Durch die P23R-Einführung lässt sich eine deutliche Reduzierung der Bürokratiekosten erreichen, die auf Seiten der Wirtschaft mit jährlich etwa. 40 Milliarden Euro für die insgesamt rund 10.000 Informations- und Meldepflichten anfallen. Nach erfolgtem Testlauf unter Federführung des Bundesinnenministeriums gilt es nun, den P23R in den Echtbetrieb zu überführen. Aufgrund mehrerer Rahmenparameter, wie beispielsweise der neuen IED-Richtlinie, eignet sich der Umweltbereich als ein erstes Einsatzgebiet. Deshalb wird derzeit bei der BASF SE der P23R-Einsatz für vier ausgewählte Umweltmeldepflichten vorbereitet.
Den Teilnehmern der Gesprächsrunde informierten sich zunächst über den aktuellen Stand der P23R-Einführung bei der BASF, sowie über länderübergreifende Pilotprojekte, in denen das P23R-Prinzip bereits angewandt wird. In „lessons learned“ wurden wesentliche Aspekte für die weitere Umsetzung zusammengefasst.
In der offen geführten Diskussion wurde deutlich, dass beide Seiten, Wirtschaft und Verwaltung, großes Interesse an der Praxiseinführung haben. Insbesondere die Landesverbände der Chemischen Industrie begrüßen das Vorhaben und sagen ihre Unterstützung zu. Auch die BASF wird sich weiterhin stark engagieren und eine Vorreiterrolle übernehmen. Um den P23R in der Breite in die Praxis zu bringen, sollen weitere Unternehmen für eine Mitwirkung gewonnen werden.
"Das P23R Konzept ist zukunftsfähig und der richtige Weg, um Bürokratie auf Seiten von Wirtschaft und Verwaltung abzubauen. Wir werden gemeinsam weitermachen", stellte Staatssekretärin Heike Raab nach dem zweistündigen Treffen fest. Auch Staatssekretärin Brigitte Zypries und Ministerialdirigent Peter Batt (BMI) betonten "Die Überführung des P23R in die Praxis ist ohne Zweifel eine gemeinschaftliche Aufgabe von Wirtschaft und Verwaltung."
Im November werden die Ergebnisse des Wirkbetriebs bei der BASF sowie der weitere Weg zur P23R-Einführung in der MRN vorgestellt. Bis dahin werden mit den beteiligten Akteuren Gespräche zu den Detailfragen geführt.