Anfangsinvestitionen aus eigener Kraft aufzubringen. Hier ist es sehr hilfreich, eine Impulsförderung geben zu können.“ Häfner ist überzeugt, dass die intelligente Vernetzung der unterschiedlichen Verwaltungsebenen hin zu einem „One-Stop-Government“ entscheidend zu einer größeren Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürgern beitragen wird. 

Auch das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung beteiligt sich schon in der ersten Phase an dem Projekt. So können künftig über die Serviceeinheiten alle im Bereich des LSJV angesiedelten Themen nachgefragt werden. Dazu gehören etwa Auskünfte zu sozialem Entschädigungsrecht und Feststellungsverfahren nach dem Sozialgesetzbuch. 

Weitere Informationen zum Projekt D 115 unter: www.d115.de

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